Marketing Sonstiges

Glaubwürdigkeit unvereinbar mit Buzzmarketing?

Defintion von Buzzmarketing und Glaubwürdigkeit
Martin Oetting versucht sich an einer Defintion:

Word of Mouth Marketing (WOMM): England/USA/TRND: Mundpropaganda-Beeinflussung im Sinne der eigenen Kommunikationsziele.
Buzzmarketing: siehe Word of Mouth, teils in Kombination mit PR-Arbeit; deutsch: Stadtgespräch.

Und Glaubwürdigkeit/Authentizität =

Angewendet auf Personen bedeutet Authentizität, dass das Handeln einer Person nicht durch externe Einflüsse bestimmt wird, sondern aus der Person selbst stammt. Gruppenzwang und Manipulation beispielsweise unterwandern persönliche Authentizität. Eine als authentisch bezeichnete Person wirkt besonders echt, das heißt, sie vermittelt ein Bild von sich, das beim Betrachter als real, urwüchsig, unverbogen, ungekünstelt wahrgenommen wird. Dabei muss es sich nicht notwendigerweise um die realen Eigenschaften des Betrachteten handeln, sondern es können auch Zuschreibungen des Betrachters diese Eindrücke verursachen, die etwa auch Teil einer gelungenen Inszenierung darstellen können. Ist die Inszenierung übertrieben, wirkt sie schnell Klischee-haft und wird zum Kitsch (siehe auch Medientheorie).

Produktblogging = Glaubwürdigkeitsverlust, kurze Vorstory
Soweit so gut, so what? Ich bin über Thiema.com auf Poodelpop.net gestoßen, das sich in einem Artikel mit der Thematik befasst, ob es smart ist, sich als Blogger – der idR über eine hohe Glaubwürdigkeit und Authentizität verfügt – auf Produktblogging einzulassen. Natürlich ist das Opel-Thema der Anlass gewesen (vier Blogger fahren Opel-Autos und berichten darüber). Und passt wunderbar zu meinem Beitrag über Produktblogging. Leider Gottes hat der Autor des Blogs die Schotten dicht gemacht, da die Diskussion nicht nur einen hitzigen Verlauf angenommen hatte, sondern auch manch einer anfing, im Privaten des Blogautors zu stöbern, warum auch immer. Ab diesem Stasiniveau würde es auch mir zu bunt werden. Ok, der Autor hat es sich teilweise selbst zuzuschreiben, weil er mit seiner Schreibe mE unnötigerweise die Gemüter erhitzt, indem er manchmal auf das sog. Kindsniveau heruntergeht (die Wirkung dessen lernt man im jedem Grundseminar für Kommunikation kennen, wenn es um Feedbackregeln geht), statt sich auf die Kernargumentation zu konzentrieren. Anyway, das soll uns nicht stören, habe – da das Blog nunmehr closed ist – aus diesem Grunde seinen Beitrag in eine Textdatei zum nachlesen eingepackt: Sehr geehrte A-Blogger


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Produktblogging = Glaubwürdigkeitsverlust, die Kernthese
Hm… seine Kernthese ist (siehe Textdatei), dass man Glaubwürdigkeit verliert: Angenommen, Sie haben einen Opel, einfach so. Eines Tages kommen Sie auf die Idee, der Weltöffentlichkeit von Ihrem Opel zu erzählen, dann hat kein Mensch ein Problem damit, egal ob sie ihn rühmen oder niedermachen. Selbst wenn Sie ein Opel-Logo zur Illustration beilegen, hat immer noch keiner ein Problem. Und wissen Sie auch warum? Weil Sie machen, was Sie möchten, Sie folgen sozusagen Ihrem eigenen Antrieb, bleiben also frei und unabhängig. Wenn Sie genau dasselbe für Opel tun, sind Sie nicht mehr frei und unabhängig, sondern folgen Opels Antrieb. Das wäre immer noch nicht schlimm, jeder Werbe- oder PR-Texter tut sowas und wird deshalb nicht automatisch zum bösen Menschen. Unselig wird es dann, wenn die beiden Szenarien sich anfangen zu vermengen: Opel bedient sich der Glaubwürdigkeit, die Bloggern im Gegensatz zu bezahlten Textern anhaftet, um seinen Auftragstexten den Geschmack von Unabhängigkeit zu verleihen, zusätzlich gefestigt durch die Erlaubnis, nach Belieben schreiben zu dürfen, was man will

