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Angie-Cast Kritiken

habe mich schn gewundert, wo die ganzen kritischen Blog-Einträge zu dem Lyssa-Coup bleiben. Endlich bin ich fündig geworden, beim Weblog Stackenblochen. Hab mir daraus The Best Of zusammengepickt:

Blogautor selbst (kA wie die/der heisst): Nicht egal, sondern sehr ärgerlich finde ich den ganzen Film. In dessen Folge wird die Menge der Menschen wieder ein wenig wachsen, die Angela Merkel irgendwie-ja-doch-ganz-sympathisch finden und deshalb noch weiter verdrängen, dass diese Frau einer Regierung vorsteht, die damit befasst scheint, diese Gesellschaft zu entsolidarisieren.

Kommentator Don Alphonso: Hätte die BILD sowas Devot.-Nettes gemacht, hätten alle gebrüllt: Schiebung! Schleim! Erbärmlicher Dreck!


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Kommentator Jim Vega: Aber dieses Video ist keine PR für Frau Merkel, sondern reine PR für Lyssa. Garniert mit ein wenig Kontaktpflege und dem üblichen Müll. Vlog, Podcast und Blog haben nur in diesem ‚unseren‘ Mikrokosmos eine Bedeutung. Die Wahrnehmung derer ‚da draußen‘ davon ist verschwindend gering.

Kommentator Holgi: Einzig die Autorenleistung ist – sofern überhaupt vorhanden – hundsmiserabel und einer zukünftigen Chefredakteurin so wenig würdig, dass ich mich bald frage, was sie bei der WAZ *wirklich* machen soll.

Kommentator Dampfbadbibber: Wenn nun diese Naivität und Unbeholfenheit sogar positive Wirkung in der Öffentlichkeit hat, dann offenbart das ein unglaubliches Mass an Entpolitisierung der Gesellschaft. In der die Politik unwichtig wird und stattdessen Show und Emotionen Einzug gehalten haben.

Ok, es ist zwar zunächst einmal stussig, aber so herrlich stussig, dass ich das auf meinem Blog für meine persönliche Nachwelt festhalten will 🙂

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

51 Kommentare

  • Die Leute, die bei Politikern jeglicher Couleur immer die Hasskappe aufhaben, haben – so glaube ich – noch nie was mit Politk oder mir denen zu tun gehabt. Nach ein paar Gesprächen kommt nämlich heraus, dass das auch Menschen sind. Ok, im Raumschiff vielleicht, aber so wie auf die pauschal eingedroschen wird, kann ich das nicht mehr teilen. Egal, gegen welche Partei.

    Wenn man denen immer nur Murks unterstellt und nicht mit denen redet, dann hören die auf die, die mit ihnen reden. Und das sind im Zweifelsfall genau die, denen die besser nicht zuhören sollten.

    Zudem sollte man sich das mal anschauen, wenn die sich außerhalb von Debatten treffen. Da steht man zusammen trinkt einen und lacht auch zusammen. Wir sollten uns von dem Schauboxen nicht anstecken oder täuschen lassen.

  • Das Interview war definitiv nicht „Lyssas Coup“. Aber schön wie unkritisch und sanft die gesamte Blogsphäre plötzlich daher kommt. Wie einfach man sie mit einem verwackelten amateurhaften Videointerview um den Finger wickeln kann.

    Hut ab Herr Hombach (oder wer auch immer). Derjenige der diesen Coup eingefädelt hat, hat bemerkt das man Kritiker am besten damit besänftigt, indem man Leute aus den Kreisen der Kritiker abwirbt. Und wenn es dazu noch eine Frau ist, dann kann man mal davon ausgehen, dass 50% der Kritik alleine schon aus Gründen der Hormonabfuhr und der „Höflichkeit“ erst gar nicht geäussert werden.

  • Wieso bin ich überhaupt nicht darüber überrascht, daß der erste Kommentar in der von Dir verlinkten Kritik an dem Interview von einer Kunstperson kommt?

  • @Ralf, heisst also, das Video wurde gedreht, um Kritikern zu gefallen? Hm… interessante These, so wie die Sonne untergeht, um dem Mond Platz zu machen :-)) Oder es war die CIA, die Hombach einen Tipp gegeben hat. Oder war am Ende das Bildblog zusammen mit der BILD beteiligt, die einen geheimen Plan ausgeheckt haben, dessen Tragweite wir nicht erkennen können. Die Welt ist wahrlich kompliziert geworden.

