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Bloghetze oder Gebrauch und Missbrauch?

anbei eine Mail von Silke von silkester.de, die sich Gedanken über den gesamten Transparency-Fall im übergeordneten Sinne macht, sprich auf eine generelle Vorgehensweise der Blogger abstrahiert. Das stelle ich hier auf dem Blog gerne zur Diskussion ein.
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Hallo Robert,

wie steht es mit dem Netz der Blogger. Viele Blogger kennen sich seit Jahren. Lesen einander und vertrauen einander. Neben den menschlichen Beziehungen ist durch die Vernetzung auch eine Blogmacht entstanden. Weblogs können den Mainstream bestimmen. Blogger wissen in der Regel um ihre Macht und können diese ge- oder missbrauchen. Wann wird das Blog missbraucht, wann wird es gebraucht?

A) Die Solidargemeinschaft kann sich zusammenschließen, um einen Sachverhalt in den öffentlichen Fokus zu rücken.
B) Die Solidargemeinschaft kann sich zusammenschließen, um das Fehlverhalten einer Person/Organisation in den Fokus zu rücken.


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Die Blogosphäre kann sich zusammenschließen um
A) ein Mitglied der Gemeinschaft zu stärken
B) den Gegner eines Mitglieds aus der Gemeinschaft fertig zu machen.

Bislang ist der Aspekt des Sachverhalts i.R. sehr kurz gekommen. Leichter und verheerender für die Betroffenen hat die Blogosphäre den Schulterschluß gegen eine Person oder Organisation gewählt.

Auf der rein sachlichen Ebene wird man kaum die Masse in Bewegung setzen können. Auf dem Schlachtfeld der Bloggerehre kann man Ruhm ernten und sich im wohligen Gefühl des Gutmenschseins suhlen.

Man wird also die Sachebene zu einem guten Stück verlassen müssen. Doch wenn der Schulterschluß beschlossene Sache ist, warum muss er immer gegen etwas sein, statt für etwas?

Kann man nicht beschützen ohne den Anderen nachhaltig zu schaden? Muss wie in dem letzten Fall, bei dem der Großteil keine Möglichkeit hat, den Fall objektiv zu beurteilen, den Gegner an die Googlewand nageln? Was ist, wenn das Mädel morgen eine gute Stelle findet und dreimal soviel verdient mit einem Superbetreuungangebot für das Kind oder wenn wir nicht im Märchenmodus denken, hat nicht das gekündigte Mädel Anspruch auf ALG und kann sich eine adäquate Stelle suchen? Ihre Chancen haben sich weder verschlechtert noch verbessert durch die Aufregung. Der Verein aber hat die Belastung noch eine ganze Weile am Bein, denn jedesmal, wenn sich jemand über den Verein informiert, sei es in Google oder im Pressearchiv, dann wird diese Geschichte dabei sein.

Der Fluch der Permanenz schlägt dann gnadenlos zu. Ist das gerecht?

Was wäre, wenn man statt klagend mit dem Finger auf den Gegner zeigt, sich zwar immer noch untereinander verbündet und zugleich den Dialog mit der anderen Seite vermittelnd sucht? Wie gesprächsbereit ist die Blogosphäre?

Wenn in einer Kneipe ein Angetrunkener den anderen Angetrunkenen erst einmal anpöbelt, kommt es in dem meisten Fällen zu einer Schlägerei. Die Blogosphäre neigt ebenfalls dazu, erst einmal bei der gefühlten Ungerechtigkeit jeden anzupöbeln, der nicht auf ihrer Linie liegt. Sind die Fäuste nicht allzuschnell oben?

Was ist mit einer Schiedstelle, was mit juristisch fundiertem Rat? Wie gut ist die Solidargemeinschaft, dass sie sich mit fähigen juristischen Beratern umgeben kann und im Bedarfsfalle ungerechte Klagen und Abmahnungen mit aller Härte juristischer Mittel im Keim ersticken kann?

Statt dessen wird erst geschossen und dann gefragt, „war das nötig“, traf es auch den richtigen? Wann kommt der Fall, bei dem die Blogosphäre sich beschämt fragen muss, wie das nur geschehen konnte?

Wir haben ein soziales Netz. Die Blogosphäre ist eine Solidargemeinschaft und kann viel erreichen. Zerstörerisch ebenso wie konstruktiv. Aber dazu sollte man sich immer Fragen, ob man den Gegner an die Wand nagelt oder doch seine über Jahre erworbene soziale Stellung in der Blogosphäre dazu einsetzt und anfängt Opfer zu stärken und nicht Gegner zu schwächen.

Es ist eine Frage der Ethik und der Perspektive. Die Gefahr, dass man unverhältnismäßig zurückschlägt ist sehr groß. Wie fair können Blogger sein? Wie fair und selbstkritisch kannst Du sein, Robert.

