heute durfte ich einen Blogger persönlich kennenlernen, nachdem ich seit Jahren seine(e) Weblog(s) lese. Und was soll ich sagen, je länger man sich unterhielt (und ich habe es förmlich genossen), desto mehr wurde mir gewahr, dass ich ihn viel länger kenne. Geht nicht? Doch: Da über sein Weblog seine Gedanken und Impressionen aus seinem Privat- und Berufsleben in mir bereits ein recht „fertiges“ Gesamtbild geformt hatten. Es ist wie eine Art von Abgleich, je länger das Gespräch andauert und man stellt eigentlich keine Abweichungen zwischen dem realen Gegenüber und dem virtuellen Blogger fest. Obwohl ich das Gefühl schon mehrfach auf verschiedensten Bloggertreffen hatte, ist es immer wieder aufs Neue hochfaszinierend (bei Treffen von Forenusern natürlich genauso). Es ist wie eine Art tieferes Verständnis oder man empfindet es nur so, weil man auf virtuellem Wege die übliche Beschnupperungszeit im realen Leben abgekürzt hat, auf die wir ja normalerweise geeicht sind.
Das ist übrigens mit ein Grund, warum ich über Aussagen, die auf Blogs abzielen, wie etwa „alles nur Unsinn“, „alles nur virtuelles Geschwätz“, „alles nur unecht“, etc etc nur noch müde lächeln kann. Andererseits habe ich auch gelernt, dass man Außenstehende nicht im vorauseilenden Eifer vom Gegenteil überzeugen muss, da man so ein Gefühl selbst erleben muss, bevor man es wirklich verstehen und nachvollziehen kann.
Ging mir neulich auch so (und hat mich selbst erschreckt): Man sieht einen Menschen zum ersten Mal in seinem Leben und hat das Gefühl, man kennt sich schon ewig und man weiß sehr viel voneinander (was ja durch das gegenseitige Lesen, Mailen, Kommentieren auch so ist).
Und das nur durch den Blogkontakt.
Ganz meinerseits 😉
Gutes Plädoyer, generell sollte mehr gebloggt werden, sage ich schon seit Jahren, bzw. seit gestern abend.