Seit einigen Tagen kratzen sich so manche Männer in den Social Networks verwundert die Köpfe und fragen sich, was das zu bedeuten hat, wenn Statusmeldungen der Damenwelt ausschließlich aus der Nennung einer Farbe besteht. Und, liebe Männer: Falls ihr zu dieser Fraktion gehört, die mit diesen Farben nichts anzufangen weiß, sollt ihr hier und jetzt aufgeklärt werden. Denn offenbar genießt die eine oder andere Frau das Ausplaudern von Geheimnissen.
Zumindest bei den VZ-Netzwerken macht eine verschwörerische Kettenmail die Runde:
Schreibe die Farbe deines BH’s in den Buschfunk und schicke diese Nachricht allen Frauen! Sollen sich die Männer fragen weshalb alle Frauen Farben im Buschfunk stehen haben. Aber keinem Mann etwas verraten !
Wenig überraschend scheint hierbei, dass es natürlich nicht clevere VZ-Nutzer sind, die auf diese – zugegebenermaßen recht witzige – Idee gekommen sind. Die Aktion läuft wie gesagt schon seit ein paar Tagen und hat seinen Ursprung bei Facebook gefunden, ebenfalls in einer Kettenmail:
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Some fun is going on…. just write the color of your bra in your status. Just the color, nothing else. It will be neat to see if this will spread the wings of breast cancer awareness. It will be fun to see how long it takes before people wonder why all the girls have a color in their status… Haha .
Aha – das Original bringt dann scheinbar ein wenig Licht ins Dunkel, weshalb diese Geschichte ins Rollen gekommen ist: Man möchte auf Brustkrebs hinweisen! Mag sein, dass das einige Personen wirklich im Hinterkopf hatten, als sie der ganzen Welt die Farbe ihrer Unterwäsche preisgaben, aber der Hauptantrieb kann das nicht gewesen sein. Zum einen scheint der „breast cancer“-Zusatz in den ersten Versionen dieser Kettenmails noch nicht vorhanden gewesen zu sein und zum anderen fehlt mir der rechte Glaube, dass man mit lustigen Farben-Postings die Welt verbessert.
Schriftstellerin und Bloggerin Maggie Koerth Baker hat dementsprechend darauf reagiert und dazu aufgefordert, doch lieber die Farben unserer Arterien zu posten, da Herzleiden immer noch die häufigere Todesursache sind, verglichen mit Brustkrebs.
Man sollte also nicht zu viel in diese Aktion hinein interpretieren, sondern sie einfach als lustige Aktion verbuchen, die niemandem schadet, aber vermutlich auch niemandem hilft.
P.S.: Fast noch witziger finde ich eigentlich, dass Männer sich ebenfalls fleißig an der Aktion beteiligen. Vermutlich teilen sich die männlichen Teilnehmer zu gleichen Anteilen in die Gruppen „ich weiß, worum es geht und mache aus Jux mit“, „Juhu, ein Meme – da bin ich dabei, egal worum es geht“ und eine kleine, dritte Gruppe, die hier ihr Fetisch-Coming Out feiert.
(Carsten Drees / Photo: Phoney Nickle)