Vergleichen wir das nochmals mit der Definition über Glaubwürdigkeit und Authentizität: Angewendet auf Personen bedeutet Authentizität, dass das Handeln einer Person nicht durch externe Einflüsse bestimmt wird, sondern aus der Person selbst stammt. Gruppenzwang und Manipulation beispielsweise unterwandern persönliche Authentizität

Glaubwürdigkeit schließt Produktblogging nicht aus
Irgendwas passt da noch nicht. Der Brückenschlag zwischen Verlust der Glaubwürdigkeit und Manipulation/Gruppenzwang weist eine Denklücke auf. Betrachtet man die Opel-Seite, muss man feststellen, dass es verdammt mutig ist, Bloggern ohne auch nur die geringste Einflussnahme das Schreiben zu erlauben (gut, seien wir etwas fieser: Das Experiment wird kaum Schaden anrichten, denn was soll schon passieren, ausser dass sich einige Blogger bis aufs Blut darum streiten, ob das alles nun super oder nicht sein soll. Verläuft das Experiment – wie misst man das? – gut, wird es wohl in Zukunft weitere Maßnahmen geben). Betrachtet man die Blogger-Seite muss man feststellen, dass sich alle vier Blogger über ihr offenes Statement selbst dazu verpflichtet haben, Opel das Billigimage zu bescheinigen, wenn es denn weiterhin ein Schrottauto ist (ist es mittlerweile nicht mehr, wie ich von einem Kumpel direkt bescheinigt bekommen habe). Das führt natürlich beim ersten Test zu etwas übetriebener Schreibe, aber das regelt sich schon mit der Zeit. Bösartige Betrachter würden sagen, hier wird seitens Opel ein unausgesprochener Druck ausgeübt, der sich aus sozialen Vehaltensweisen erklärt, da idR Kritik am Geschenk als ein tabu gilt. Und man könnte behaupten, es wird strategisch gebloggt, um sich auch in Zukunft die Chance auf weitere Auftragsbloggerei zu erhalten. Weiter böswillige Geister würden sich fragen, was der ganze Kram mit Cluetrain Manifest zu tun hat? Soll das etwa das Beispiel für ein Gespräch zwischen Gleichgestellten sein? Respektiert Opel auf einmal die Meinung der Bloggeria? Wer überhaupt hat sich von denen dazu aus seinem Abteilungshäuschen herausgewagt und sich zur Aktion offen bekannt? Könnte doch sein, dass nachher der Vorstand Vertrieb den Namen des Marketingmitarbeiters Y im Handelsblatt liest. Wer Autovorstände kennt, insbesondere die Stimmung in Großunternehmen, wo es kriselt, weiss, dass selbst eine nicht betätigte Klospülung zum Rauswurf führt 🙂 Und, ganz bösartige Geister werden davon sprechen, dass man Blogger höchstens als wandelnde Litfaßsäulen evaluiert, von wegen Gespräch und endlich mal echtes No-PR-Speak.