  • Und anderen Leuten geht’s ganz und gar am Mors vorbei: Wovon redet ihr – und auch die anderen – eigentlich? Habe ich was Weltbewegendes versäumt?

  • Robert, mag ja sein das jetzt ganz viele Blogger ganz dolle dolle begeistert sind weil eine von den ihrigen, also eine Bloggerin, da eine ganz dolle tolle Stelle bekommen hat. Und das diese Bloggerin auch noch „unsere“ Bundeskanzlerin interviewen durfte. Boah, goil! Da hat eine „von uns“ es doch tatsächlich geschafft. Boah!

    Allerdings werden wohl die einen oder anderen mit einem dicken Kater aus dieser anhaltenden Jubelfeier aufwachen.

    Komisch. Viele von denen die Lyssa jetzt grade bejubeln, haben vor nicht all zu langer Zeit auf Merkel und die CDU geschimpft was die Tasten her gaben. Alles vergeben und vergessen wenn eine Bloggerin ein Interview führen darf.
    Vielleicht sollte man ab und zu mal überlegen bei wem man da zu Kreuze kriecht.

  • Hallo Heiko, Du hast die Kunstfigur doch schon mal getroffen. Und weitaus schlimmer als Kunstfiguren sind Freunde, die vor lauter Gekrähe, weil sie auch dabei sein durften, zumindest ein bischen, die Legende des spontanen Interviews als Lüge auffliegen lassen:

    http://rebellmarkt.blogger.de/stories/503945/

    Den „spontanious Interview“ Bock kann natürlich auch Xolo geschossen haben, muss nicht Lyssa sein. Wie heisst es nicht so schön? We don´t invent reality, we link it.

  • Ach so, noch was: Ich glaube Lyssa gern, dass sie andere, kritische Fragen stellen wollte. Aber wenn ihr der Pressestab von Frau Merkel das durch die Bank untersagt und mit der Absage droht, dann ist es einfach die Pflicht eines Journalisten, auf das Interview zu verzichten. Wird in Berlin auch praktiziert, wenn es hart auf hart geht. Dann haut man das Merkel eben mal so in die Pfanne, das nächste Mal ist der Pressestab schon lockerer. Vlogger haben da eben die Archlochkarte im Vergleich zu Medien, das Schosshündchendasein ist da vielleicht die einzige Alternative.Am Ende steht eine kleine Homestory, die man vielleicht in der Architectural Digest bringen kann. Wer sich auf ein derartiges Spiel einlässt, ist von Anfang an ein Stück totes Fleisch für die Berliner Politik. Aber offensichtlich hat man da andere Prioritäten gesetzt. Kann man machen. Aber sich dann bitte nicht wundern, wenn es eben nicht durch die Bank bejubelt wird.

  • Und wo bitte kann man ein kritisches Interview des so tollen Don Alphonso lesen? Oder ein Vlog sehen? Nur mal so am Rande. Wenn reale Personen Schritte in ein ungewisses Dingens tun, öffentlich, wackelig und einfach mal probiert ist das interessant. Bei realen Personen, wie gemerkt.
    Virtuelle Personen haben da schlechte Karten auf Dauer. Sie fordern nur Dinge ein, die sie selbst nicht einzulösen bereit sind.

    Vielleicht braucht Berlin auch genau sowas und keine keifenden virtuellen Personen, die angeblich so genau bescheid wissen. Angeber eben. Oder wo steht was? Wo ist ein Video?

    Sorry, Robert, wenn es off topic klingt, dann lösch es.

  • Wo? Such selber, wenn´s Dich interessiert. Im Archiv, beim DLF, und noch son paar Medien. Ne, nicht online. Es soll auch noch Medien geben, die nicht alles ins Netz pusten. Aber im Achiv findet man das. Ja doch. Sogar mal was mit Grösseres mit Heiko Hebig, wo er mich, zugegeben, im Fall von Lifejournal übers Ohr gehauen hat, damals noch bei SixApart, sowas kann jedem mal passieren. Aber da bin ich nicht stolz drauf, danach jedenfalls würde ich mit ihm nichts mehr machen. Von gewissen Dummschwätzern ganz zu schweigen.

