es ist nun einen Monat her, dass ich gefragt habe, ob sich die Agentur Ogilvy und/oder einer ihrer Kunden Glaxo und Merck (MSD Sharp & Dohme) wegen der Geschichte um die Blogpropaganda gemeldet haben. Und erklären, warum sie ahnungslose Blogger missbrauchen wollten, um sie für ihre Kampagne vor den Karren zu spannen.
Ich wette, dass ich mir die Antwort schenken kann, es würde mich wundern, wenn sie es getan hätten. Dennoch will ich fair bleiben und nochmals fragen: Ich erwarte als Mensch wie auch als öffentlicher Blogger eine Erklärung von Ogilvy, US-Merck und Glaxo zu der ganzen Geschichte, um zu verstehen, wie diese Kampagne zu Stande kam und wie sich der Sachverhalt für einen Laien verständlich darstellt. Habt Ihr Interesse daran oder kein Interesse? Oder soll der Eindruck haften bleiben, dass Blogger für Euch nichts anderes als nützliche Idioten für Eure Geschäfte sind? An die Mitarbeiter von Ogilvy, US-Merck und Glaxo: Bitte sprecht das inhouse an. Ich bin mir sicher, Ihr habt dazu eine Meinung, die würde mich interessieren.
Alles, was ich verlange, ist Offenheit und Transparenz. Georg berichtet btw über etwas Ähnliches, OpenGov. Eine Strömung, auf die ich mit zunehmender Mündigkeit der Bürger setze, dass sie nicht nur vor der Politik halt macht, sondern sich auch auf Wirtschaft und Wissenschaft ausdehnt. Es ist klar, dass ich ein wie auch immer zu definierendes, spürbares Niveau der neuen Offenheit wohl nicht erleben werde -dafür sind top-down Strukturen und die akzeptierten Machtmechanismen in allen Gesellschaften noch zu sehr tradiert-, da ich aber ungeduldig bin und nur dieses eine Leben lebe, werde ich meinen Teil dazu beitragen, dass sich das in diese Richtung bewegt.
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Ich hatte ja den Ausgangsartikel in der blogbar geschrieben. Pharmakonzerne und Transparenz? Zwei Begriffe, die unterschiedlicher nicht sein können. Da geht es um mehr als Konzernstrukturen usw. Als Teil davon erlebe ich das täglich aufs Neue, was mich auch ärgert und Motivation zum bloggen ist.
ich hab als redakteurin versucht, ein statement dazu zu bekommen. resultat: nicht mal eine antwort-mail…
schließe draus, dass die sich also nicht zu Wort gemeldet haben? Hm, cool. Schwaches Bild und ziemlich lächerlich.
Wer soll sich denn melden? Ogilvy? Die führen nur aus. Auftraggeber war die ECCA (European Cervical Cancer Association). Diese EU-Lobbyvereinigung wird von vielen finanziert, 50% tragen verschiedene Pharmakonzerne bei, aber auch der EU-Kommission gibt Geld. GSK ist lediglich der grösste Pharmageldgeber mit 20% des Etats. Diese Zahlen alleine sind schon der Gipfel der Transparenz – und nicht nachprüfbar. Eine Stellungnahme würde die realen Geldgeber der Kampagne offenlegen. Da hat niemand ein Interesse dran.
Zu den Förderern gehört u.a. eine European Parliament Cervical Cancer Interest Group“? mit 36 Mitgliedern des EU-Parlaments. Das ist Lobbyismus auf höchstem Niveau. Blogger sind da nur Fussvolk.
ist doch schön, dass Du es so klar ausdrückst:) Fußvolk:)