Je nachdem, wie der betreffende Blogger tickt, wird er weiterhin glaubwürdig bleiben oder eben nicht. Je nachdem, mit wem er sich einlässt und wie sich der andere überhaupt partnerschaftlich dazugesellt. Opel – wie man an den Pics gesehen hat – hält sich clever zurück, selbst die Autohändler waren scheinbar froh, diese „Verrückten“ ausser Haus zu haben. Die Gleichung von Poodlepop ist mE zu pauschal. Nun denn, einer fragte mich per Mail, was ich nun davon halte, ob ich einen Opel nehmen würde? Ganz ehrlich? Opel bietet Glasperlen. Opel lässt testen (wer auch immer das Go gegeben hat, es muss ein potenzielles Bauernopfer sein oder aber eine sehr gefestigte Person innerhalb des Konzerns) und hat keinen blassen Schimmer, was die Blogosphäre sein soll und hat mE keine Lust, mit Kunden ernsthaft per Weblogs zu sprechen. Ganz sicher nicht in Krisenzeiten, ganz sicher nicht mit dieser Führungsriege. Warum sollte ich mich für ein solches Unternehmen vor den Karren spannen lassen?

Konkretes Beispiel für gefährliche Produktblogging-Angebote?
Ok, ich bin gleich fertig 😉 Ihr erinnert Euch in dem vorigen Artikel an das Angebot einer Buzzmarketing-Agentur wegen einem Handy? Habe nun die Folgemail mit der Vorgehensweise bekommen… das ist zB voll auf der Linie mit Poodlepop, wenn ich mich auf so einen Mist einlassen täte:

Hello Robert,
The concept is pretty simple : We assist brands in creating word of mouth marketing campaigns to generate „€œbuzz“€? around their products and services by offering opinion leaders access to exclusive information, VIP events, goodies or products/samples testing. We have noticed your blog and are considering to invite you to join one of our campaign. Would it be possible to have some details about your audience? [Mediendaten!] If you are interested, we would just ask you to fill up your details on www.xyz.com. We will give you the chance to join a selection of influential bloggers and receive an original press release about the XYZ. We’ll send you as well a buzzkit containing photos, videos, … You can then decide to buzz around the product on your blog. Feel free to speak about it and in the way you want.

Süß, ich bekomme eine Art Köfferchen. Sag mal, lässt sich ernsthaft irgendein Blogger auf so etwas ein???? Seinen Namen herzugeben für ein „Buzzkit“? Selbst MLM-Agenturen sind noch nicht so dreist gewesen, Consumer für mau arbeiten zu lassen. Btw, ich weiss, es ist leicht fies, sich auf das Spiel einzulassen und zunächst so zu tun, als ob ich Interesse hätte. Aber andersherum käme ich nicht an Infos heran und zudem ist das kein Kindergarten, sondern es geht solchen Agenturen immer um harte Bucks und guten ROI. Wer mir Glasperlen anbietet, muss damit rechnen, als Nepper bezeichnet zu werden.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

22 Kommentare

  • Hey, da würde ich aber sowas von direkt mitmachen! Ist für Dich doch supereinfach-problemlos-und-ohne-Aufwand-für’n-super-Gegenwert!
    Du sagst denen alles über Dich und Dein Blog, Deine Leserschaft, vielleicht noch wo Deine Großmutter väterlicherseits mit 6 Jahren eingeschult wurde (und: ob es an dem Tag geregnet hat), und dafür bekommst Du *Trommelwirbel*:
    Eine Pressemitteilung geschickt!
    Nee, klar, nicht irgendeine: eine „original“ Pressemitteilung!
    Viel zu viele Pressemitteilungen heut’zutage sind leider billige Imitate aus Fernost. Da ist so ein Original schon was wert!
    Und, ehrlich: Wir stellen jetzt um. Auf genau dieses neue Buzz-Prinzip! Wir fragen die Journalisten nach ihren Vorlieben, Hobbies, Partnern und Blutgruppen, und wer alles brav beantwortet, der bekommt sie: die originale Pressemitteilung! *juchu*

  • Sorry, aber er so argumentiert, wie in dem dankenswerterweise zur Verfügung gestellten Text, sollte sich nicht darüber wundern, wenn er waidwund geschossen wird.

    Sätze wie „nur um wie eine billige Straßennutte sofort die Beine breit zu machen“ sind einfach nur daneben und haben nichts mehr mit einer sachlichen Auseinandersetzung zu tun.

