Habe mir auf Basis der Top 50 Liste auf Blogscout.de angesehen, wieviel ein Blogbesucher im Schnitt an Seitenaufrufen erzeugt. Hierzu habe ich nicht auf die tagesaktuelle Liste zurückgegriffen, sondern auf die Monatsliste Stand März 2006, um Tagesschwankungen zu vermeiden.
Ergebnisse:
– Im Durchschnitt erzeugt jeder Besuch 1,84 Seitenaufrufe
– Die fünf Blogs mit den meisten Seitenaufrufen pro Besuch sind:
Ringfahndung (3,08)
Netbib (2,97)
Gebloggtes (2,85)
Rebellmarkt (2,32)
Scheinwerfer (2,29)
Rebellmarkt ist bekannt für seine intensiven Diskussionen, hier also eine einfache Erklärung. Scheinwerfer ist ein Videblogger, Gebloggtes scheint ein Witzblog zu sein, Ringfahndung hat mW – ist gerade offline – auch mehr Videos und Bilder zu bieten und netbib scheint ein klassisches Textblog zu sein (Bereich Bibliothekswesen ?). Also irgendwie kein sehr deutliches Themenmuster zu erkennen, warum diese fünf Blog so gut abschneiden. Tendenziell hätte ich vermutet, dass Video/Bild-Witze/Fun Blogs mit mehr PIs je Besuch aufwarten können. Betrachtet man die Liste der Top 50 Blogs, ist dem aber nicht so.
– Ein direkter Zusammenhang mit der Besucherquote via Suchmaschinen ist auch nicht direkt erkennbar. Man kann hier nur sagen, daß die Top 25 Blogs idR eine geringere Suchquote aufzeigen, ganz deutlich ist das bei den Top 10 Blogs zu erkennen.
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– anbei die Tabelle als XHTML (einmal per IFrame und sonst als Link, wenn IFrame nicht angezeigt wird)
wenn keine Tabelle zu sehen ist, diesen Link zur Tabelle folgen.
Wieso spielt diese Quote überhaupt eine Rolle?
Man kann damit für sein Blog ableiten, ob die Leser gerne auch weitere Inhalte als nur die Startseite aufrufen. Sprich, wie gut gefällt ihnen der Speck, den man ihnen bietet. Was nicht unbedingt heisst, dass man sie als Dauerleser behält. Aber es ist zumindestens ein Anzeichen, dass der Leser interessierter ist. Das kann in vielerlei Hinsicht nützlich und wichtig sein. Denkt mal alleine an die AdSense-Einnahmen, an kommerzielle Angebote wie Shops mit einem Blog zusammen, an Informationsarchive, die man ja nicht für sich selbst zur Verfügung stellt, etcpp..
Insgesamt finde ich die Quote erstaunlich niedrig im Vergleich zu üblichen Webseiten. Das sollte man wohl bedenken, wenn man sich ein Blog zulegen möchte.
Ich bin mir nicht sicher (Dirk Olbertz dürfte das klären können), ob blogscout.de nicht das Abschicken eines Kommentars als weiteren Seitenaufruf wertet, da ich mir dort eigentlich nie die einzelnen Zugriffe ansehe.
Wenn diese Hypothese aber stimmen sollte (1 Kommentar = 1 Seitenaufruf zusätzlich), würde das die effektive Quote sogar noch weiter reduzieren – und somit noch deutlicher von der Quote herkömmlicher Websites abweichen.
Ein Erklärungsansatz wäre vielleicht, dass die maßgebliche Einheit eines Blogs eben der einzelne Artikel ist.
Nutzer, die den Blog per WWW besuchen picken sich womöglich einen Beitrag heraus, der auf der Startseite liegt.
Nutzer, die über einen anderen Blog kommen, lesen i.d.R. den dazugehörigen Inhalt. Bei der starken Verwendung von Hyperlinks in Blogbeiträgen, sind diese dann auch wieder schnell weitergezogen.
Passionierte Blogleser lesen Blogs im Feedreader. Ein Umstand, dem zukünftig auch die Blogcounter Rechnung tragen sollten,
Bei mir zum Beispiel ist im Vergleich mit meiner eigenen Statistik der Großteil meiner Leser über den Feedreader dabei. Die Feed-URLs werden am häufigsten aufgerufen, jedoch werden diese niemals mit dem Counter erfasst. Und wenn ich Volltext-Artikel im Feed anbiete, ist die Chance, dass sich jemand durchklickt, gleich automatisch geringer, als wenn ich nur Häppchen anbiete… mmmh.
Vielleicht würde die Quote nach oben gehen, wenn auf der Startseite nicht gleich 15 Postings zu lesen wären?
natürlich könnte man die Anzahl auf 15 / 10 / 5 oder gar 1 Artikel reduzieren. Das Heminway Template zB läuft im Standard mit 4 Artikeln auf der Startseite (sieht man zB bei 50Hz). Ob der Leser aber geneigt ist, mehr Artikel anzuklicken, steht in den Sternen. Das hängt einerseits entscheidend davon ab, wo er landet (Startseite, Einzelartikel, Stammleser, Navigationsfreundlichkeit, Teaser…) und wie ihn die Inhalte ansprechen.
Eine andere Möglichkeit wäre, die Anzahl der Artikel auf der Seite gleich zu lassen, aber dafür nur einen Teasertext anzubieten.
Doch wie bereits gestern im Rahmen der Lesergewohnheiten geschrieben, muss jedes Blog mit dem Zeitbudget der Leser auskommen, wovon jeder Leser bereit ist, nur einen Teil zu in ein Blog investieren.
Strategisch gesehen killt die chronologische, newsartige Struktur eines Blogs die PI Quote. Seiten, die weniger Informationswert auf die Aktualität legen, dafür mehr ausgefeiltere, zeitlosere Archive anbieten, warten mit wesentlich höheren PI Quoten auf.
Hhm, von den Visits der Top100-Blogger kann ich nur träumen…
Aber bei den PIs pro Besucher kann ich auftrumpfen: März 6,2 April 5,8 (wie ging noch der fröhlich pfeifende Smilie?) ….
Irgendwann krieg´ich Euch auch bei den Visits, ich schreibe daran 😉
Hi, wir haben da ja gestern schon am Fon diskutiert. Ich war mal 1 Tag in 2 Top-Ten-Listen. NUR wegen des Suchtraffics (ok, plus Forentraffic 😉 ). Und was Johnny sagt, kann ich bestätigen: von jedem ‚Berg‘ bliebt weas hängen. (Und wenn es nur „juice“ ist, der dann wieder zu mehr Suchtraffic führt).
Entscheidend für mich: ich will dem Be-Sucher auch was bieten für seinen Klick. D.h. er kriegt dann auch Weiterführendes geliefert.
[…] Im Schnitt erzeugt ein Blog aus der Top 100 Liste 1.85 PIs je Besucher. Weitere Infos dazu im ersten Artikel “Blogs: Page Impressions je Besuch“ Artikel abgelegt unter: […]