HTML5 wird 2010 rocken! Ich weiß, das ist schon 2009 gesagt worden, doch es bestehen tatsächlich berechtigte Hoffnungen, dass HTML mit der aktuellen Versionsnummer 4.01 schon bald durch den Nachfolger überrannt wird. Oder ist es irgendwie nachzuvollziehen, dass das Einbinden von Bildern, Tabellen, Überschriften usw. nativ abgewickelt wird – und wir heute immer noch ein Plugin brauchen, um uns ein einfaches YouTube-Video anzusehen?
Die WHATWG-Gruppe, der Mozilla, Opera, Apple und andere angehören und deren Aufgabe es ist, den Web-Standard stetig weiterzuentwickeln, gab Ende vergangenen Jahres den „Last Call“ für HTML5 heraus – ein letzter Aufruf für Entwickler, um ihre Kritik loszuwerden, ehe das Paket zugeschnürt wird. Offenbar (und zum Glück) hielten sich die Beanstandungen in Grenzen, so dass sich die WHATWG bereits gestern öffentlich und in aller Gemütlichkeit zu ersten Gedankenspielen über HTML6 hat hinreißen lassen.
Doch von was reden wir da eigentlich? Schauen wir uns dieses Demo-Video an. Läuft? Super, klickt auf das Video mit der rechten Maustaste: „Über Adobe Flash Player 10“? – Steht dort zum Glück nicht! Das ist HTML5. Der Clip funktioniert natürlich nur, wenn ihr einen zeitgemäßen Browser verwendet, also Firefox 3.5, Safari 4 oder Google Chrome. Microsoft zickt beim Internet Explorer noch ein wenig rum, was seinen Grund hat – doch dazu kommen wir später. Weitere HTML5-Beispiele finden sich auch direkt bei der WHATWG, bei Google, bei HTML5demos.com und beim PHPGuru – das Asteroids-Spiel gefällt mir dort am besten. Und schaut auch mal bei Neosmart vorbei, wo es möglich ist, ordinäre YouTube-Flashclips in einem HTML5-Container abzuspielen.
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Sicher, das sind noch alles Spielereien, Kinderkram, wenn man das mit der gewohnten Rich Media-Erfahrung vergleicht. Doch die Vorteile überwiegen. Der Adobe Flash-Player ist ein Ressourcenfresser auf Linux- und Mac-Systemen, er bringt hin und wieder den ganzen Browser zum Absturz und ist massiv anfällig für Hackerattacken. Laut McAffee steht das Plugin in diesem Jahr ganz oben auf der Speisekarte von Cyberkriminellen: Flash würde 2010 erstmals häufiger geknackt werden als Microsoft Office, prognostizieren die Virenjäger. Als wäre das nicht ärgerlich genug, lässt sich Adobe zudem auch gerne Zeit bei der Behebung dieser Mängel. Auf dem Computer unter dem Schreibtisch kann man solche Dinge noch bereinigen, allerdings bekommen die Themen Sicherheit und Verlässlichkeit neue Dimensionen, wenn man nur kurz an Smartphones und tragbare Rechner denkt. Apple weigert sich bis heute, den Flash-Player aus den genannten Gründen auf die iPhoneOS-Plattform zu lassen. Dafür unterstützt Safari fürs iPhone HTML5. Doch nicht jeder denkt so…
Die Big Player des Internet teilen sich heute in zwei Lager: Mozilla, Apple und Google auf der einen Seite – Adobe und Microsoft auf der anderen. Neben Adobe haben sich die Redmonder als Meister des proprietären Knebels entwickelt. Das hausgemachte Plugin Silverlight, ein reiner Flash-Klon, war dazu gedacht, Windows unter den Nutzern noch weiter zu pushen. 2008 wurden die Olympischen Spiele im Netz übertragen: „Bitte laden Sie sich dazu Silverlight herunter.“ Jetzt versucht Microsoft verstärkt, diese Strategie in der Mac-Welt anzuwenden. Auch, wenn der Kampf in Anbetracht von HTML5 nicht nur aussichtslos, sondern auch nutzlos erscheint, bekämpft Microsoft den Adobe-Konkurrenten weiterhin mit allen Mitteln. So wie in diesem „Forbes“-Artikel über die meistgehackte Software des Jahres – „Sponsored by Microsoft“.
Google setzt künftig noch stärker auf HTML5. Die Browsererweiterung Gears, die ältere Clients aufmotzt und beispielsweise dabei hilft, Netzanwendungen auch offline verfügbar zu machen (denken wir kurz an das Chrome OS), wurde kurz vor Jahresende zugunsten des HTML4-Nachfolgers zurück in den Schrank gestellt.
Eine mehr als begrüßenswerte Entwicklung. Und wir werden sehen, wie es weiter verläuft. Je mehr wir uns der allgemeingegenwärtigen Cloud nähern, desto dünner wird die Luft für propriätäre Plugins.
(André Vatter)
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This post was mentioned on Twitter by maschinenmensch: HTML5 auf dem Vormarsch: Die Cloud-Luft nimmt Adobe Flash die Luft zum Atmen http://bit.ly/70m3bl…
MS und Adobe als alleinige Buhmänner hinzustellen ist zu kurz gegriffen. Was ist denn mit den unterstützten Codecs für das video-Tag. Da geht es Apple auch was zu sehr um das geliebte h.264 Format.
Darüber hinaus ist eigentlich die W3C dafür zuständig den HTML-Standard weiterzuentwickeln. Die WHATWG hat sich dessen nur angenommen weil das W3C das nicht auf die Kette bekommen hat sondern sich in xHTML2 verannt hat.