    Etwas weniger Aufgeregtheit würde uns allen gut zu Gesicht stehen. Ein paar Blogger haben ein Auto zur verfügung gestellt bekommen, na und?

    Glasperlen: Glauben wir etwa wie noch wie vor langer Zeit die Urvölker, daß ein Foto unsere Seele stehlen würde? Macht Werbung böse? Nun, dann sollte jeder der so denkt, in Zukunft einen großen Bogen um Jauch, Netzer und anderen machen.

    Was mich am meisten wurndert, ist der enorme Anspruchsgedanke, der hier mit Bloggern verbunden wird. Hey, wir sind Menschen, so einfach ist das. Wenn ein paar sich nette Sachen vor die Tür stellen lassen, machen sie das noch lange nicht zu Dämonen.

  • nun ja, Aufgeregtheit ist zumindestens bei meiner Person so ein Thema, ich versuche lieber die Dinge zu analysieren. Was das Thema Glasperlen angeht und Werbung macht böse… es ist eine Gratwanderung als privater Blogger, sich mit Unternehmen einzulassen. Ich würde es mal so vergleichen, als würde ich im Cafe mit guten Freunden zusammensitzen und ab und zu quasselt mein anonymer Begleiter der Firma XYZ mit oder flüstert mir bestimmte Stichwörter ins Ohr, um diese wiederzugeben 🙂 So ungefähr.

  • Hey, Thomas, so kritisch wie im verlinkten Text – für voll nehmen kann man den m.E. sowieso nicht, eher als überspitzte Diskussionsgrundlage zu verstehen – sehe ich es nicht. Klar.
    Mal aus dem Blickwinkel eines PR’lers: Wenn Du eine Kooperation fährst, muss es für beide Seiten eine Win-Situation sein.
    Das, und mehr nicht, gilt es für mich zu beachten.
    Ergo:
    a) Verkaufe Dich als Blogger nicht zu billig. Überleg‘ Dir auch mal, was sonst Bestandteil einer solchen/vergleichbaren Koop sein könnte.
    b) Überlege Dir als Unternehmen, was da wirklich bei rumkommen kann und soll. Zahlt das auf die Marke ein? Oder hast Du Dich von Jemand auf diese neuen Blogdingens ansetzen lassen?
    Nein, beides keine Kritik am Opel-Blogger-Case. Finde das durchaus sympathisch.

  • „…Betrachtet man die Opel-Seite, muss man feststellen, dass es verdammt mutig ist, Bloggern ohne auch nur die geringste Einflussnahme das Schreiben zu erlauben…“

    Aehm, ja, also, ich will euch ja nicht den Wind aus den Segeln nehmen, aber was bitte ist daran _mutig_, den Bloggern „das Schreiben zu erlauben“? Das machen sie doch sowieso! Insofern ist es nur geschickt, denen das neuwertige Produkt auch noch kostenlos und mit „Aufwandsentschädigung (wie hoch ist die eigentlich?) zur Verfügung zu stellen! Schlimmer wärs doch, wenn die Leute einfach unkontrolliert über ihre ollen Opelkarren bloggen ;-).

  • hnmmm… ich muss da immer an das Bedenkenargument der Firmen denken, wenn man selbst bloggt: „was passiert eigentlich, wenn da negative Kommentare eingehen.. oh Gott….“. Und was man jetzt tut, ist recht gut gelesenen Bloggern einen Autoschlüssel in die Hand zu drücken, wohl wissend, dass dieses Auto weder exzellente Fahreigenschaften besitzt noch sonst irgendwie aus der Automasse herausragt. Es ist ein Allerwelts-Auto. Was, wenn der Blogger die Keule auspackt, weil das Auto muckt (Montagsniete) und er in das eigentliche Schema-F zurückfällt und über Popel-Opel schreibt? Die Presse greift es amüsiert als gescheitertes Experiment auf, die Konkurrenz hilft ein bisserl nach mit der Presse und schon liest der Opel-Vorstand tatsächlich in der nächsten ADAC-Ausgabe etwas von unrühmlichen Onlineexperimenten „verzweifelte Opel selbst bei Bloggern gescheitert, quo vadis Opel?“

    Letztlich enttäuscht mich Opel, da das mit der Blogosphere viel weniger zu tun hat als vielmehr mit popeliger, klassischer PR. Nix Innovatives. Opel halt? Letztlich werden beide Seiten noch viel im Miteinander lernen müssen, also alles halb so wild, es wird ja noch genügend Experimente geben.