  • Liebe Leute – näää wirkliesch! Ob irgendeine Lyssa mit der – ach jottnäää! – wirklichen Bundesgaanzlerin ein von A bis Z getuntes und vorfabriziertes Interview führen durfte, das doch mit der Authentizität, welche die kleinen Bloggerbären ansonsten wie eine Monstranz vor sich hertragen, so viel zu tun hat, wie die Heidi auf der Alm mit dem Heringsfang vor Neufundland – das ist absolut irrelevant!

    Fahrt erst einmal den Wahlkampf einer x-beliebigen Volkspartei mit eurem Tippi-Tippi vor die Wand – dann fangen die vielleicht mal an, euch ernst zu nehmen. Vorher seid ihr nur Tanzbären – und ihr tragt einen dicken Ring in eurer Nase, und den zeigt ihr auch allen noch stolz vor und sagt: „Da guck ma!“

    *kopfschüttel*

  • Mikel: Deine Pinnummer. Deine Steuernummer. Dein Autokennzeichen, Dein geburtsdatum, Adresse, Deine Auftraggeber, deine Hintermänner und den Namen der Mutter der Ratte, die bei Euch auf dem Dachboden ist.

    Nicht online? AHA! 🙂

  • Das ist doch das Thema!
    Die Kritik von „Kollegen“, die sich verstecken.

    Die eigene Arbeit nicht vorstellen, der Kritik nicht stellen.

  • Nu mal nicht so aufgeregt, Mickel – dann legt sich das mit der Rechtschreibung auch wieder.

    Gehe einfach mal davon aus, dass man jedes Interview so führen sollte, dass das Gesagte hinterher auch gesagt worden ist, wobei sich der Interviewte während des Interviews selbstverständlich noch korrigieren darf. Nur das Thema steht vorher fest, aber nicht die Fragen.

    Das stellt du vorher klar. Und wenn nicht, dann eben nicht. Dann sollen sich die PR-Fuzzies ihre eigenen Fragen doch selber beantworten: „Finden Sie sich nicht auch ganz toll, Herr Berühmtmann?“ – „Naja, so klar würde ich das nie sagen, allerdings haben wir einiges erreicht …“ PR-Selbstbeweihräucherung ist bestenfalls verbaler Tofu – meist Folter. Und es funktioniert nicht, weil jeder, der seine fünf Sinne noch beisammen hat, sofort wegzappt.

  • Und wo sehe ich solch ein tolles Interview von Chat Atkins? Wo?

    Ich bin auch nicht aufgeregt, warum auch?

    Ich kopiere nur die hinlänglich bekannte Rechtschreibung von Don Alphonso.

    Ich weiß nicht was da in Berlin passiert ist. Es gibt bestimmt bessere Interviews. Aber in seiner fast „yellow Press“ anmutenden Einfalt ist es wieder gut.

    Ich kann nur die scheinbar so TOLLEN Profis nicht mehr ab, die sich hinter Pseudonymen verstecken und Ratschläge geben was MAN besser macht, ohne eigene Werke zu präsentieren.

    Ich denke das sind Angeber, die sich wichtig machen. Behaupte ich jetzt einfach mal so. Solange bis sie einen Link loslassen. Das hab ICH gemacht. So gehts.

    Äh, man kann sowas auch scannen und ins Netz stellen, wenn man will und die eigene Arbeit eben nur im Print zugänglich ist.

    Nur mal so gesagt.

    Wenn hier Menschen Lyssas „Werk“ besprächen, die einfach „nur“ Blogger oder sonst wie mediale „Noramlos“ sind, ok.

    Aber diese virtuellen Pseudoprofis (bis auf den Beweis des Gegenteils) sind einfach lästig.

  • puuh diese Matheübungen machen mich echt fertig 😉

    Den einzigen Kommentar den ich interessant war und der gar nichts mit dem Cast im Speziellen zu tun hat:

    „Vlog, Podcast und Blog haben nur in diesem ‘unseren’ Mikrokosmos eine Bedeutung. Die Wahrnehmung derer ‘da draußen’ davon ist verschwindend gering.“

    Da ist mE einiges dran …

    Weblogs und Videologs sind außerdem irgendwo immernoch in einer Findungsphase, auf einem langen Weg zur Akzeptanz und zur eigenen Identität, ganz klar das nicht jeder so recht weiß was er davon halten soll.