Lieben Gruß
Silke
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Nico Lumma meint ähnlich:

So ähnlich wird es mit den Firmen sein, die die Blogosphäre nicht verstehen wollen oder können. Sie werden reihenweise in das offene Messer laufen, denn in der Hoffnung auf das große Webfundstück der Woche werden noch einige Auseinandersetzungen publik gemacht werden. Während früher die PR-Leute ausgeschickt wurden, um die Medien zu bearbeiten, wird dies heutzutage nicht mehr möglich sein. Solange Suchmaschinen ein Gradmesser dafür sein sollen, welche URLs wichtig für ein Thema sind, wird die Linkmacht der Blogs dafür sorgen, dass ein PR-Gau ganz lange nachklingen wird. Ohne große Möglichkeiten, viel bewirken zu können mit PR-Maßnahmen. Das finde ich einerseits positiv, andererseits befürchte ich aber auch, dass die Blogosphäre durchaus negativ herüberkommen wird, denn bislang wird jedenfalls in Deutschland die kollektive Linkmacht nur für ein konkretes „dagegen!“ verwendet, nicht aber für einen positiven oder konstruktiven Umgang mit einem Thema. Ich finde ein entschiedenes „so nicht!“ sehr gut, und in den beiden Fällen auch völlig richtig, aber mir wäre ein geballtes „los, weiter so!“ auch mal ganz lieb.

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Oder Schoggo-TV (einigen aus dem Fall Mein-Parteibuch bekannt), der ebenfalls Bedenken hat, allerdings in einer eher extremen Position, ganz im Gegensatz zum ausgleichenden Artikel von Silke:

Wäre ich ein Teil dieser unbedarften Öffentlichkeit, so würde ich auf Grund dessen, was und wie über den besagten Fall berichtet wird, glatt den Eindruck gewinnen mögen, daß Organisation Transparency International eine ganz üble Organisation ist, welche auf unschuldige Menschen losgeht und die ich deshalb meiden oder gar boykottieren sollte.
Aber ich bin Blogger und deshalb mit den üblen Methoden vertraut, mittels derer man, dabei unter dem Mantel der Meinungsfreiheit, andere nicht nur schädigen sondern auch mundtot machen kann. Persönlich graut es mir vor einem möglichen Tag, ab dem nur wenige bloggende Internetaktivisten anderen Personen, Firmen oder Organisationen mittels Suchmaschinen ihren Willen aufzwingen könnten: Meinungsdiktatur und Erpressung durch den bloggenden Mob.

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Meinungen, Feedback, Anmerkungen? Abseits des Falles Transparency oder abgeleitet daraus?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

23 Kommentare

  • Heute: „Schoggo über Meinungsfreiheit“ Morgen: „Osama Bin Laden über Frauenrechte“ LOL
    Aber Silke, du überrascht mich.
    Die Sachlage war doch von Anfang an ganz klar. Wer den Ursprungsbeitrag gelesen, weiß das die Aktion von TI-D – zumindest in dieser Härte und Undifferenziertheit – völlig daneben war. Vollkommen egal ob jetzt der Inhalt von Monis Posting absolut der Wahrheit entsprochen hat, was man tatsächlich zu dieser Zeit noch nicht sagen konnte. Die angeführten Vrowürfe waren schon per se nicht haltbar. Nicht nur ethisch, sondern auch rechtlich. Da braucht man keinen Anwalt für bemühen (die das ja aber auch mittlerweile bestätigt haben). Das gibt’s nix dran rumzudeuteln.

    Und dass den Bloggern ihre Meinungsfreiheit heilig ist, ist -nunja – ziemlich verständlich, denn diese ist immerhin existentiell für’s Bloggen jeglicher Art. Anders gesagt: Wenn TI-D damit durchgekommen wäre, dann könnten wir alle – ja, auch du Silke – einpacken. Und zwar restlos. Und alleine deshalb freue ich mich über jeden Blutstropfen, der jetzt aus TI-Ds Nase tropft.

    Dass danach TI-D mit jeder folgenden Intervention nur noch mehr Porzellan zerschlagen hat, hat die Blogsphere nun mal einfach nur goutiert. TI-D hat nicht nur einen Fehler gemacht, es waren nach meiner Zählung mindestens vier. Die haben schlicht Scheiße gebaut. Und das in Serie. Wenn von jemandem der Dialog verweigert wurde, dann von TI-D. Denn dass die Blogger nicht den Dialog gesucht haben, ist schlicht unwahr.
    Ich kann alleine 10 Blogger nennen, die den Dialog gesucht aber nicht gefunden haben. Und zwar nicht nur über abschätzige Postings, sondern moderate und fast flehentliche direkte Mails. Der Tenor war dabei fast überall: „TI-D’s Ziele sind auch meine Ziele. Bitte Feuer einstellen, ihr schadet euch nur selbst.“

    Darüber hinaus hat sich auch noch herausgestellt, dass TD-I entgegen allen ihren vorherigen Verlautbarungen keineswegs eine andere Version der Schlage des Ursprungspostings vorzubringen hatte, als das, was Moni geschrieben hatte. Alle vorherigen Vorwürfe von TD-I stellten sich damit – man kann sagen – als Verleumdung heraus. Nicht dass das noch eine Rolle spielte, aber immerhin Grund genug für ein weitren gerechtfertigten Nagel im Sarg.

