Gimahhot, eine eCommerce Plattform der etwas anderen Art und Cellity bekommen eine Finanzspritze. Im Detail nachzulesen auf Fischmarkt (btw, alter Recke, Herzlichen!!!;)
Gimahhot hatte ich damals vor rund einem Jahr betrachtet und festgestellt, dass der Sex fehlt. Hat sich bis heute imho nicht geändert. Das Problem, eine verhüllte Schönheit zu sein (denn die Idee dahinter ist nicht blöd, s.u.), gestehen ja die Gründer auch ein (siehe auch Interview).
Idee von Gimahhot ist? Zitat aus dem Interview: Das besondere an Gimahhot ist die freie Preisbildung beim Handel mit originalverpackter Markenware, wie an der Börse. Deswegen nennen wir die Plattform auch „Produktbörse“?. Wir sehen uns als Weiterentwicklung der Preisvergleiche und Produktsuchmaschinen. Wir haben verschiedene Händler an die Plattform angebunden, momentan ca. 300. Deren Angebote zu einem bestimmten Produkt kann der Käufer bequem vergleichen und dann, im Unterschied zu anderen Plattformen, direkt bei uns kaufen. Aber nicht nur das, der Käufer kann auch ein verbindliches Gebot abgeben, wenn ihm der aktuell günstigste Angebotspreis zu hoch erscheint. Dieses Gebot gilt dann für eine vom Käufer festgelegte Zeit gegenüber dem gesamten Markt. Jeder Händler, der das Produkt anbieten kann, kann dann also auf dieses Gebot eingehen. Dieses Konzept ist bisher weltweit einmalig und von Gimahhot erfunden worden
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Und Cellity? So schön auch die Finanzierung durch einen ehem. Skype-Investor ist, so muss man sich fragen, wie erfolgreich bis dato Cellity war. Ihre Produktpalette sieht momentan wie folgt aus: Sie sind mit „cellity“? gestartet (günstiger telefonieren mit Handies), kamen während des Twitte-Hypes mit tweeter raus (kostenlose SMS an Twitter schicken), dann mit „cellity freeSMS“?, einer Gruppenchatsoftware, die man als SMS-Service verkauft. Und bald soll „wordcall“ rauskommen, das Auslandsgespräche via Handy verbilligen soll.
Vergleicht man Cellity mit Jajah muss ich sagen, dass mir Jajahs Strategie besser gefällt. Sie haben imho nicht mit verschiedenen Nebenprodukten aufgewartet, um die Marke zu verwässern, sondern sich bemüht, das Handling so einfach wie nur möglich zu halten und den Produktnutzen in den Vordergrund zu stellen. Das fängt mit der Webseite an (Zienummer und Anrufernummer eingeben, fertig) und setzt sich bei dem klaren Pricing fort (USA/Germany: Festnetz zu Festnetz/Mobilfunk 2.4 Cent, Mobilfunk zu Festnetz/Mobilfunk 15 Cent, kostenlos zwischen registrierten Jajah-Nutzern). Der Fokus lag gar nicht darauf – im Gegensatz zu Cellity – dem User den Download einer Software zuzumuten (das kann der User optional tun, muss es aber nicht, um Jajah zu nutzen, solange er Onlineaccess hat). Einfaches Pricing, Festnetz- und Mobilfunkabdeckung („telefonier halt, mit was, ist uns egal“), klare Tarife, simple Nutzung, also niedrige Hürden aufgebaut, um den Kunden zu interessieren. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt: die Awareness von Jajah ist noch nicht so weit, dass man vor dem Telefonieren an Jajah denkt. Nicht alle Menschen sind Pfennigfuchser und wählen vor dem Telefonat ein Webseite an, nicht alle Menschen sind infiziert von Jajah (ganz im Gegensatz zu den Giganten wie Google, die sich bei den Usern als die Suchmaschine fest ins Hirn eingebrannt haben). Hätte ich damals in Las Vegas an Jajah gedacht, bevor ich meine kurzen Anrufe aus dem Hotel nach D getätigt hätte, wäre ich heute nicht um 100 USD ärmer.
Und Cellity? Die haben recht hohe Hürden eingebaut. Man weiß nicht genau, wie hoch die Ersparnis ist, weil das von den Tarifen des eigenen Mobilfunkvertrags abhängt, man muss sich Software aufs Handy laden (was wenige tun) und man musste erstmal wissen, welches Handy man hat, um die richtige SW auszuwählen. Zudem berichten User immer wieder von Problemen mit der Software. Dass Cellity Nebenprodukte wie freeSMS oder tweeter rausbrachte ist zwar verständlich aus Marketinggesichtspunkten („wie fängt man Kunden ein“), doch läuft man damit Gefahr, dem Konsumenten falsche Signale zu senden. Als Konsument merke ich mir bei einer jungen Firma ein Produkt und einen Nutzen. Nicht 1 Hauptprodukt und 2 Nebenprodukte. Vor allen Dingen stellt sich doch die Frage, ob ein tweeter-User überhaupt jemals Cellity als Telefonieprodukt nutzen wird? Diese Übersprungshandlung muss er ja erstmal machen. So klar ist das nicht.
Cellity muss zwingend die Hürden abbauen (komplexes Pricing und Handling), sonst werden sie im knallharten Mobilfunkmarkt untergehen. Was ich mir nicht wünsche, aber der Markt ist gnadenlos. Entweder fokussieren, die Message und das Produkt, oder aber das Geschäft neu modellieren.