    Ein Außenstehender der keine Ahnung von Vlogs und der ganzen Thematik hat und den Clip ohne die Einblendungen von Lyssas Kommentare sehen würde, würde sicherlich denken es geht hier um eine Doku-Reihe für den Kinderkanal. Wir denken:
    Endlich mal ein richtiger Vlogbeitrag der Kanzlerin, authentisch und unverkrampft. Das ist allerdings der einzige Reiz daran, der eigentliche Inhalt des Gesprächs ist natürlich witzlos.

  • Weißt du, ich habe Interviews gemacht, bei denen der MP3-Player seinen Geist aufgab – wo ich also „aus der Erinnerung nachbuchstabieren“ musste. Trotzdem gab es nie „Complaint“. Ein gutes Gedächtnis ersetzt nichts – schon gar nicht Technik.

    Erklärungsbedürftig ist heute nur jene Start-Situation, in der ich zwei Player auspacke.

    Und weißt du noch was, Snukkel: Alles weitere geht dich rein gar nichts an!

    MfG

    *aber wenigstens hast du dir mal Mühe gegeben*

  • Natürlich geht mich das nichts an. Es interessiert noch nicht einmal so sehr.
    Nur glaub ich einfach nicht an Euer Profitum. Das sind einfach nur so dahingerasselte Behauptungen um sich wichtig zu machen.
    (Bis auf den Bewis des Gegenteils)

    Was hamm wir jetzt alles: Bübchen, Snukkel, wir kommen dem Ursprungsdialekt schon nahe.

    Mp3-player? Respekt, Respekt….
    Ich erinnere mich noch an Bänder und Notizblöcke oder so was.

    Aber wo ist das Kanzlerinterview von Chat Atkins und Don Alphonso?
    Und die Vorgeschichte dazu? Das „In die Pfanne hauen“ von das Merkel?

    Mein Gott, könnt ihr nicht einfach eine Sache die vor Euch steht kritisieren, polemisieren, ohne bekannt zu geben, dass ihr besser seid? Es schon immer besser wusstet?

    Darum geht’s hier. Stussig schrieb Robert.

  • Mein Gott: Wenn mein Vater mich damals fertig machen wollte, sobald ich es wagte, irgendetwas in der Welt, in Uganda oder Paraguay, zu kritisieren, dann sagte er immer: „Warste denn schon mal dort?“.

    Du hast so etwas Väterliches …

  • Warum sagts Du nicht einfach: Das und das ist blöd an dem Video? Reicht doch. Es wird nicht besser, wenn Du Deine Medienkompetenz breitbrüstig und dem Alphatier Fonso folgend in die Schlacht wirfst. Es geht nicht um Kritik, sondern die Anmaßung von Kompetenz (bis auf den Beweis des Gegenteils). Man darf solche Sachen durchaus kritisieren ohne sie mit der eigenen Erfahrung zu garnieren, die keiner nachvollziehen kann. ( Bis auf den Beweis des Gegenteils)

    hammer noch väterlich.

    Vielleicht schaffen wir es noch bis blasphemisch, das mag ich am liebsten, Wadenbeisser war ich auch schon lang nicht mehr. Wo sind nur die Zeiten geblieben?

    Ich bin halt hartnäckig beim Nachhaken! Sollte man dies nicht sein?

    Also: Wo sind die guten Beispiele aus eigener Feder? Am besten das Ding, wo der mp3-player ausfiel!

  • Dürfen etwa nur Merkel-Interviewer Merkel-Interviews kritisieren, nur Podcaster über Podcasts reden und nur ehemalige Gesundheitsminister die Gesundheitsreform kritisieren?

  • Frau Merkel bekommt nen Tipp, dass Vlog ganz toll ist, lässt durch den Tippgeber mehrere Folgen produzieren (gegen saftiges Entgeld, wobei Vlogging ja eigentlich eher das Gegenteil bedeutet, weil „von unten“ und so) und gilt fortan als hipp. Bitteschön. Wenn „Neue Medien“ auch von der sonst eher abgehobenen Politik genutzt werden, find ich das positiv. Mich ärgert aber, dass es hier nur um Werbung in eigener Sache geht. Da produziert sich eine Person im Amt und lässt das vom Staat finanzieren (diese Kritik geht nicht allein an die CDU).

