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Saveem: Mit Unterschriften gegen den Musikclip-Bann auf YouTube

Seit Ende März fliegen reihenweise Musikvideos aus dem YouTube-Programm: alleine die Clips der Channels von Sony und Universal addieren sich mittlerweile auf 11.000 und es kann davon ausgegangen werden, dass täglich weitere auf der Bannliste landen. Über die Hintergründe, den Streit mit der GEMA, hatten wir bereits am Wochenende berichtet.

Während sich hinter den Kulissen YouTube und der Rechteverwerter noch immer die Köpfe einschlagen, hat sich eine kleine Initiative in Bewegung gesetzt, um die Musikvideos im Netz zu erhalten: Mittels einer Unterschriftenliste wollen Simon Rabente und Till Hess beide Parteien zu einem Kompromiss bewegen. Der Name der Aktion: saveem. Wir haben uns mit Simon über das Projekt unterhalten.

Wisst ihr mehr als wir? Wie schreitet der Bannvorgang voran?


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Leider sind unsere Quellen auch „nur“ die Medien. Das heißt verschiedene Blogs, z. B. t3n, Heise, Golem, Spiegel, der GoogleWatchBlog sowie der Presseverteiler von Google und der GEMA. Einen „Internen“, der uns Informationen zuschiebt, haben wir nicht.

Bisher wissen wir, dass YouTube vor allem die offiziellen Channels der Label gesperrt hat. Wir gehen aber auch davon aus, dass bei einer längerfristigen Konfrontation auch die von den Usern hochgeladenen Musikvideos gesperrt werden. Dies ist durch einen Vertrag aus dem Jahr 2007 bisher legal gewesen. Also besteht auch für diese Videos GEMA-Gebührenpflicht und sind so von dem Streit betroffen.

Wie viele Unterschriften wollt ihr sammeln?

Dem setzten wir verständlicherweise kein Limit. Wenn die Unterschriftenliste auf eine fünfstellige Größe anwächst, wären wir aber schon sehr zufrieden.

Was geschieht dann damit?

Bisher haben wir die beiden Parteien noch nicht auf unsere Aktion hingewiesen. Wir werden in ein paar Wochen (2-3) eine E-Mail an Google und die GEMA schicken, in der wir auf die Unterschriftenliste hinweisen. Wir werden die Daten nicht weitergeben (das haben wir unseren Usern versprochen). Wer will, kann sich auch anonym eintragen. Die beiden Parteien können sich dann die Liste auf unserer Seite anschauen und entscheiden, wie sehr sie dem Internetnutzer verpflichtet sind und somit Konsequenzen daraus ziehen können. Das möchten wir zumindest damit bezwecken.

Wie könnte eurer Meinung nach das Problem gelöst werden?

Wir haben mal durchgerechnet, dass ein Video, dass eine Millionen mal aufgerufen wird (ist keine Seltenheit) YouTube nach den neuen Forderungen der GEMA 10.000 Euro kosten würde. Das ist für ein Unternehmen, welches in diesem Jahr laut einer Analyse der Credit Suisse einen Verlust von 470 Millionen Euro einfahren soll, ein ganz schöner Happen. Eine weitere Forderung der GEMA ist, dass sie Statistiken über die Anzahl der Streams zur Verfügung gestellt bekommt, damit diese eine Möglichkeit hat, das Geld an die Künstler, die der Verein vertritt, gerechter verteilen zu können.

Wir stellen uns als Lösung vor, dass YouTube weiterhin einen fairen Pauschalbetrag bezahlt, aber gleichzeitig die oben genannten Listen zur Verfügung stellt. Ein Grund für unsere Aktion ist unter anderem, dass sich besonders die deutschen Content-Anbieter darüber Gedanken machen, dass für das Internet besondere Vergütungsmodelle gefunden werden müssen, die nicht mit den traditionellen Medien vergleichbar sind.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

5 Kommentare

  • damals in meinen BRAVO Zeiten hätte ich mich gefreut, wenn ich mir die Musikvideos hintereinander nach Wahl anschauen hätte können. Heute verstehe ich den Hype der „Erwachsenen“ nicht. Für mich zählt heutzutage nur noch die Musik und nicht das Video.

  • sieht man nicht bei jedem video, wie oft es geklickt wurde direkt?
    kann doch nicht so schwer sein, den gemas eine liste zu geben, wo das komprimiert drinnen steht.

    insgesamt aber zeigt das, dass diese altgediegenen nationallösungen im internet nicht mehr funktionieren. ähnliches gilt für die gez.

    das internet ist aber kein neues medium. das gibts schon seit dem letzten jahrhundert. hier können sich die organisationen ankreiden lassen, geschlafen zu haben. sie müssen etwas beweglicher werden und ggf. mit schwesterorganisationen in anderen ländern übergreifende regelungen finden, dass derartige künstler- oder medienentgelte geregelt werden

  • Also ich denke es mus doch irgendwas geben mit dem ALLE zufrieden sind
    kann doch nicht so schwer sein oder doch???

    musik ist doch so super ich kann gar it genug davon kriegen