  • Hmmm…naja, soweit ich das mitbekommen habe, hat keiner der Blogger ein besseres Auto und einige teilweise gar kein Auto? (bitte verbessern, falls doch!) Sie kennen sicher das Gefühl, wenn man ein neues Auto in Besitz nimmt nachdem man seine 10 Jahre alte Schrottkarre (nur ein Beispiel) endlich losgeworden ist? An sich ist dann erstmal alles toll. Negative Kommentare habe ich bisher auch kaum gelesen, ausser sowas wichtiges wie die fehlende Sonnenbrillenablage oder den zu kleinen Bierdosenhalter? Nunja, das diese Kritikpunkte dürften Opel ein gelassenes Lächeln entlocken ;). Drum ist es an sich sehr geschickt. Das Auto wird nun mit Emotionen aufgeladen (Erlebnisse mit dem Opel werden berichtet, weil echte Tests kann man ja kaum leisten) usw. usf.!

  • Rieke, ich stimme Dir zu, die Art der Kooperation bei Opel aktuell, das ist eine Win-Win-Situation. Spannend, für uns noch recht neu, mitlesenswert.
    Aber was noch unter „exklusiven Angeboten“ kursiert (s.o.), das ist ein Witz.

  • Ich sehe das aber nicht als Win-Win, nur um Mißverständnissen vorzubeugen ;-). Für Blogger sehe ich eher ein Problem bei dem „Testen“.

  • Das kommt auf die Art des „Vertrages“, der Abmachung an, die man geschlossen hat. Wenn sie recht frei sind, Ihre Meinung zu schreiben – die sie, wie Du gesagt hast – eh haben, dann ist es doch o.k.

  • Die Freiheit, über das Produkt schreiben zu können, was man „ertestet“, ist ja wohl eher eine Selbstverständlichkeit, die man hier nicht noch lobend erwähnen sollte ;-). Nein, mir kommt es darauf an, ob ein Blogger sich dem Thema aus freien Stücken annimmt oder ob er einen Vertrag hat, wie du schon schrubst. Sonst wird es mehr und mehr zu einem Corporate Blog im Schafspelz ;-).

  • […] Kaum hat die Opel-Blog-Aktion angefangen, gibt es auch schon Ärger in der Blogosphäre. Ein Blogger namens Poodlepop (nie was von dem gehört gelesen bis jetzt) sieht durch das Buzzmarketing nämlich die Glaubwürdigkeit von Blogs verletzt und macht darauf in einem Beitrag aufmerksam, der mittlerweile wie der Rest des Weblogs nicht mehr erreichbar ist, hier jedoch noch nachgelesen werden kann. Darauf hin dürfte es in den Kommentaren des Blogs zu einem heftigen Flamewar gekommen sein, von dem leider auch nichts mehr online ist. Da fragt ich mich natürlich schon, was die Glaubwürdikeit von Weblogs mehr zerstört: Ein kleiner Opeltest oder ein Flamewar in dem sich die halbe Blogosphäre auf übelstem Niveau gegenseitig beschimpft. Kommentar schreiben […]