    TI-D hat somit bekommen, was sie verdient. Vielleicht aber noch nicht genug.

    Die wiederkehrenden Warnungen vor dem so genannten Mob halte ich darüber hinaus für eine schlicht demokratiefeindliche Einstellung. Es ist dieselbe Argumentation, die gegen Plebiszite vorgebracht wird. Das Volk oder die Masse wird für doof erklärt und damit eine zentrale Deutungshoheit gerechtfertigt, die meist eng mit den eigenen Narzissmen verknüpft ist. (Häufig bei Journalisten vs. Blogs zu beobachten, aber auch Politiker vs. Plebiszite)

  • Die Überlegungen von Silke sind gut und richtig. Und auch, wenn Sie grundsätzlicher Art sind, kommen sie gerade zum rechten Zeitpunkt. Denn sie haben direkt mit dem Fall Transparency zu tun. Es ist keine Frage, dass Blogger lernen müssen, mit ihrer Macht umgehen zu können. Das setzt Verantwortung bei der Wahl der Themen als auch beim der Wahl der Worte voraus.

    Aber es ist auch natürlich, dass dieser Weg in Richtung Verantwortung ein Lernprozess ist. Bis die Blogospähre – nennen wir es einmal – erwachsen geworden ist, wird sie sich immer wieder ausprobieren. Und Transparency ist prädestiniert zum Ausprobieren. Denn die Antikorruptionswächter sind eben keine Institution wie jede andere. Zumindest ist es das Selbstverständnis des Vereins, das Gute, das Richtige, ja das einzig Wahre zu vertreten. Das schafft an sich Widerspruch. Und wenn dann die kleinste Kleinigkeit zu Tage kommt, ist es nur zu menschlich, denen mit dem erhobenen Zeigefinger ein wenig Gegenwind ins Gesicht zu blasen. Und wenn man sich dann noch so ungeschickt und bisweilen arrogant verhält, darf man sich über einen Sturm der Entrüstung nicht wundern. Blogger sind vor allem eines: Menschen. Und so sind ihre Reaktionen eben menschlich, emotional und bisweilen über das Ziel hinausschießend. Das unterscheidet die Blogospähre wohltuend von den etablierten Medien. Und das ist gut so.

    Man stelle sich vor, es wären nicht die Gutmenschen von Transparency, die hier am Pranger stehen, sondern vielleicht die Deutsche Bank und Herr Ackermann. Würden dann auch gerade jetzt zu diesem Zeitpunkt die, wie ich oben schon erwähnte, richtigen und guten Überlegungen von Silke zu Sprache kommen? Würde die Deutsche Bank überhaupt ein geeignetes Thema sein. Schließlich erwartet man, wenn man sich aus den Medien über das Bankhaus informiert, ja von denen nichts anderes. Also, kein Thema für die Blogger? Transparency ist ein Thema für die Blogospähre, weil ihr Verhalten eben für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar ist, weil ihr Verhalten allen anderen zugetraut wird, aber eben nicht ihnen. Und die Empörung ist bei vielen vielleicht auch gerade so groß, weil ihre Enttäuschung über Transparency noch viel größer ist. Wir kennen das aus Beziehungen. Wie schnell wird da nach einer Enttäuschung aus Liebe Haß.

    Und Gleichzeitig, haben die Blogger doch Transparency eine große Chance gegeben. Haben sie durch ihr Handeln nicht vermittelt, daß sie mit der Vorgehensweise des Vereins nicht einverstanden sind. Nicht mehr und nicht weniger. Was hat Transparency daraus gemacht? Sie haben die Botschaft nicht verstanden, und haben sich in eine juristische Festung begeben. Das ähnelt doch eher dem Stil des vorgenannten Bankhauses, würde man meinen. Wo also ist der Unterschied?

    Und auch jetzt ist es noch nicht zu spät für Transparency. Sie haben noch immer die Chance zu lernen, lernen daß man als Verein mit so edlen Motiven sich eines anderen Verhaltens und einer anderen Sprache bedienen muß, wenn man glaubwürdig bleiben möchte. Bis heute scheinen sie diese Lektion noch nicht verstanden zu haben. Schade um die gute Arbeit bisher.

  • Der Ton macht halt die Musik. Fristen so kurz setzen, dass man nicht einmal die Chance hat einen Anwalt angesichts einer existenzbedrohenden – und im Dunkeln gehaltenen – Forderung zu befragen, wirkt auf mich nicht besonders seriös. Und aufgrund eigener Erfahrungen mit so einer Taktik (Robert erinnert sich vielleicht an den Dachdecker) , habe ich mir gesagt „nie wieder“ und versuche darüber angemessen (d.h. ohne absolute Formulierungen) zu berichten.

