wie versprochen das Resumee zur Umfrageauswertung. Wer jetzt eine Anleitung zum Reichwerden mit Blogs erwartet, möge bitte Seiten wie ProBlogger/Darren Rowse oder dergleichen aufrufen, da wird es zwar auch nicht verraten, aber man kann sich zumindestens an den Blog-Reichen ergötzen:)) Sprich: use your own grips, Luke;)
Aaaalso:
1. Man kann mit Blogs Geld verdienen
Das bezweifeln viele dennoch, da abstruse Erwartungen an die Verdienstmöglichkeiten gestellt werden. Zunächst sollten wir also mal das Haushaltseinkommen in Bezug zum Blogeinkommen setzen. Zuvor aber zur Erinnerung die Grunddaten aus der Auswertung:
– 68 Blogs mit Einnahmen zwischen 1-100 Euro = GRUPPE 1
– 27 Blogs mit Einnahmen zwischen 101-500 Euro = GRUPPE 2
– 11 Blogs mit Einnahmen zwischen 501-1.000 Euro = GRUPPE 3
– 11 Blogs mit Einnahmen zwischen 1.001-10.000+ Euro = GRUPPE 4
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1.1: Aufbesserung des Haushaltseinkommen, Niedrigverdiener
wie wir alle wissen, gibt es Haushalte, die mit rund 100 Euro im Monat auskommen müssen. Das ist das Cash, was man für what ever verpulvern kann, ohne Essen, Miete, Klamotten, etcpp. Manch ein Haushalt muss gar diese Summe fürs Futtern aufbringen. Manch einem Haushalt bleibt unter dem Strich nix übrig. Tja. Willkommen in Deutschland! Hier stellt also ein monatliches Blogeinkommen von bereits 50 Euro im Monat eine Steigerung des verfügbaren Einkommens von ~50% dar. 100 Euro entsprechen einer Verdoppelung des Einkommens. Der Median (Summe der an der Umfrage teilgenommenen Blogs/2 = mittleres Blog-Einkommen) entspricht btw. 66 Euro! Also ist ein Blog eine ganz exzellente Möglichkeit, sein Einkommen aufzubessern. Weil wir aber in D leben, ist das alles nicht so einfach. In der Regel sind unter den Niedrigverdienern zB Hartz IV Empfänger. Also nicht nur Praktikanten, die zB Sklavendienste bei den Werbeagenturen mehr oder minder für mau verrichten. Korrigiert mich, aber Hartz IV Empfänger müssen jegliche Zusatzeinnahmen angeben. Überschreiten diese eine bestimmte Summe, wird analog der Hilfsbeitrag des Staates gekürzt. Insofern kein Problem, wenn man bis rund 100 Euro verdient. Man verdoppelt sein Cash und kann sich mal auch ne Wurst für 1.99/Kilo kaufen statt den Schrott für 99 Cent/Kilo. Ab dieser Summe von rund 100 Euro wird es dann zu einem Nullsummenspiel, da das Amt mehr oder minder das Zusatzeinkommen quasi einbehält. Dennoch ein möglicherweise guter Weg, sich selber aus der eigenen Scheiße herauszuziehen. Hängt ganz davon ab, wie hoch der Einbehalt durch den Staat ausfällt und wie stabil die eigenen Einnahmen sich entwickeln.
1.2: Mittelverdiener
Geht man davon aus, dass der Standardhaushalt rund 1.000-2.000 Euro zum Leben benötigt – viele müssen mit weniger auskommen – entsprechen monatliche Blogeinkommen von rund +/-100 Euro einer Gehaltserhöhung von 5%-10%. Bekommt die erstmal beim Arbeitgeber:) Auch hier sehe ich keinen Grund, sich zu mokieren, dass der Median bei der Umfrage „nur“ 66 Euro betrug. Immerhin entspricht das einem Zusatzeinkommen iHv 800 Euro aufs Jahr gerechnet und netto rund 600 Euro. Bewegen wir uns jedoch in die Blog-Gruppe II (100-500 Euro), kommt man im Schnitt auf +250 Euro Zusatzeinkommen pro Monat. Das entspricht einer Aufbesserung von rund 12,5%-25% (ausgehend von den monatlichen Ausgaben unseres Standardhaushalts). Aufs Jahr gerechnet kommt man auf rund 3.000 Euro, nach Steuern auf rund 2.000 Euro. Netter Urlaub, oder?