    Mir ist es egal, ob Lyssa mit oder ohne Papi da rangekommen ist, das Wesentliche ist doch, dass sie ziemlich unkritisch genau diese Schiene „hippe Kanzlerin“ bedient (diese ganzen englischen wow-wie-toll-einschübe). Diese Home-Story hat Frau Merkel doch nicht aus purer Freundlichkeit gemacht, sondern weil ein Berater ihr klarmachte, dass sie damit einen Megacoup in Bloggersdorf landet: „Unsere Angie!“ Warum muss man sich so in einer Kampagne instrumentalisieren lassen? Das find ich naiv.

    Ich habe überlegt, was mir fehlt, und das ist die „kritische Brechung“, sozusagen. Vor lauter Dankbarkeit, überhaupt im Gebäude sein zu dürfen, verliert sich das ganze in einem plätschernden Bejubelfilm. Ich schätze da eher den Stil von Hape Kerkeling, der sich auch Zutritt zu diversen Veranstaltungen, Personen und Räumen verschafft, und mit unerwarteten Fragen und Agitation sein Gegenüber zu echten Reaktionen provoziert. Diese satirische Art ist manchmal auf den ersten Blick nur albern, aber man entdeckt meistens später einen ernsten Kern und hat auf jeden Fall einen Erkenntnisgewinn zur Person, die „interviewt“ wurde.

    @Mikel:

    Bevor ich das auch vorgeworfen bekomme: Nein, ich habe keine Interviews veröffentlicht, ich hab nichtmal nen Blog. Mich würde interessieren, ob Du auch Zeitungen verbieten willst, weil dort im Feuilleton Opern besprochen werden, von Menschen, die nie eine inszeniert haben, oder Politik analysiert wird, von Leuten, die nie irgendwas regiert haben…

  • Natürlich dürfen Amateure das alles, sie sollen es sogar. Ich mag es sogar sehr, wenn Menschen ohne Blog sich an Debatten beteiligen. Man muss auch diesen Vlog nicht mögen. Was nervt sind Menschen, die immer und überall behaupten sie wären Profis und herumjubeln, um wieviel besser sie die Situation hätten bewältigen können, ohne jemals eine Arbeitsprobe zur Verfügung gestellt zu haben (Bis zum Beweis des Gegenteils)und dafür in rüdester Sprache „Kollegen“ zur Sau machen.

  • Mein Gott – an dem Interview ist nichts „blöd“, außer dass es sich um Public Relations handelt. Und PR sind immer und in jedem Fall „blöd“, sobald sie so tun, als seien sie „authentisch“, während sie in Wahrheit nur „zusammengequirlte Wirklichkeit“ aus Doktor Laberbarts Kommunikationsapotheke bieten. Und damit du vollends vom Glauben abfällst – ich habe das Interview noch nicht einmal gesehen, und ich werde es mir auch nicht anschauen. Ich weiß das alles auch so, schon aus den Kommentaren.

    Kurzum: Die Lyssa hat der Angie ein Heimspiel geliefert, hat ihr das Lieblingsfutter auf den Teller gefüllt – wie du’s auch ausdrücken willst. Eine Homestory „bis hinten gegen“, gerichtet an die interessante Zielgruppe der „jungen künftigen Entscheider“, die vielleicht die Arbeit der großen Koalition wegen netter Nichtigkeiten wohlwollender betrachten. Und wenn’s klappt, gibt’s das jetzt öfter – und daran sehen wir dann, wie doof diese Jugend wirklich ist.

    Dass diese Vorwürfe in Deutschland nicht nur eine Lyssa treffen, dass inzwischen viele (am Ende gar die meisten?) Journalismus mit Liebedienerei verwechseln, das macht die Sache nur noch schlimmer. Früher zählten Interviews zu den gelesensten Textformen, heute ist ihr Image im untersten Keller – warum wohl? „Christiansen-Effekt“ heißt der Fachausdruck nach der Urheberin dieser seltsamen Lenor-gespülten Befragungsmethode. Eine Ursache dafür: zu viele Journalisten, zu viele Medien, zu wenig „Content“, um diese Milliarden Seiten und -zigtausend Formate mit Geklapper und Geplapper trennscharf und auflagenwirksam zu füllen. „Prominenz“ wird unter diesen Umständen zum knappen Wirtschaftsgut und sie kann ihre Bedingungen diktieren. Wenn man die Willi Wichtigs nicht hätte, müsste man sich nämlich selbst was ausdenken. Und wer will das schon? Dass Stilindividualität, z. B. eine gute „Schreibe“, auch eine Möglichkeit wäre, auf die Idee kommen mangels Masse nur ganz wenige.