  • Na, die mutmaßliche Äquivalenz zu Osama hab‘ ich nun aber überlesen. 😉

    Tatsächlich ist es so, daß ich anhand des aktuellen Falles eine extreme Position einnehme, da ich inzwischen eine weitere Regel der Blogs erkannt zu meinen glaube und deshalb für diesen Zweck übernommen habe:
    „Provokation durch Polarisation um sich und seinem Anliegen Gehör zu verschaffen.“
    Nach dem Vortrag der Positionen kann dann diskutiert werden.

    Ich möchte nochmals klarstellen, daß es mir nicht um die Einschränkung von Meinungen geht sondern um Verantwortung sowie den Mißbrauch der Waffe Blog.
    An einer anderer Stelle kommentierte ich bezüglich der Verantwortung wie folgt:
    „Blogger sind keine Journalisten, aber sie treten wie diese in die Öffentlichkeit, dabei mit Meinungen UND Behauptungen. Das Bloggerdasein ist keine Krankheit, mit dem man das entschuldigen kann, was bei Journalisten Konsequenzen nach sich trägt – schließlich wollen Blogger auch ernst genommen werden und reagieren gerade dann empfindlich, wenn man sie nicht ernst nimmt oder ihnen aus ihrer Sicht den Mund verbieten möchte. Blogger haben eine Verantwortung, der sie gerecht werden müßen, in dem sie für positive oder negative Folgen ihres Tun gerade stehen müßen. Wenn ein Blogger nicht belegte oder belegbare Behauptungen aufstellt, so sollte er dafür Verantwortung übernehmen, denn man nimmt ihn ernst.
    Aber Blogger fordern eine Sonderstellung. Sie möchten ernst genommen werden und gebärden sich dann wild, wenn man dies tut. Die Blogger treten nach, wie ein trotziges Kind und schädigen via Google andere Personen, welche Verantwortung übernehmen. Mir geht es weniger um den konkreten einer Moni, welche übrigens bislang anonym blieb und kein Impressum führte, aber selbst die Dinge beim Namen nennt. Mir geht es um das schädigende Verhalten des Großteils der Bloggerszene, welche zum Teil auch noch Stolz darüber ist, wie erfolgreich man eine Sau durch Google treibt.“

    Zu meiner eignen Sache möchte ich, bis zu deren Abschluß, in einem öffentlichen Kommentarfeld nur wenig sagen – auch wenn ich die Erfahrung gemacht habe, daß ich Personen aus der Bloggerszene meine Motive verständlich machen konnte, wenn ich mich am Telefon darum bemühte.

    Vielleicht so viel:
    Ich bin kein Gegner der freien Meinung, aber ich trenne zwischen Meinung und Behauptung, wenn ich auf meinem Blog schreibe.
    Desweiteren achte ich stets auf den Schutz von Privatpersonen, d.h. ich möchte nicht, daß man bei der Eingabe des Namens „Lieschen Müller“ auf meine Seite gelangt und der unbedarfte Leser die besagte Privatperson dann auf meiner Seite in einem negativen Licht vorfindet.
    Der unbedarfte Leser bzw. Googler könnte ein Arbeitgeber bzw. Auftragvergeber sein, bei dem Lieschen Müller eine Bewerbung/Angebot abgegeben hat.
    Selbst wenn ich gegen Lieschen Müller negative Gefühle hegen würde, so würde ich sie dennoch zu schützen suchen. Auch würde ich nicht noch zusätzlich auf ihre eigene Seite verlinken.
    Auch bin ich kein Freund einer Abmahnung oder Klage: diesem Prozedere ging eine schriftliche Bitte und eine telefonische Anfrgae voraus. Als beides für noch mehr Hohn folgte, ließ ich dem, was dann später durch die Blogszene gejagt wurde, freien Lauf.
    Ich schütze andere, bin aber zum Schutz meiner Person verpflichtet.

  • Hallo,

    nachdem ich die Geschichte nun ein paar Tage verfolgt habe, möchte ich an dieser Stelle einige Gedanken mit euch teilen.
    Zunächst einmal habe ich das Gefühl, dass es sich bei diesem Fall weniger um TI-D (Haha, … International – Deutschland) vs. Blogosphere geht. Es handelt sich eher um die Aktion eines Gründungsmitglieds desselben Vereins, der vielleicht gerne mit den Säbeln rasselt oder einfach vergessen hat (was übrigens häufig bei Juristen vorzukommen scheint), dass seine juristische Ausdrucksweise übertrieben hart klingt. Gut, als Ethikbeauftragter hätte ihm eigentlich bekannt sein müssen, dass es immer nur darum gehen kann die Schwächeren zu schützen. Aber dann hat er eben törichterweise nicht daran gedacht, dass die juristische Keule in unseren Landen eben Macht bedeutet, in deren Genuss nicht jeder kommt.
    TI-D stellt sich hinter seinen Prof. Das kann man verstehen und ist alles im Rahmen. Dass die PR mangelhaft war und ich bisher nichts von Transparenz bei TI-D sehen konnte, ist ein Punkt. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto interessanter ist diese Konstellation. Befindet sich doch TI-D mal kurzzeitig auf der Seite, von der Transparenz verlangt ist. Es werden jetzt ein paar Köpfe rauchen. Man wird feststellen, dass Transparenz mit Mut zu tun hat. Und vielleicht (auch wenn ich es nicht glaube) wird man feststellen, dass man selbst nicht ganz so viel Mut besitzt, wie man geglaubt hat. Wenigstens besteht die Chance aus dieser Einsicht zu lernen.
    Meiner Ansicht nach, handelt es sich hier nicht um einen Kampf „David gegen Goliath“ (zumal ich die These vertrete, dass es in unserer Zeit keine Kämpfe dieser Art mehr gibt; was allerdings nicht das Bedürfnis nach Geschichten dieser Art schmälert; vielleicht mal eine Diskussion an anderer Stelle dazu), sondern um eine juristische Auseinandersetzung, wie sie jeden Tag vorkommt. Ich wünsche Moni auf jeden Fall viel Glück bei dieser Geschichte.
    Ansonsten tritt ein Effekt ein, der täglich beobachtet werden kann. Es ist schön, wenn man sich (wie TI-D, wie die Blogosphere, wie AI, wie George W. Bush :P) für die „gute Sache“ einsetzt. Es sind wohl „Überzeugungstäter“. Und wie alle wissen, passiert es leicht, dass man allzu unkritisch mit sich selbst wird.

