Sonstiges

Pro-Blogging: Luft zum Atmen

Meine These: Wenn Du Verlag/Medienhaus/etcpp. ein Blog startest (oder mehrere, egal), integriere diese Blogs nicht als Minifenster in eine bestehende Webseite. Ein Blog spiegelt die Persönlichkeit des Authors wieder. Und eine Seite wie Freundin.de tut das Bild schlichtweg zertrümmern. Blogging = Personality und nix CorporateDesignWerbeBannernality.

Gegenbeispiel für ein feminines und ansprechendes Blog? Ich bin zwar keine Frau, aber irgendwie gefällt mir dieser Ansatz bzw. das blog-Magazin viel besser auf Anhieb: OutBlush.com. Man kann an gewissen Dingen mäkeln, dass auch hier zB die Personality aufgrund des klinischen Designs nicht herüberkommen mag, dass es zu sehr Hochglanz-Magazin ist. Aber ansatzweise ist das schon einmal vieeel besser, liebe Burda-und-Konsorten Planer.

Die bisherigen Blogversuche sind-… sorry, armselig. Lasst doch endlich bitte die Konzerndenke weg, die Karrierebestrebungen einmal zur Seite, denkt wie ein User. Etwas Lebendiges zu schaffen, kommt nicht von durchgestylten Powerpoint-Folien und gekünstelten Blogtippsen. Atmet endlich das, was ihr produziert mal selbst ein. Und sowas kann man tatsächlich den Chefes verkaufen und die schlucken das? Hm… habt Ihr niemanden im Hause, der was auf dem Kasten kann? Möglicherweise müsstet ihr einem Heiko mehr Leine geben und die Bremser mehr Leine lassen 🙂 Mit dem Kopieren bestehender Konzepte lockt Ihr keinen mehr im Web hinter dem Ofen hervor. Ist das die typisch deutsche Haltung? Ja nicht weg vom Fraß, den man jeden Tag isst? Mal etwas zur Abwechslung meschugge aber nicht überdreht sein? Mal crazy aber nicht bescheuert? Mal innovativ aber nicht zu träumerisch? Mal experimentieren, ohne dass der Jahresbonus darunter leidet?


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Content Marketing Expert / Social Media Expert Publications (w|m|d)
zeb.rolfes.schierenbeck.associates gmbh in Münster
Senior Communication Manager – Social Media (f/m/d)
E.ON Energy Markets GmbH in Essen

Alle Stellenanzeigen


Das die armseligen Weisheiten eines Bloggers, der diese kastrierten Pseudo-Blogs nicht mehr sehen kann. Was für eine Geld- und Zeitverschwendung!

via MicroPersuasion

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

29 Kommentare

  • …wie Freundin.de tut das Bild schlichtweg zertrümmern…

    Robert müde? 😉

    Der Stern hat übrigens auch ein paar Blogs. Darunter eins von einer Chinesischen Journalistin in China, die deutsch schreibt und ein Journalistenpaar, die in die USA gezogen sind. Dummerweise habe ich diese Blogs aus meinem Feed gelöscht, weil sie zu selten aktualisiert wurden. Und auf der Stern-Seite zu suchen fördert kein Ergebnis zutage. Naja, Suchmaschinen auf Medienseiten eben..
    Aber was ich sagen wollte: auch diese beiden Blogs laufen im ganz normalen Stern-Design und sind daher extrem unpersönlich.

    Nachtrag:
    Ich hab sie wiedergefunden, allerdings nicht über die Suche…
    Dragon Girl
    Living in America

  • Moin, ich möchte hier kurz darauf hinweisen, daß die Freundin-Blogs nicht mehr in einem Pop-up erscheinen. Ich bin durchaus davon überzeugt, daß unter den 13 neuen Blogs ein paar Perlen sind. Bloggen ist hier auch ein Lernprozess, von allen Beteiligten. Ich glaube sehrwohl, daß ein interessanter Dialog entstehen kann und bin gespannt, was in den nächsten 6-8 Wochen passiert.

  • Robbie schrieb:
    Mit dem Kopieren bestehender Konzepte lockt Ihr keinen mehr im Web hinter dem Ofen hervor. Ist das die typisch deutsche Haltung? Ja nicht weg vom Fraß, den man jeden Tag isst?

    Du kennst doch das alte Sprichwort „Was der Bauer nicht kennt, das usw usf.“.
    Und genau an solchen Kleinigkeiten wird eben auch deutlich, dass die deutsche Gesellschaft – inkl. der Wirtschaft – mental den Übergang eben doch noch nicht aus dem agrarisch-primären Sektor geschafft hat. Wie auch?