1.3: Big Business
häufig werden die Verdienstmöglichkeiten der Blogs mit denen aus den USA verglichen, heißt, man schielt nach Ekelblogs wie Perez Hilton, Megablogs wie Engadget, BoingBoing, Techrunch oder Gizmodo. Die auf rund 500.000-1.000.000 USD geschätzt werden (Jahresumsatz). Diese Betrachtung ist zwar legitim, um zu sagen, dass man mit „Blogs nix verdienen“ kann, aber mit Verlaub, das ist Bullshit:) Die US-Blogosphere unterliegt anderen Marktgegebenheiten als in D, unnötig, die einzelnen Aspekte aufzuzählen, warum das so ist. Zudem, ich möchte nicht gerne wissen, wie die Einkommensverteilung dort aussieht. Was wir immer nur sehen, sind die Blogs aus der globalen Spitzengruppe. Nicht die Blogs aus der Masse. Diese speziellen Blogs sind keine Amateur-Blogs, da agieren Unternehmer dahinter, keine Hausfrauen, die das nebenbei erledigen. Das ist ein Riesenunterschied! Ich garantiere Euch, dass es da drüben gesamtheitlich nicht anders als hier aussieht, abgesehen von der Spitzengruppe. Wer eben meint, die Blog-Verdienstmöglichkeiten aus D mit denen der Topverdiener in den USA vergleichen zu müssen, ist selber schuld, weil einfach unrealistisch. Zudem, niemand zwingt einen deutschen Blogger, auf deutsch über Bierdeckel und dergleichen zu bloggen. Jeder kann, der möchte und smart genug ist, ein Perez Hilton Blog auftun, ein besseres Techcrunch, Mashable, BoingBoing, Gizmodo, viel Spaß dabei:) Dass es bisher keinem gelungen ist, liegt zum Teil am deutschen Blogmarkt und zum Teil an der Unlust, ein weltweites Überfliegerblog aufzuziehen, was ja nicht schlimm ist. Das Argument „geht nicht, weil..“ gibts bei mir nicht. Auf die stümperhaften Versuche der Verlage braucht man nicht zu schielen, Verlage ticken nun einmal mit ihrem geschäftsbehindernden Geschwurbel nach Qualität und Reach nicht blogkonform.
1.4: Problogging
Selbstverständlich kann man sich jetzt fragen, ob man nur vom Bloggen leben kann? Also kein Nebenverdienst mehr, sondern nur noch fürs Bloggen arbeiten, nix anderes mehr. Aber auch kein „ich will 1 Mio machen“-Spinnerei. Zielsumme sollte rund 100.000 Euro/Jahr sein, über den Daumen gepeilt. Warum jetzt 100.000 Euro? Nehmen wir einen Steuersatz von netten 30%, Monatsausgaben von rund 2.000 Euro fürs Leben, hinzukommen bisserl Sparbeiträge fürs Alter (die man kontinuierlich steigern sollte!), Krankenversicherung, eigene Weiterbildung, 10 Krankeitstage als Verdienstausfall (ich weiß, komisch, aber wer nicht bloggt, verdient trotzdem, ich nehms mal dennoch als Schwund). Bleiben irgendwo um die 20.000-30.000 Euro über, die man reinvestieren kann (Blog-Development, Layout, Server, SEO, Betriebsaufwendungen jeglicher Art) und auch sollte. Bleibt nicht mehr viel über. Insofern 100.000 Euro als Zielsumme. Das wären rund 8.000 Euro pro Monat, die man einnehmen sollte. Erreichbar? Mit sagen wir mal 14 Stunden täglicher Arbeit? Sagen wirs mal so: mit einem Blog wirds verdammt eng. Nur, man kann ja schlecht über alles Bloggen, weil man sich nicht überall gleich gut auskennt. Insofern läuft es auf einen Verdienstmix raus: bloggen für andere und bloggen für sich. Der eigene Blogbetrieb selbst setzt sich zusammen aus mehreren Blogs, die man durch -Achtung- erweitere Seitenfunktionen unbedingt ausbauen sollte. Das muss nix mit dem Bloggen per se zu tun haben. Das können Bildergallerien, eigene Komplementärshops, an das Thema angepasste Funktionen sein, die die