  • @mspro
    ich hätte die blutige Nase auch bei dem Verein als vertretbar gesehen und mit einem selbst schuld und einem Achselzucken hingenommen, wenn man bei der unbotmäßigen Meinugsfreiheit geblieben wäre.

    Ja! Der Verein mag allenfalls Anspruch auf eine Gegendarstellung haben. Und ich sage nicht, dass man nicht die Meinungsfreiheit verteidigen soll.

    Aber und das ist ein DICKES ABER muss dabei eine Geschichte breit getreten werden, die nur deswegen sich so gut eignet, weil man mit ihr genüßlich auf die Tränendrüse drücken kann. Muss wirklich von dritter Partei eine Geschichte wiederholt werden, deren Wahrheitsgehalt man nicht näher prüft und unter dem Segel der Meinungsfreiheit in Kauf nimmt, dass man anderer Leute Porzellan zerschlägt.

    _Nachträglich_ festzustellen, dass es dann vielleicht doch ganz in Ordnung war, halte ich für keinen Trost. Vor allem weil das nach allem, was ich las auch nur auf Hetze und Indizien beruht.

    Und nur weil die TI-D der Öffentichkeit keine weiteren Fakten präsentiert, heißt das nicht dass nicht noch weitere Fakten vorliegen, die nicht einmal gegen die Freundin von Moni als Arbeitskraft sprechen müssen, sondern nur gegen eine Anstellung in diesem Verein.

    Wir haben keine Rechtsanspruch auf Anstellung in unserem Recht verankert und es besteht auch für Arbeitgeber keine Verpflichtung nach sozialer Härte die Angestellten auszuwählen. Ich habe es schon an anderer Stelle ausgeführt, dass die Arbeit nachhaltig gefährdet sein kann, wenn man die fixen Kosten nicht niedrig hält. Ich hatte ausgiebig Gelegenheit Vereinsarbeit als solches kennenzulernen und ich kann von dem Verein, in dem ich gearbeitet habe, sagen, dass teilweise man wegen Geldmangel einfach nur zähneknirschend zuschauen kann und wirklich Wichtiges nicht leisten kann. In meinem Verein ging es da sogar um Menschenleben.

    Ich will und werde mir hier oder an anderer Stelle kein Urteil über die TI-D und deren Arbeit erlauben. Im Unterschied zum Rest werfe ich die Güte der Arbeit des Vereins und den Fall selbst nicht in die Waagschale.

    So wie Du das Vorgehen des Anwaltes ankreidest, kreide ich das Vorgehen von einigen Bloggern an. U.a. der Veröffentlichung des Beitrages an dieser Stelle mit der besonderen Hervorhebung des Vereinsnamens. Der Verein mag zwar noch immer einen Anspruch auf Gegendarstellung haben, was ihm aber im Grunde nichts nutzt. Der Geist ist längst aus der Flasche.

  • Nochmal Silke. Von welcher Wahrheit redest du bitte? Was ist dir bis jetzt noch nicht klar? Oder was genau an der Geschichte war dir bitte zu irgendeinem Zeitpunkt nicht klar? Alles ist wohl dokumentiert und belegt. Und zwar von Anfang an. Es gibt keine „nachträgliche“ Rechtfertigung. Es gab zu keiner Zeit irgendeine Unklarheit, denn die Kritik bezog sich auf das Verhalten des Ethikbeauftragten, dei eindeutig belegt und gerechtfertigt ist. Die Personalpolitik von TI-D wäre nie ein Thema geworden. Sie ist es nicht. Deshalb schlummerte der Post auch Monatelang vor sich hin, ohne Beachtung zu finden. Punkt.

    Und Schoggo. Schön wenn du mit mir und fast allen Bloggern, die ich kenne, einer Meinung bist. Verantworung ist wichtig und zu Fehlern sollte man stehen! Schade wenn du andere Beispiele kennst. Wir scheinen sehr unterschiedliche Blogs zu lesen. Aber vielleicht kannst du mich mit ein paar Links aufklären.