    Im übrigen habe ich nirgends behauptet, dass ich es „besser“ gekonnt hätte. In Zeiten der Machtübernahme der „Spin Doctors“ ist es schlicht nicht mehr möglich, ein brauchbares Interview mit einer Bundeskanzlerin zu führen, zumindest nicht mit einer solchen, die durch die hohe Kunst, nichts zu sagen, an die Spitze ihrer Partei gelangte. Wer – nach dem Motto: „gesagt ist gesagt!“ – halbwegs ohne kreisende Spin Doctors und Controlletti-Mentalität noch Interviews geben soll, das sind meines Wissens Joschka Fischer und auch Horst Seehofer. Die Liste wäre sicher zu ergänzen.

    Jetzt reicht’s aber auch.

  • Interviews geben alle. Gerne. Auch ohne kreischende Spindoctors. Nur läuft das dann unter 2 oder 3.

    1,2,3 sind die Codes für die Öffentlichkeit. Was unter 1 gesagt wurde, darf mit Namen veröffentlicht werden, 2 ist nur ohne Namensnennung an die Öffentlichkeit zu bringen („aus gut unterrichteten Kreisen“) und 3 ist nur zur Hintergrundinformation des Journalisten gedacht. Alle halten sich dran. Wenn ein Journalist etwas, was er unter 2 bekommen hat mit Namen veröffentlicht, dann geht das in der Szene so schnell rum, dass er sich fast einen neuen Job ausserhalb der Politik suchen kann. So passiert es, dass in Interviews zwischendurch bestimme Antworten mit dem Zusatz „das läuft aber unter 3“ gegeben werden. Davon merkt der Leser nichts, dass ihm die interessantesten Passagen vorenthalten werden.

    Soviel zur Authentizität. Hoffentlich wird jetzt auch klar, dass es nicht um Arbeitsproben geht, sondern der Wert eines politischen Journalisten misst sich an seinem Netzwerk und an den Informationen, die er unter 2 und 3 bekommt.

  • „Wenn man denen immer nur Murks unterstellt und nicht mit denen redet, dann hören die auf die, die mit ihnen reden. Und das sind im Zweifelsfall genau die, denen die besser nicht zuhören sollten.“

    *unterschreib*

    Sagt mal, ihr „Kritiker“, traut ihr gerade den Bloggern eigentlich garnix zu? Natürlich ist das Profilierung. Und eine sympathische Merkel ändert nix an ihrer Scheiß Politik. Aber das wissen doch alle? Ein Spruch á la „Jetzt schwärmen alle von ‚unserer‘ Angie, die sie noch vor kurzem kritisiert haben“ zeigt ein schon fast beleidigendes Bild von den Leuten, denen unterstellt wird, sie würden bloß wegen der erfreut wahrgenommenen Erkenntnis, dass auch das Merkel ein normaler Mensch ist, plötzlich kritiklos alles schlucken was aus der Richtung kommt. Sprich: ihr haltet Blogger für blöd. Ich aber halte Leute für blöd, die andere pauschal und aus Prinzip für blöd halten. Das sind gerne Politiker, deren Berater sowieso, auch mal Werber, aber dass das nun auch Blogger sind ist eine neue Erfahrung für mich. Aber danke, dann weiß ich ja auch da nun Bescheid. Sehr enttäuschend. 🙁

  • […] Sehr easy, sehr sympathisch. Manchen zu sympatisch, aber das kann ich jetzt nicht verstehen, denn warum soll eine Frau Merkel denn nicht als Mensch auch mal sympathisch rüberkommen? Sind wir schon so verhollywooded, dass es manche nicht ertragen können, dass jemand, der für eine Scheiß Politik steht, nicht offensichtlich “ein Böser” sein muss sondern ein ganz normaler Mensch mit Macken aber auch eben sympathischen Seiten ist und kein schwarz-weiß-Klischee? […]

  • @mikel
    Nimms mir nicht übel, aber über zwei Fragen von Dir musste ich lachen: „Aber wo ist das Kanzlerinterview von Chat Atkins und Don Alphonso? Und die Vorgeschichte dazu?“

    You made my day!