Attraktion der Seite ungemein erhöhen können, eine simultane (ausgelagerte?) Übersetzung auf englisch in ein paralleles Blog, etcpp. Pauschal kann man das natürlich eh nicht verallgemeinern, was man da einsetzt. Hier ist einzig und allein der Grips des Machers entscheidend. Und sein Standvermögen, auch in finanzieller Hinsicht. Doch die Rechnung, ab wann man untergeht und ab wann man atmen kann, muss man zwingend aufstellen, wie bei jeglicher Gründung eines Gewerbes auch. Wenn ich also aus dem Bauch heraus sage, dass man das gesteckte Ziel in rund zwei Jahren packen kann, so kann das für den einen oder anderen den finanziellen Ruin bedeuten (weil die Finanzreservern aufgebraucht sind und die Lebenshaltungskosten dennoch weiterlaufen). Wer das Risiko nicht gehen möchte, muss zwingend einen längeren Zeitraum einplanen, der aus einem Haupterwerb heraus den fließenden Übergang in eine eigene Blog-Existenz nach sich zieht. Denn, je weniger Zeit man aufwenden kann, desto länger wird es brauchen. Doch eines sollte klar sein: ohne Aggressivität läuft da nix. Ich nenns mals Bloggen im blogökologischen Schonwaschgang. Es macht absolut keinen Sinn, sich in Diskussionen und Gedanken zu ergehen, ob Werbung von Yahoo doof ist, ein Banner zuviel plaziert wurde, ob man SEO Methodiken verwenden darf, Trigami blöd ist, redaktionelle Unabhängigkeit strikt einzuhalten ist und was andere Blogger denken könnten. Scheiß drauf! Liefer guten Kracher-Content ab, der Leser wirds Dir danken, nicht derjenige, der es nicht packt oder Moralapostel spielt. Der Leser ist Dein Kunde! Und wenn der zufrieden ist, wird der sich Null an Deiner Art und Weise stören, welche Monetarisierungsquellen Du aufgetan hast, solange Du nicht vollends in die Kacke greifst. Wer zugleich der Hero der Blogger, Regenmacher, Katholiken und Engel sein möchte, braucht gar nicht erst anzufangen. Du musst der Hero für Deine Leser sein, die entscheiden, ob Du lesenswert oder nicht bist. Niemand sonst! Ein Nicht-Leser meint also, Dein Blog ist shit? So what? Ein anderer Nicht-Leser meint, das Banner ist blöd? Schön für ihn. Das ist Dein Ding, Deine Leser, Dein Blog.
2. Switch der Verdiensarten
Betrachtet man die Blog-Einkommensgruppen fällt schnell auf, dass in der niedgrigsten Einkommensgruppe AdSense dominiert, das rund 40% zum Einkommen beiträgt. Je höher die Einkommensgruppe, desto höher der Verdienst aus Eigenvermarktung: 2% -> 7% -> 22% -> 43%. Naturgemäß? Man kann es sich logisch ableiten, da die besserverdienenden Blogger einerseits ein Händchen entwickeln, andererseits aufgrund der steigenden Etablierung des Blogs eine Eigenvermarktung immer naheliegender wird. Sprich: irgendwann sollte man seinen Hintern bewegen und sich nach eigenen Umsatzquellen bzw. Werbepartnern umschauen, statt nur Links und AdSense einzusetzen, das zwar bequem ist, aber nicht das Allheilmittel.
3. Themenfokussiert bloggen
Ich wiederhole mit seit Jahren, dass man mit einem breit aufgestellten Blog immense Schwierigkeiten haben wird, es vernünftig zu etablieren. gegenüber einem Themenblog fällt es viel schwerer, Google als der Trafficschleuder No. 1 zu sagen, was man eigentlich wo zu melden hat. Und ich weiß nicht, wieviele Themen noch brachliegen, die keiner beackert. In der Umfrage ergibt sich ein sehr deutliches Bild, dass Fachblogs bessere Verdienstchancen aufweisen. Themenblogs nehmen schlichtweg schneller an Fahrt auf:
to be continued