  • @mspro
    Ich verweise _noch einaml_ darauf, dass keiner der Blogger, nicht einmal moni.wasweissich, dort gearbeitet hat und die _gesamte Faktenlage_ kennt.

    Also lass mich jetzt mit dem Scheiß über Wahrheit und Richtigkeit der Darstellung in Frieden und nimm zur Kenntnis, dass Du ebenso wie ich und der große Rest der Blogger große Wissenslücken in der Angelegenheit haben.
    Und selbst wenn die Fakten stimmen ist das noch lang kein Grund so ein Fass aufzumachen und die als wahr angenommenen Fakten gegen den Verein einzusetzen.

    Wäre es nur um den Schutz der Meingungsfreiheit gegangen, so hätte es genügt genau das zu thematisieren und anzuprangern. Und es wäre wesentlich weiser und ethischer gewesen die Rechtsposition von moni.wasweissich zu stärken.

    Es gab Blogger, die das konnten. Und es gibt die, die sich auf die Schwingen der Gutmenschen heben und selbstgerecht Richter und Henker in einer Person vereinten. Hinzukommen die, die mit weiteren sachfremden Themen und weiteren ungeprüften Meinungen genüßlich nachtreten.

  • Die gesamte Faktenlage eines Sachverhalts wird man fast nie erfahren können. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass ich immer erst alles Wissen muss um mir darüber eine Meinung bilden zu können. Ich weiß nicht alles über Atomkraftwerke und trotzdem dagegen. Ich weiß nicht alles über grüne Gentechnik und bin dafür.

    Und nur weil ich nicht _alles_ weiß werde ich mich nicht unbedingt raushalten. Ich kenne auch kein Regierungsprogramm auswendig und gehe trotzdem wählen.

    Man sollte natürlich auch als Blogger klarmachen wo Berichterstattung aufhört, Vermutung beginnt und ab wann es Meinung ist.

  • @marcc: Du hast ein Recht auf Meinung, welche sich nicht auf Fakten stützen muß – wer zum Beispiel psych. Experimente aus ethischen bzw. individuellen Werten als „unmenschliche Manipulation“ ablehnt, der mag dies tun. Er braucht hierzu nicht das Wissen um Versuchsplanung und -durchführung. Auch steht es jedem frei zu sagen, daß er die Ergebnisse solches Experimente für „sche****““ hält, weil er Begriffe wie „Marktwert“ im Rahmen der Paarfindung für unmoralisch hält. Ich akzeptiere solche Meinungen, aber ich kann mit solchen nicht diskutieren, da sie sich nicht auf Fakten bzw. Wissen basieren. Und über ethische Werte zu diskutieren ist mühselig und für die wiss. Arbeit nicht rentabel.
    Wenn Du aber sagen würdest, daß ein bestimmtes Experiment bzw. dessen Ergebnisse fehlerhaft oder gar absichtlicherer Betrug sei/en, dann würde ich von Dir Fakten verlangen, welche Deine Behauptung stützen.
    Fazit: Meinungen können, aber müßen nicht auf Fakten basieren – sie sind, beleidigende Meinungen einmal ausgeschlossen, prinzipiell frei. Behauptungen, i.e. Aussagen verlangen aber nach Fakten zu deren Verifikation bzw. Falsifikation.

  • Ich habe mir die beiden Positionen noch einmal angesehen Blogbeitrag / Pressemitteilung und leider hat DonAlphonso ausgerechnet die beiden deutlich einfacher zu vergleichenden Brutto-Beträge aus der Pressemitteilung von TI-D unkenntlich gemacht.

    Jedoch wird auch so schnell klar, dass selbst wenn man annimmt, dass in dem Beitrag von moni.wasweissich kein Fehler ist, deutlich, dass die Darstellung bei moni.wasweissich stark verzerrt dargestellt wurde.

    Brutto ./. Netto (Den Trick kennt man aus dem Supermarkt, je teurer das Produkt, desto kleiner die Verpackungseinheit in Bezug auf den Preis)
    Aufstockung von 20 auf 30 Stunden aus heiterem Himmel?

    Hat hier jemand gepokert, verloren und ist ein schlechter Verlierer und die Blogosphäre hat sich vor den Karren spannen lassen?

  • @all, ich finde es schade, daß wir nun doch wieder auf „wars nun Netto/Brutto“, „wars wahr oder unwahr“ abgleite, das müßig und wenig produktiv ist. Mich persönlich interessiert es Null, ob einer 100.000 Euro netto Verlangt hat oder ob die Gegenseite lügt.. es ist irrelevant mittlerweile. Silke, Du wirfst dem marc vor, in einem unbekannten Sachverhalt mit Pseudo-Tatsachen Verdächtigungen auszusprechen und gegen TI zu verwenden, machst das Gleiche aber im selben Atemzug auch. Unlogisch und inkonsequent. Zeigt aber auch, wie höllisch nahe so eine Vermengung liegt. Müsste man nicht mit dem Bloggen aufhören und stattdessen einen Richter-Lehrgang besuchen, um so objektiv wie nur möglich und wissenschaftlich vorzugehen? Das ist irreal, möglicherweise damit auch Deine Anforderungen oben im eigentliche Artikel? Interessanter finde ich nach wie vor den eigentlichen Kasus Knacktus, auf den eigens dazu hier geposteten Artikel und dessen Inhalte einzugehen.