  • Hm, ich lese bspw. Opelix wegen seiner Art zu schreiben. Dass er jetzt für Opel testet ist für mich okay. Und egal wie er darüber schreibt, er wird dadurch für mich nicht unglaubwürdig, denn Glaubwürdigkeit oder Unglaubwürdigkeit sind in so einem Fall eine subjektive Sache.
    Mag er den Opel wirklich (kann ja passieren) und schreibt dementsprechend positiv, schreien die Opel-Gegner: Buuhhh, unglaubwürdig!
    Schreibt er negativ über den Opel, entweder weil er Opel prinzipiell nicht mag oder der Wagen tatsächlich schlecht ist, schreien die Opel-Freunde, das wäre unglaubwürdig.
    Allen recht machen kann er es gar nicht, den gerade DAS wäre unglaubwürdig. Den Mittelweg suchen, nur um sich nicht der Gefahr auszusetzen, dass jemand sauer sein könnte, das wäre unglaubwürdig. Aber so wie ich ix kenne, ist ihm das egal. Er wird schreiben, wie es ihm passt und so soll es sein.

    Aus den vielen Kritikerstimmen habe ich vor allem eins rausgehört: Neid.
    Viele möchten gerne zur auserwählten Gruppe der A-Blogger gehören und verkraften es einfach nicht, es nicht zu schaffen.
    Was ist so schlimm daran ein B- oder C-Blogger zu sein? Ich selbst bin bekennender (und der einzige) F-Blogger. Ich kommentiere bei A-Bloggern wie Robert, ix, Thomas Knüwer und anderen. Bin ich deshalb von ihnen in irgendeiner Form schlecht behandelt worden? Nö.
    Im Gegenteil. ix mag den ein oder anderen dummen Spruch von mir. Robert hat mir sogar via Mail schon nützliche Tipps und Hilfen gegeben und Thomas Knüwer… davon gibt es irgendwann noch was zu hören. 😉
    Und dann gibt es da ja noch den Weltherrscher, der ja auch der Schönste ist. Aber der ist kein A-Blogger, denn als Weltherrscher leitet er ja eh alles und ist somit nicht zu kategorisieren.

    Was ich damit sagen will:
    Es ist doch sch…egal, ob A- oder sonstwie Blogger. Solange nicht irgendwelche Eitelkeiten gegenüber „minderwertigen“ Bloggern aufkommen, juckt mich das nicht. Wenn ich ehrlich bin, lese und kommentiere ich auch in einigen bekannten Blogs, von denen ich gar nicht weiß, ob es A-, B- oder wasweißich für Blogs sind. Und es ist mir auch egal.

    Sorry Robert, ich weiß, dieser Kommentar ist lang genug für mein eigenes Blog, aber das hat sich gerade erst während des Schreibens so entwickelt. Sind halt die Pferde mit mir durchgegangen.

  • Interessante Diskussion! Zwei Sachen sind mir noch aufgefallen: 1.) zur Authentizität – in der Wikipedia-Definition steht weiter deutlich drin (und das zitierst Du weiter unten nicht, Robert ;-), dass „auch Zuschreibungen des Betrachters diese Eindrücke verursachen (können), die etwa auch Teil einer gelungenen Inszenierung darstellen können“. Heißt also, dass man sich darüber klar sein sollte, dass Authentizität _wahrgenommene_ Authentizität ist. Und damit bin ich bei old Poodlepop: Der wird schon gwusst haben, wie er seine beißenden Ferse auf Herrn Wirres in die Runde zu schmeißen hat, damit alle auf ihn aufmerksam werden. Das heißt, er hat sich dort ganz bewusst inszeniert und damit vor allem erstmal Marketing in eigener Sache gemacht. Mit dem Ziel, dass bei ihm verdammt viel Rummel war. Ich habe ja auch gleich mitgemacht. 😉 So viel zum Thema Authentizität… 2.) Ich stimme absolut zu, dass Glaubwürdigkeit und Produkttests mitzumachen kein Widerspruch sein müssen. Solange man transparent darüber berichtet, wie man zu einem Produkt gekommen ist, und ob man dadurch seine eigene Meinung vielleicht gedreht hat, bleibt man glaubwürdig. Denn eins darf man nicht vergessen: in der Blogosphäre wird ständig an den Meinungen anderer gearbeitet – indem dieser Blogger jenes schreibt und jener etwas anderes, versucht doch jeder seine Sicht der Dinge in die Runde zu werfen und damit auch Einfluss auszuüben. Und bei dem Spiel macht opel jetzt eben auch mit. Etwas anderes wäre es, wenn man bei Opel versuchen würde, irgendwelche Blogger davon zu überzeugen, Opel zu fahren und Opel „zu lieben“, OHNE das offen zu machen. Das wäre dann grenzwertig. Aber solange man das transparent handhabt, wissen alle anderen bescheid. Und das ist letztlich in Ordnung, finde ich. Robert, mich würde interessieren: hättest Du ähnlich wie bei der E-Mail neulich (es ging um Handy-Karten) auch im Fall Opel nein gesagt? 3.) Profilneurotiker, die A-Blogger sind, und deswegen alles in Grund in Boden schreiben müssen, finde ich armselig. Profilneurotiker, die gern A-Blogger wären und daher alles in Grund und Boden schreiben müssen, finde ich ebenso armselig. Wer keine konstruktiven Beiträge leistet und nur rumpöbelt, gehört meiner bescheidenen Ansicht nach in den Kindergarten.

