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Sex.com kopiert Pinterest


Die Internetseite Sex.com wurde im Oktober 2010 für 13 Millionen US-Dollar versteigert und erhielt wenig später dafür einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde für die teuerste Domain aller Zeiten. Nun ist Sex.com als neues Projekt wieder auferstanden – und hat verblüffende Ähnlichkeit mit einem derzeit beliebten Social Network namens Pinterest: ein fotolastiges 5-Spalten-Layout, Seitenfarben in gelb und rot, Sortierung nach Kategorien, die Möglichkeit des Repinnens.

Das ist eine etwas zu verblüffende Ähnlichkeit, sagt das Auge des Betrachters. Man könnte es auch eine lupenreine Kopie, geistigen Diebstahl oder einen Skandal nennen, um noch ein paar „Bild“-Zeitungs-Schlagzeilen hier unterzubringen. Angriff der Pornkrieger oder „schamlos“, nennen zwei geschätzte Kollegen das. Zumal auch eine Altersbarriere fehlt. Zugangs- und Jugendschutz gleich null, der Inhalt eindeutig nicht jugendfrei. Liebe Jugendliche: Bitte, bitte, surft die Seite nicht an und bleibt bei euren Blümchen- und Bienenseiten!

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Sex.com scheint aber nicht der erste Pinterest-Klon mit sexualisiertem Inhalt zu sein. Erst vor einigen Tagen ging Snatchly.com an den Start, eine Seite, die sich optisch nicht sonderlich von Sex.com unterscheiden dürfte. Die neue Konkurrenz von teuerster Stelle dürfte nun wiederum Snatchly-Macher James Alexander ärgern, den Futurezone dazu befragte. Der gab sich da noch selbstbewusst und forderte Pinterest auf, Snatchly eher als Mitstreiter, denn als Konkurrenten zu sehen.

Und ich schaffe es gerade auch nicht, mich zu echauffieren. Zielgruppenaffin scheint mir Sex.com auf jeden Fall zu sein. Und Pinterest-Klone gibt es nicht nur aus dem Rotlichtmilieu, sondern auch von Deutschlands reichsten Internetunternehmern. Deren Projekt Pinspire wirkt wie eine so schamlose lupenreine Kopie, dass die Seite selbst schon wieder kopiert wurde: Die Medienagentur Dotfly warf Pin(t)spire ins Leben. Motto: Clone the Clone. Unklar, wie das Original die ganze Entwicklung sieht. Vielleicht hat man dort aber gerade ganz andere Sorgen: Der Hype um Pinterest ist schon wieder rückläufig.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

12 Kommentare

  • Ich erspare mir den Link, aber nicht mal damit sind sie zuerst dran: „Pinterest For Porn“ wird schon unter dem Namen „snatchly“ betrieben.

  • Danke für die kulturell wertvollen Linktips. Über solche neuen Internetangebote könnte in Magazinen wie Basic Thinking usw. viel mehr berichtet werden. Ich denk mal, das Stream-Followprinzip von Pinterest und Instagram wird auch in weiteren Bereichen um sich greifen – News, Fernsehmediatheken, Videos und anderes mehr.

  • Schamlos? Na da hat der Autor ja den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Und wer bitte schön schämt sich denn beim Kopieren? Ist ne praktische Sache. Und was das Urheberrecht betrifft, dürfte ein wenig Nachhilfe dem Bloggerling auch nicht schaden.

    Also ab auf die Blümchenwiese und mit den Bienen spielen statt hier auf den Moralkübel auszuschütten.

  • Scheint ein Kompliment an das Pinterest Design zu sein wenn es so viel fast identisch kopiert wird. Im Gegensatz zu Pinspire haben sich diese Herren wenigstens inhaltlich abgegrenzt;)

  • Ich finde es erstaunlich wie viele sehr große Newsseiten darüber berichten, manche sogar noch mit Link! Ich denke bei einer Webseite, die nicht einmal eine Warnung hat, wie man es von YP, PHub etc. kennt, sollte man vielleicht ein wenig zurückschrauben mit dem Hypen. Wenigstens ist auf der Startseite nicht gleich das volle Programm zu sehen, sondern nur ein ausgezogene Damen (soweit ich jetzt sehen konnte).

  • @ Tim: Momentan ist auf der Startseite das volle Programm zu sehen…

    Ich frage mich wirklich, wie man mit einer Webseite, sei sie noch so toll, die 13 Millionen Dollar wieder reinholen will.

    Wahscheinlich wurden diese sogar noch finanziert, sodass man am Ende 20 Mio Dollar reinholen muss, um das Porjekt auf 0/0 zu bringen…

    Tim

  • Jugendliche die nicht an Pornos kommen ^^ es sind doch eher die älteren die daran scheitern.
    Aber es ist schon erschreckend, da hab ich mir vor ca. 7 Jahren einen Personalausweisgenerator zugelegt um diese zu der Zeit geplanten Maßnahmen zu umgehen und sie wurden immer noch nicht durchgesetzt…

  • Mittlerweile sieht sex.com ja wieder anders aus und ist trotz des Domainpreises noch existent 🙂