  • @Robert Basic: Ich denke schon, daß auch die Aufdeckung von Fehlinformationen letztlich zum Ursprung beiträgt: Auf Grund von derlei Informationen bzw. Fehlinterpretationen, Verkürzungen und Bewertungen, nahm die „Hetzjagd“ erst ihren Lauf.

  • Nein, Robert. Mache ich nicht. Ich stelle zwei von den Parteien selbst publizierte Texte gegenüber. Und mein Vorwurf richtet sich insbesondere auf die unkritische einseitige als Waffe eingesetzte Übernahme des Ursprungsbeitrags, der wahr oder unwahr nachhaltig und in meine Augen unverhältnismäßig dem Verein schadet bzw. schaden kann.

    Ich habe nicht eine spekulative Aussage getroffen, sondern nur Lesarten verdeutlicht und warum ich bei der ganzen Affaire eine andere Haltung einnehme.

    Ich beziehe keine Position im Streit der beiden Parteien. Allenfalls messe ich diese an ihren eigenen Taten und Worten, so wie diese mir präsentiert werden und ich diese nachvollziehen kann. Wobei ich bedaure, dass ich darauf vertrauen muss, dass die Pressemitteilung und der Screenshot wahrheitsgemäß so publiziert wurden.

    Ich habe keine Verdächtigungen ausgesprochen. Ich habe allenfalls einen Taschenspielertrick von Werbung und PR und Rechtspflegern eingesetzt. Ich behaupte nicht, dass der Beitrag wissentlich und absichtlich von moni.wasweissich manipulativ verfasst wurde. Ich kenne diese Frau nicht, also stelle ich lediglich die Frage, ob das der Fall war.

    So wie Du Dir erlaubt hast in Deinem ersten Post die Lauterkeit in Sachen Personalpolitik des Vereins in Frage zu stellen.

    Nimm mich als Advokatus der Gegenseite ohne Auftrag oder persönlichen Bezug. Mir sind der Verein und die Bloggerin relativ Wurscht. Das Prinzip und die Mechanismen, die in diesen Fall stecken und wie die Mechanismen greifen, sind mir nicht wurscht, weswegen ich mich überhaupt hier in dieser Weise reinhänge.

  • Ja, und ist es nicht lustig. Das erste mal öffentlich gemacht, dass TI-D der Ansicht ist, dass Moni lügt hat Moni selbst. Womit nun dieser Tatbestand endgültig entweder öffentlich oder vor Gericht geklärt werden muss.

    Damit hat Moni dem Verein nur noch den Fluchtweg nach vorn offen gelassen. Der Verein wird jetzt abwägen müssen, was den kleineren Schaden verursacht. Und nun halten wir uns noch vor Augen, dass hier studierte PR-Profis auf öffentlichem Terrain ihr Tänzchen darbieten.

  • > Man wird also die Sachebene zu einem guten Stück verlassen müssen. Doch wenn der Schulterschluß beschlossene Sache ist, warum muss er immer gegen etwas sein, statt für etwas?

    Das sehe ich ganau anders: Die Blogger kämpfen für etwas, nämlich für Monis guten Namen, der von TD um einer politischen Machtposition Willen geopfert werden soll.
    Und was Sachlichkeit angeht: Die Blogger sind diejenigen, die seit drei Tagen die Sachargumente (z.B. besagte Pressemitteilung) für die Presse zusammentragen.

  • Ins Detail: Einmal ist von brutto, einmal von netto die Rede.

    Dann ist unklar, ob es abgesprochen war die Stundenzahl aufzustocken oder ob es nach der Probezeit vorgeschlagen wurde. Aber wenn es da nichts schriftliches gibt, dann gab es da wohl ein Mißverständnis. Soll in Firmen übigens täglich vorkommen ohne dass einer gleich von Lügen spricht. (Ich persönlich hatte da auch mal eine 12-Monate-Zusage einer Agentur in Erinnerung, die nach drei Monaten nur noch eine 6-Monate-Zusage gewesen sein soll.)

    Dass die Freundin anscheinend mehr Geld wollte; nun, wir leben in einer Marktwirtschaft und Gehaltspoker gehört zum Spiel. Das kann man verlieren. Ob mit Kind oder nicht ist mir übrigens lang wie breit. Aber man darf es probieren und TI darf ablehnen – egal warum.

    Für mich bleibt nach Lesen der beiden Versionen an Fakten übrig, dass irgendwer brutto mit netto verwechselt hat. Über die Abläufe einer nicht einvernehmlichen Kündigung wird es immer zwei Versionen geben.