  • uiiii..
    fast richtig. also das mit der privatsphäre. denn dort habe ich null nachgefragt. es war die reine geschäftsphäre.

    das nur am rande.
    dazu gekommen bin ich, weil mir da ein fetter federhandschuh inkl beleidigung ins gesicht geschlagen wurde, der vollgestopft mit moral war. wenn ich diese bitte um ein battle aufnehme und die moralische kernthese schlicht nur hinterfrage und die bleidigung einfach übersehe, dann ist deine darstellung hier schlicht falsch.

    sagen kann man das hinterher gerne. ich kann dir duchaus die emailanfrage inkl. der später geführten diskussion, die ich nicht wollte und darauf auch hinwies zusenden. dann kannst du dir gerne deine eigene meinung zu der ganzen sache machen.

    da hat jemand mit einem riesen klumpen dreck geworfen. den hab ich aufgenommen und analysiert. die späteren trotzigen reaktionen liegen deutlich nicht mehr in meinem „dunstkreis“.

    soviel dazu…

  • Glaubwürdigkeit in Sachen Autotests von Leuten, die bisher kein Auto haben oder technisch ein Auto in Gedanken mit dem Stand von 1990 verbinden?

    Wenn man sich auf so einen Deal einlässt, muss man Ahnung von der Materie haben, über die man da „unabhähig“ berichten soll. (Von Autos und Fussball haben leider ja anscheinend alle Ahnung). Nur dann bleibt man glaubwürdig.

    Ansonsten wird man zum willfährigen PR-Opfer. Wenn ich lese, mit welcher Begeisterung die vier blogger einen ordinären Mittelklassewagen beschreiben, dann bin ich sicher, dass es sich für Opel lohnt. Da wird aus langweiligen Dingen wie Navi, Klimaamlage oder automatische Senderverfolgung beim Radio plötzlich der pure Luxus. Da könnte man auf die Idee kommen, dass blogger die besseren Multiplikatoren sind und als Autoersteller endlich eine Alternative zu den kritischen, verwöhnten und teuren Motorjournalisten hat.

    Strassennutte ist da keine unangemessene Wortwahl (aber das ist meine persönliche Meinung).

  • Ich denke, dass die Aktion in dem Moment tot war, als Felix seine Meute von der Leine gelassen hat, und andere eingestiegen sind. Das ist „sogar“ nach meinem Verständnis ein Sündenfall. Blogger, die einen anderen Blogger für eine Firmenaktion mundtot machen. Das ist neu. Deshalb geht es jetzt auch hier weiter.

    http://rebellmarkt.blogger.de/stories/457669/

    Ich mag den Poodle durchaus nicht besonders, ich wurde auch schon von ihm angebellt. Nur glaube ich, dass die Hundeschläger auch dringend was aufs Maul brauchen, damit sich sowas nicht mehr wiederholt.