    So, und als Gegenfrage an Dich: Wenn gequirlte PR-Scheiße heutzutage schon als „big step“ gilt, wenn redundante Homestories von Medienverantwortlichen mit großem Bohei gefeiert werden, ja, warum wunderst Du Dich überhaupt darüber, dass es kaum noch offene und kritische Interviews gibt?

    (Oops, sorry, Du wunderst Dich ja sowieso nicht – *lächel*)

  • […] So, nachdem die sich gern im eigenen Mist wälzende sogenannte Blogosphäre zur Zeit umfangreicher darüber berichtet, habe ich mir jetzt die Kinderpropagandashow einer mittelmäßigen, im Interview doch recht naiv und unterwürfig erscheinenden Journalistendarstellerin mit der Bundesmerkel endlich auch einmal angeschaut. Nun ja, verschenkte Lebenszeit, schlechter geht’s kaum und seit wann ist das Bundesmerkel Staatsoberhaupt, wie es die allmählich im Rektum der Regierungschefin verschwindende Fragestellerin behauptet? Staatsoberhaupt ist immer noch der Grüßaugust Bundespräsident und der hat – soweit mir bekannt – keine bewegten Propagandaschnipsel in proprietären Formaten auf seiner Webseite im Angebot. […]

  • @ Sven: Wieso sind die „Guten“ die Blogger und die „Bösen“ die Kritiker? Der Don bloggt doch auch. Die Diskussion wird hier reichlich undifferenziert geführt. Der Gegenstand der Kritik, wie ich sie selbst schon im Original Beitrag von Robert geäußert habe, ist die inhaltliche Qualität des Interviews als Ergebnis der handwerklichen Fertigkeiten von dieser Lyssa. Merkel steht überhaupt nicht zur Diskussion, ebensowenig die Kommunikationsform Blog per se. Und wenn der Don hier kritisiert, folgt er einer klaren und nachvollziehbaren Argumentationsstruktur, die er sich wahrscheinlich bei mir abgeguckt hat (Das habe ich geschrieben, um den Verdacht der Anbiederung gleich zu unterbinden). Da steht kein ‚Experte‘ unter seinem Namen.

    Konsensfähige Ausbeute dieses unfruchtbaren Dialogs:

    Blogs sind toll.
    Lyssa ist total sympathisch.
    Merkel ist Geschmackssache, aber PR-mäßig voll clever.
    Das Interview ist schlecht.
    Punkt.

  • leicht offtopic: würde gerne mitdiskutiern, doch man hört nix mehr vom mir, weil ich mit Fieber im Bettchen, mal schauen, obs heute Abend klappt. Aber nicht, dass ihr mich dazu braucht, geht ja richtig rund hier 🙂

  • Thilo, lies lieber nochmal, wo und in welchem Zusammenhang ich was von „Guten“ & Bösen“ geschrieben habe – ich finde mich da nämlich nicht wieder in deiner Frage, die mir eine Behauptung oder auch Sichtweise unterstellt, die ich nie getätigt habe. Insoweit kann ich die Frage nicht mit mehr als „Ach, sind sie das? Find‘ ich nich’…“ beantworten, da ich die dahinter stehende Meinung garnicht vertrete. Und es hat auch einen Grund, warum ich die „Kritiker“, die ich anspreche, in „“ schrieb…

  • @ Sven:

    Ich darf zitieren: „Sagt mal, ihr „€œKritiker“€?, traut ihr gerade den Bloggern eigentlich garnix zu?“