    Da nun von „entspricht nicht den Tatsachen“ zu sprechen, ok, das hätte sich schnell korrigieren lassen. Aber das wurde nicht gemacht. Es wurde anscheinend Moni noch nicht einmal geschrieben, was nicht stimmen würde. Mit „ich erspare es mir zunächst auf Einzelheiten einzugehen“ wurde in meinen Augen eher eine Nebelkerze gezündet.

    Dann wurde aus meiner Sicht – und persönlichen Erfahrung – noch das juristische Sperrfeuer „Schmähkritik“ und „Persönlichkeitsrechte“ – bei mir hieß das „Gewerbefreiheit“ – draufgehalten, damit es richtig zischt und kracht und Moni sich in der Deckung verkriecht. Und vermutlich damit sie sich auch nicht so schnell hervortraut, wurde – so glaube ich – die Frist anscheindend sehr kurz gestetzt (Es sieht aus wie Post am Freitag, Frist bis Sonntag), so dass sie keine Chance hat vor Ablauf einen Anwalt zu fragen.

    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass bei kleineren „fehlerhaften Darstellungen“ eine Tageszeitung nicht angegangen wird, aber ein einzelner Bürger mit Internetseite schon eher.

    TI hat vermutlich Plan B gegen „Bürger erzählt was ‚rum“ durchziehen wollen und vergessen, dass bei einem Blog eher Plan P gegen „Presse hat sich verdruckt“ angebracht gewesen wäre.

    Brutto mit netto verwechseln übrigens auch Kanzlerkandidaten und Kanzlerkandidatinnen.

  • @Jens
    Woher weißt Du, dass Sie eine guten Namen hat?

    Dies ist eine neutrale Frage. Ich stelle fest, dass ich es nicht weiß. Ich stelle weiter fest, dass in der Darstellung zwischen der kurzfristig erschienen Pressemeldung und den Äußerungen in Monis Blog Nuancen enthalten sind, die dem Gebot der Fairness widersprechen.

    Blogger tragen keine Sachargumente bei. Sie haben erst einmal dafür gesorgt, dass die Angelegenheit zu einer Angelegenheit von öffentlichem Interesse wird.

    Die Blogosphäre nahm dabei die Möglichkeit in Kauf, dass die von dem Verein beanstandete Publikation ohne Berichtigung verbreitet wurde. Die betreffenden Blogger scherten sich einen Dreck um den Wahrheitsgehalt, sonst hätten sie eine Stellungnahme abwarten müssen, bevor sie den Beitrag im eigenen Blog wiederholten.

    Es wird dem Verein nicht einmal zugebilligt, dass er weder der Freundin noch den betreffenden Bloggern die falsche Darstellung beweisen kann, ohne dabei den Anspruch auf Datenschutz der Ex-Mitarbeiterin grob zu verletzen. Das Dilemma will und wollte keiner sehen.

    Wenn Meinungsfreiheit heisst, unausgegorene subjektive, unfair formulierte Berichte ohne Kenntnis der Sachlage zu vervielfältigen, ohne dabei die Umstände zu berücksichtigen, dann ist Meinungsfreiheit nur noch schmutziger Boulevard.

    Die Verteidigung des Grundrechts auf freie Meinugnsäußerung sollte nicht die ungeprüfte Wiederholung schon in Frage gestellter Publikationen bedeuten und wenn schon, dann sollte dies so geschehen, dass eine gewisse Fairness bewahrt bleibt und nicht in dieser erpresserischen und nachhaltig schädigenden Form.

  • @Marcc
    ich hätte mich gefreut, wenn dieses Anwlatsschreiben stärker in den Vordergrund gerückt wäre. Ist es aber an dieser Stelle nicht.

    Der Beitrag bei Robert setzt sich viel zu wenig mit dem Drohbrief auseinander.

    Das ist einer der Punkte, warum ich mich gegen diese Form der Verteidigung verwahre und zu mehr sorgfalt anhalte.

  • Dann sind wir vielleicht uns viel näher, als ich dachte. Ich hatte deswegen meine „Berichterstattung“ zu der Geschichte immer im Konjunktiv gehalten.

  • Für mich sieht das so aus, wie wenn ein Mädchen überfallen wird, und sich dann herausstellt, dass das Mädchen Karate kann und der Übeltäter von der leichten Beute ganz böse was auf die Nase bekommt.

    Dieser Fall ist vor allem deswegen so aufsehenerregend, weil der Übeltäter einerseits eine bis dato in der Öffentlichkeit recht gute Reputation hatte und nach leichter Gegenwehr noch mal ein paar Tiefschläge nachgelegt hat.

    Der Angreifer muß dann auch den Spott und die Häme ertragen. Und ich finde zurecht – das hätte er sich besser mal vor dem Angriff und vor den nachgelegten Tiefschlägen überlegen sollen.

    Und wenn dann angesichts dieser Geshcichte mal genauer geschaut wird, ob die ansonsten gute Reputation eigentlich wirklich gerechtfertigt war, dann finde ich das nur natürlich.