  • Der Spruch mit den 6-8 Wochen hat so einen Bart. Bei einem Medienkonzern muss der Dummy auch schon sitzen, genauso wie die Nullnummer. Nur in den Blogs will die Journaille plötzlich Zeit haben. ich glaube, man erkennt schon an den ersten beiträgen, ob jemand das Potenzial zum erzählen hat. Bedauerlicherweise treibt man das den Journalisten aus, und so lesen sich deren Blogs auch. Und wenn da schon steht „Der neue Freundin-Blog“ – die haben voll den Peil, na dann gute Nacht, ich hole schon mal die Schlangenlederschuhe, um bald auf deren Gräbern zu tanzen.

  • Ich frage mich immer (noch), warum Medienhäuser auf einmal holterdipolter Blogs in ihre Produktpalette integrieren wollen. Ein Blog kann man nicht dem politischen (Verlags kaufmännischen …) und inhaltlichem Arbeitsablauf unterwerfen, dass in einem Standard-Verlag oder in jeder Standard-Redaktion da ist. Der Punkt mit der ‚personality‘ des Einzelnen ist richtig. Wenn diese ‚personality‘ zwangsläufig dem Marken-Denken des Verlages/Objekts unterworfen wird, dann kann/darf das Blog keine Eigenständigkeit erreichen. Deswegen auch volle Unterstützung für ‚Luft zum Atmen‘ und ‚Bitte keine Integration in bestehende Webseiten‘.

    „Und sowas kann man tatsächlich den Chefes verkaufen und die schlucken das?“

    Hübsche rhetorische Frage 🙂

  • Ich frage mich immer (noch), warum Medienhäuser auf einmal holterdipolter Blogs in ihre Produktpalette integrieren wollen.

    Blogs sind populär und auf diesen Zug möchten einige Verlage einfach aufspringen. Ich sehe es allerdings genauso, wie einige andere vor mir bereits sagten, nämlich dass ein Blog auch ein Stück Persönlichkeit des Schreibers ist/widerspiegelt. Was mich ein bisschen an einigen Verlagsblogs stört ist beispielsweise, dass die Autoren entweder gar nicht auf Kommentare reagieren oder, ich habe jedenfalls den Eindruck, mit verschiedenen Ghostwritern arbeiten, weil oft von Kommentar zu Kommentar des Autoren völlig verschiedene Schreibstile ersichtlich sind. Ich fühle mich in so einem Fall verschaukelt und besuche so ein Blog nicht wieder.

  • Popularität der blogosphere erklärt es nicht.

    Wieso wollen die auf einmal Meinungen statt Nachrichten verticken? Und das auch noch im Format Blog? Die Verlage stecken ja sonst auch Unsummen in Marktforschung, Nullnummern, etc. Und für so blöde halte ich die Manager nicht, dass sie mal eben ein Projekt ohne focus-group Absicherung los jagen. germanblogs ist doch kein Testballon, in Verlagen kommt zur publishing-competence ja ohne Ende media-power, um sich die Anzeigen ran zu ziehen.

    Also arbeiten die alle mit falschen Daten oder auf dem Weg zum Launch wird das Ganze so verwässert und auf mainstream gebracht, dass das Konzept gegen die Wand fahren muss. Strategisches Kanonenfutter nach dem Motto ‚habe ich doch gleich gesagt‘?

    Ich persönlich habe nichts gegen von Medienhäusern betriebene Blogs ohne ‚personality‘ so lange der exzellente Nachrichtenwert und die dauerhafte Seriosität die fehlende Personenbindung ersetzt. Andererseits wird sich ein exzellenter Schreiber auch aus dieser anonymen Abfolge lässig herauslösen und das wird anhand von Kommentaren und wiederkehrenden Besuchern deutlich zu merken sein.

  • Langsam langweilt mich das.
    Wie es falsch ist wissen wir alle.

    Aber so _richtig_ hat es auch noch kein Blogger/blogaffines Netzwerk vorgemacht, wie man ein Netzwerk startet. (Oder? Ist Spreeblick „best practise“? Wieviel Viertel-Leute leben nach 1 Jahr davon?)

    Die Verlage haben bisher die Eyeballs, aber sie holen sich offenbar immer wieder Leute ins Boot, die irgendwas zusammenbauen, was sie für Blogs halten und das die Verlagschefs auch schlucken.

    Aber aber aber.

    Was wäre denn die ‚best practise‘? Wie sollte man es denn machen?

    Das ist was mich langweilt. Alle wissen immer: So ist/war es falsch.

    Wie wär es denn richtig? (Hab ich glaub ich hier schon an anderer stelle gefragt.)

    Konzept bauen, Finanzier suchen, der den Machern VERTRAUT und VORmachen.