    Ob Du damit eine bestimmte Sichtweise getätigt hast (sic!), will ich überhaupt nicht beurteilen. Du hast jedenfalls in diesem Satz die Kritiker (wenn auch mit Anführungszeichen – aber was bedeutet das eigentlich in diesem „Zusammenhang“?) in Opposition zu den Bloggern gestellt. Deine Argumentation folgt weiterhin der Logik, dass „“die Blogger““ kritischere Medienkonsumenten sind, als die „“Kritiker““ allgemein glauben würden. Vielleicht kann ich Dir bei Deiner Suche nach Wiederfindung in meiner Frage helfen: Das „““Gute“““ und das „““Böse“““ sind in diesem Fall nur mutwillige Vereinfachungen zur Darstellung der aufgezeigten Frontlinie (nein, davon hast Du auch nicht gesprochen).
    Mir ist nicht entgangen, dass Du am Ende Deines „kritischen“ Beitrages Deiner Trauer über den Verlust der „Nonpauschalität“ unter den posierlichen Bloggern freien Lauf lässt und die „“Kritiker““ damit wieder zu „Blog People“ machst. Aber das ist eigentlich egal. Der homo blogensis ist nämlich so real wie die Weltgesellschaft.

  • @dr dean:
    Schön wenn man lacht!

    Und nein, das wundert mich nicht. Die Form des Interviews ist mir als Informationsquelle eh schon immer suspekt gewesen, und
    Wörter, wie „Big Step“ und andere, die eigene intellektuelle Durchdrungenheit bekunden. Wow, „redundante Homestories“. Wow!

    Ihr Journalisten und artverwandten, samt Beratern und PR-lern nehmt euch zu ernst, zu wichtig. (Sorry, wenn es nicht zutrifft, sorry)

    Sven hat das bereits angedeutet:
    Nehmt für Blogger „Mensch“.
    Scheinbar traut man Mensch niemals zu,selbstständig ein Filmchen als Filmchen zu erkennen, ohne dass die Oberhirten der Kommunikation die Erklärung und das Kleingedruckte dazu liefern.

    Es ist ein Filmchen, ja und? MUSS denn alles bedeutungsschwanger sein?
    Ein Filmchen, das amüsiert, verwackelt gemacht ist und eine Merkel mit Globus zeigt. Was soll die Aufregung?

    Nur weil Du fragtest, gell! 😉

  • Einen Tag offline……

    .. und in Klein Bloggersdorf schlägt offenbar die ungewohnte Hitzewelle manchem auf die guten Manieren. Oder wie muss man das verstehen, wenn Leute, die man eigentlich ganz gerne liest sich gegenseitig anpöbeln wegen einer A-Bloggerin, die Angie vor …

  • Als CDU-Stammwähler befürchte ich, dass das Interview unserer Sache nicht viele Stimmen zuführen wird.
    Ansonsten bereitet mir Frau Lyssa als Blog-Kritiker der alten Suleimanistischen Schule* eine Menge Freude.
    Ein fernsehartiges Interview mit der deutschen Kanzlerin. Wahnsinn!!! Unsere furchtlosen Gedankenführer(Innen) von der vordersten Blogger-front zaubern die echte Innovation auf unsere verstaubten Flachbildmonitore.
    So wird alles viel lockerer!!! Politik zum anfassen!!! Genauso Aussagekräftig und auf konkrete Ziele orientiert wie die Mehrzahl von uns in den Büros!!!
    @Lyssa: Laß dich von diesen ganzen negativen Moserbirnen nicht entmutigen. Die sind alle nur neidisch. Zieh einfach dein Ding durch.

    * Hani Suleiman, ein Mann der sich zum Java Community Process Executive Committee Mitglied hochgeplocked hat.

  • […] Update, 15.07.2006: Holgi oder Johnny z.B. denken, dass das Kanzleramt hier nur gute PR leistete. Eine Interessante Diskussion ist inzwischen auch auf der Ursprungsseite entstanden. Robert Basic hat die “stussigen” Kommentare bei Holgi zusammengefasst. Und noch mehr Text gibt’s hier oder hier. Darüber, dass sich die Bundeskanzlerin einen Globus kauft um nachzuschauen, wo denn die Republik Kongo liegt, sollte man sich allerdings mehr Gedanken machen. […]

  • […] Update, 15.07.2006: Holgi oder Johnny z.B. denken, dass das Kanzleramt hier nur gute PR leistete. Eine Interessante Diskussion ist inzwischen auch auf der Ursprungsseite entstanden. Robert Basic hat die “stussigen” Kommentare bei Holgi zusammengefasst. Und noch mehr Text gibt’s hier oder hier. Darüber, dass sich die Bundeskanzlerin einen Globus kauft um nachzuschauen, wo denn die Republik Kongo liegt, sollte man sich allerdings mehr Gedanken machen. […]