In den vergangenenTagen kommt Microsoft einfach nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus. Erst am Dienstag dieser Woche hatte man zugegeben, Code-und Design-Elemente von der Microblogging-Seite Plurk für sein eigenes Projekt JUKU gestohlen zu haben. Und nun sieht man sich in St. Louis mit einer neuerlichen Anschuldigung konfrontiert, allerdings von anderer Stelle: Das Unternehmen Bing! Information Design verklagte den Softwareriesen (PDF der Klageschrift) wegen – drei Mal darf geraten werden – Verletzung der eigenen Namensrechte!
Das Unternehmen für Grafik- und Multimedia-Design behauptet, den Namen Bing! bereits im Jahr 2000 registriert zu haben und damit neun Jahre, bevor Microsoft ihn seiner Suchmaschine verpasste. Es wird nun geltend gemacht, dass dieser Schritt zu Verwirrungen bei den Internet-Usern und zum Wertverlust der eigenen Marke führte. Der Vorwurf wird noch dadurch erschwert, dass Microsoft vorgeworfen wird, nicht in Unkenntnis gehandelt, sondern über die bestehenden Namensrechten informiert gewesen zu sein.
In Redmond gibt man sich bisher gelassen. Kevin Kutz, der Sprecher des Software-Herstellers, teilte mit, ihm sei noch keine Klageschrift zugestellt worden, er sei aber aus den Medien über den Fall informiert. „Wir glauben weder an einen Erfolg der vorgebrachten Klage gegen uns, noch daran, dass auf dem Markt irgendeine Verwechslungsgefahr besteht zwischen den Angeboten des Klägers und Microsofts Bing.“ Und mit einer fast schon an Unverschämtheit grenzenden Lockerheit fügt er hinzu: „Und wir freuen uns auf die nächsten Schritte in diesem Gerichtsverfahren.“
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Bei Bing! sieht man das natürlich anders und fordert Schadensersatz. „Fast zehn Jahre lang hat mein Mandant den Namen ‚Bing!‘ verwendet. Er hat in gewählt, um sich auf dem Markt von anderen Anbietern zu unterscheiden und investierte dabei eine beachtliche Menge an Zeit und Mühe, um mit ihm sein Business zu promoten“, so der Anwalt des Klägers.
Ob nun also eine Suchmaschine und ein Hersteller von Grafiken und technischen Diagrammen tatsächlich aufgrund eines gleichlautenden Namens beim User für Konfusion sorgen können, wird wohl ein Richter entscheiden müssen. Ich glaube allerdings, dass Microsoft diesen Prozess gewinnen wird. Warum? Weil seinerzeit schon Google offenbar keine Probleme hatte, den Namen seiner Programmiersprache Go gegen die Ansprüche von Herrn McCabe zu verteidigen. Dessen Programmiersprache hieß… „Go!“
(Marek Hoffmann)