    Diese Motzerei kann ich kaum noch ab.

    Ich probier es jetzt an manchen Stellen halt von innen. Wer mich bei irgendwas mit im Team haben will: gerne.

    Oder wir stellen ein Team zusammen und entwickeln was in nem Wiki/internen Blog und gucken: Wer kauft. Ich koordiniere gern.

    Wer einen Mitmotzer sucht:
    Bzzzt. No banana.

  • auch das haben wir schon x mal diskutiert, wenn man nicht alles täuscht. Nur, das Problem (nebst dem, dass keiner Lust hat, mit Blogs sein Glück zu probieren, wo man doch mit viel weniger Arbeit viel mehr Geld mit Domainnetzwerken verdienen kann) ist, dass Du immer fragst und keiner – der es wüsste wie es geht – Lust hat, ausgerechnet Dir seine Konzepte zu verraten, denn warum sollte er? Er/Sie würde es nicht einmal dem Papst verraten, warum also Dir/mir/irgendwem? Schau mich nicht an, ich habe kein Konzept, also kann ich nix verraten 🙂 Tja, Oli, böse Welt … andere wollen reich werden und teilen nicht

  • Es geht mir nicht ums ‚verraten‘, es geht mir darum nicht dauernd zu motzen wenn man offenbar auch nichtw eiss ‚wie man es verkauft‘ (den Usern uns den Geldgebern).

    Motzen ist billig.
    Machen zählt.

  • die Verlage könnten die Durststrecke finanzieren, die die es besser wissen, wie man es macht, eben nicht. Das ist alles. Nenn es unfair. Nenn es wie Du willst. Machen ist sinnlos, da es mE bessere Alternativen gibt.

  • viele haben keine Kontakte. Zumal sich mE das Zeitfenster zum eröffnen eines Webnetzwerks schließt. Da immer mehr professionelle Verlage sich daran versuchen und damit das Segment mE verderben werden. Es ist viel zu früh im jetzigen Markt passiert, dass sich da die „Großen“ tummeln. Schad drum, so what. Aber es gibt ja immer wieder Überraschungen.

  • Also ich weiß von 2 Zeitungen, die an sowas arbeiten 😉 Bei einer bin ich, wie du weisst, schon angesprochen worden, zwar nicht wegen Gesamtkonzeption, aber…

  • Wenn ein Verlag Blogs betreiben will, dann bitte! Wo liegt das Problem?

    Wie er es macht, was er dafür zahlt oder auch nicht und welche sonstigen Ressourcen er dabei bereitstellt. All das ist seine Sache und juckt mich nicht im Allermindesten.

    Kommt am Ende ein gutes Ergebnis dabei raus, dann bin ich ein Leser. Kommt ein schlechtes Ergebnis dabei raus, dann bin ich eben kein Leser. Mehr passiert doch nicht.

    Warum immer gleich diese Hexenjagd?

  • als Leser mag das möglicherweise stimmen, aber als Hobbyblogger nicht mehr. Da betrachtet man die Werke Dritter nicht als Leser. Es „beleidigt“ als Mitglied im Manta-Fahrer Club Deine Augen, wenn ein Manta ohne Fuchsschwanz-Antenne daherkommt. Oder die Schlappen nicht mind. 240er sind. Etcpp, spätestens dann, wenn Du dex x-ten Pseudo-Manta gesehen hast, sagst Du etwas zu Deinen Kumpels, was da alles für Kulturbanausen duch die Gegend fahren neuerdings. Na ja, so ungefähr

  • Die Frage ist doch auch: Erfüllt ein Blognetzwerk, das ‚geekig‘ ist überhaupt die Zwecke, die ein Verlag damit verfolgt? 8Verfolgen muss?)

    Erinnert mich bisschen an die lokale Innenstadt-Ini der Bürger. Was wenn rauskommt, dass dei loakle Innenstadt eben nur zum wohnen taugt und nicht für Lebensmittelgeschäfte? Dass die mit großem Parkplatz in die grüne Wiese müssen?

    Was wenn VerlagsBlogNetzwerke so sein müssen, wie sie sind?

    (Ich sag nicht sie müssen, aber…)

  • Na ja. Welche Zwecke ein Verlag mit was auch immer verfolgt, kann ich getrost diesem überlassen. Und wenn sich am Ende rausstellt, dass Blogdorf eben nur für kleine Einfamilienblogs und nicht für große Bloganlagen taugt, dann ist das eben so. Das heraus zu finden, überlasse ich jedem Interessierten selbst.

    Ansonsten: Auch Blognetzwerke zwingen niemanden zum Lesen. Von daher, wenn man´s nicht mag, muss man nicht hin.

    Und was den Fuchsschwanz betrifft. Wenn man so durch Blogdorf surft, sieht man insgesamt relativ wenige Fuchsschwänze.

    Oder anders ausgedrückt: Qualität liegt im Auge des Betrachters. Und da würde ich nicht in jedem Falle das Privatblog einem Netzwerkblog vorziehen.

  • Die „Rampensäue“, die ein Verlagsblog als Plattform für Eigendarstellung nutzen, sind aber in der Regel nicht die Blogger, die in der Lage sind, eine Leserschaft aufzubauen. Dafür braucht es Persönlichkeit und pointierte Schreibe. Und vielleicht auch etwas Blog-Erfahrung. Wer das hat, sieht sicher nicht ein, warum er für ein durchaus finanzkräftiges Unternehmen für lau schreiben soll. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob die Verlage eigene Persönlichkeit und pointierte Schreibe überhaupt zulassen können/wollen, denn das könnte mit anderen Unternehmenszwecken kollidieren. Was ich bisher gelesen habe, war – mit wenigen Ausnahmen – recht fade. Da fehlt vielerorten noch ein Grundverständnis für Blogs und möglicherweise auch eine Strategie, die diesen Namen verdient.

  • @dieter, Du wolltest ja wissen, warum sich Blogegr über Blogs unterhalten. Das habe ich Dir mit dem Mantabeispiel verraten. Natürlich geht es letztlich nicht darum, dass ich Verlagsblogs verantworten muss, das müssen die etcpp… aber man kann sich vorzüglich darüber unterhalten statt einfach nur mit der Schulter zu zucken und auf das finale Urteil der unberechenbaren Leserscharen zu warten .-))

  • Es gibt Musiker, die schreiben alle paar Jahre mal ein richtig gutes Lied. Richard Ashcroft gehört da zum Beispiel zu. Nur die jeweiligen Alben, die rund um das eine richtig gute Lied gestrickt sind, kannst Du in die Tonne treten.

    Was will ich damit sagen?

    Es mag Leute geben, die rotzen die Beiträge nur so raus. Und ein paar Leute haben auch soviel zu sagen, dass das Sinn macht. Die betreiben dann eigene Blogs. Dann gibt es zuviele, die rotzen die Beiträge auch nur so raus, sind aber eigentlich im übertragenen Sinne Ashcrofts und besser in einer Compilation aufgehoben. Trotzdem betreiben die beklagenswerterweise eigene Blogs.

    Sicher gibt es aber auch Leute, die haben ab und zu mal was beizutragen. Die schreiben einmal die Woche oder noch seltener. Haben vielleicht auch gar nicht die Zeit zu mehr. Die bloggen doch sinnvoller in einem Netzwerk, als ein einsames Einzelblog zu selten zu bestücken, als dass sie googlemäßig irgendeine Relevanz bekämen.

  • @schluesselkind: Wer redet denn von ‚für lau‘?

    (OK, ‚Die Freundin‘ vielleicht 😉 )

    Außer für Robert blogg ich doch nicht „aushäusig“ für lau 😉

  • @dieter: unter einem Blog-Netzwerk verstehe ich mehrere vollwertige Blogs unter einem gemeinsamen Dach. Ein Blog-Ashcroft wäre da sicher auch nicht richtig aufgehoben. Meinst Du nicht eher ein Gruppenblog?

  • […] stelle überrascht fest, dass in diesem Beitrag das AdSense Banner im Kopfbereich manchmal animierte Grafiken anzeigt. Sieht man nicht immer, nur manchmal. Habe bisher ein fast schon flashiges Stückchen gesehen und ein animiertes Banner von logwave.com (hey, ihr sollt da nicht klicken, das war keine Aufforderung!). Ist das irgendwie neu, dass Google den Nerven-Killer No. 3 einsetzt? Und kann man das bei Google irgendwie unterbinden? Denn, die Grafiken finde ich manchmal ganz nett, nicht aber animierten Käse. […]

  • […] Nicht, das das jetzt wirklich spannend ist, aber in Zeiten wo das Spannende nicht blogkompatibel ist und ansonsten so ungefähr alle, inklusive der Gallier, sich in der Weltmeisterschaft im Wimpeldauerschwenken üben, da bekommt sogar eine kleine Meldung aus Klein Dudendorf recht. Der die das Duden wird sich in der neusten Auflage keine Freunde oder Freundin bei Don Duden, dem Hausmeister der Blogbar machen. Ix anderen wird die Neuigkeit hingegen egal sein. Der Blog von wirres.net ist keiner einer mehr. Das Dings heißt jetzt das Dings. Und bei mir heißt es weiterhin die Bloghütte. Da kann der Duden noch so oft (vor)schreiben: “das, auch der” Blog. […]