Imho ist es nicht die Cloud die Plugins wie Flash den Wind aus den segeln nimmt. Es werden lediglich nicht mehr die Programme lokal gespeichert, Browserplugins sind deswegen trotzdem nicht Schnee von gestern, sondern werden solang Funktionen nicht in den Browsern integriert sind immer vonnöten bleiben. Sonst laufen Neuerungen wie zB Googles O3D oä einfach nicht. Und zu warten bis jeder Browser die Unterstützung integriert hätte wäre endlos.
Ich freue mich, wenn HTML 5 dann auch ordentlich von den Browsern unterstützt wird. Was auch seine Zeit dauern dürfte. Aus Erfahrung bin ich argwöhnisch, was die Umsetzung von HTML 5 beim IE angeht. Aber vielleicht werde ich mal positiv überrascht. Flash werde ich nicht vermissen.
vielen dank für diesen informativen artikel 🙂
mhh, also bei http://html5demos.com/ kommt bei mir (Firefox)
Content-Encoding-Fehler
Die Webseite, die Sie öffnen möchten, kann nicht angezeigt werden, da sie eine ungültige oder unbekannte Form der Kompression verwendet.
Doofe Frage: Deren oder mein Fehler? 🙂
Ich fürchte, der IE macht da einen ganz dicken Strich durch die Rechnung. Was sich MS einfallen lässt, um Entwickler zu ärgern ist echt arg. Wenn selbst simple Transparenzen noch seltsame Workarrounds (Stichwort: hasLayout) erfordern, macht es einfach keinen Spaß.
Nachdem das aber eher Absicht als Unvermögen ist (ich Unterstelle MS einfach mal Kompetenz), wird auch der nächste IE eher HTML5 bremsen.
Ich versteh gar nicht, warum hier HTML als Konkurent zu Silverlight&co aufgebaut wird.
Videos/Multimedia ist nun das Thema, was wirklich am uniteressantesten mit Silverlight ist.
Das wird eher Flash zu schaffen machen, dass es da jetzt eine HTML-Lösung gibt.
@Wurm Germ An (#5)
Die Site ist für Mobile Geräte optimiert („viewport“). Chrome öffnet sie, spielt das Video aber auch nicht ab.
Witzig. Der IE kennt auch kein canvas. Einen Patch (ExplorerCanvas) stellt Google zur Verfügung.
Interessant. Die Cloud kommt und scheinbar will sie keiner der Anwesenden haben. Zumindest nicht von Google. Ihr müsst Euch mal einigen:
Datenkrake, 1984, Spione! Aber brandheiss auf das Chrome OS und ein Android-Handy in der Hosentasche.
Ich nutze sämtliche Möglichkeiten, bin somit schon fast in der Wolke und zitiere den Datenschutzbeauftragten Peter Fleischer: „Die Amerikaner trauen der Regierung nicht, die Deutschen sind gegenüber Unternehmen sehr misstrauisch.“
Wieso wird HTML 5 auf YouTube noch nicht eingesetzt? Könnte man das nicht parallel machen? Die Videos also noch ein paar Monate im Internet Explorer via Flash anzeigen und in allen anderen Browsern ohne?
Hallo, ein sehr informativer Artikel! Aber die Aufteilung ins „böse“ Microsoft-Lager und das „gute“ Google-Lager wird 2010 möglicherweise kippen. Zumindest in den USA ist Bing ja erfolgreich auf dem Vormarsch, das wird durch Windows 7 noch weiter gepusht werden. Und in Europa hat Google derzeit massive Image-Probleme bzgl Datenschutz. Aber es ist ja immer gut, wenn zwei Lager sich gegenseitig antreiben! 😉
Also ich hab ja gestern erst gelesen das BING ni den USA wieder rückläufig ist…
Ich hab mir zwischen Weihnachten und Neujahr HTML5 mal genauer angesehen, um die neuen Elemente in einer HTML-Validierung für Textabschnitte einzurichten. Da der IE außer wenigen historischen Features (contenteditable und MARQUEE z.B.) davon noch nichts implementiert hat, ja noch nicht einmal HTML4 vollständig implementiert ist, dürfen wir uns nicht zu früh freuen.
Dazu kommt MathML und SVG, die direkt im HTML5-Code eingebettet werden können. Das sind komplexe Sprachen, die in keiner mir bekannten Microsoftanwendung umgesetzt sind.
Und die neuen Elemente VIDEO und AUDIO werden sicher noch herausgezögert werden.
Da werden sicher noch ein paar Jahre ins Land gehen.
Na prima…Auf der Demoseite vom Camendesign wurde nur
anstatt des Flash-Player der nicht minder proprietäre
Quicktime-Player verlangt.
Und Videos konnte man schon mit HTML 1.0
als embeded objects abspielen.
Wo soll da nun ein Fortschritt sein ?
YouTube denkt über Wechsel auf HTML5 nach:
http://news.slashdot.org/story/10/01/16/035213/YouTube-Hints-At-Support-For-FreeOpen-Formats-With-HTML5
‚We’ve heard a lot of feedback around supporting HTML5 and are working hard to meet your request, so stay tuned. We’ll be following up when we have more information. We’re answering this idea now because there are so many similar HTML5 ideas and we want to give other ideas a chance to be seen.‘ Now all the top ideas are concerning copyright and DMCA abuse.“
Wenn ich mir diesen Artikel und seine Kommentare so durchlese,
muss ich feststellen, dass hier ganz offenkundig kein einziger
den Unterschied zwischen einem Codec und einem Tag kennt
bzw. begriffen hat.
HTML 5.0 Tags wie sind keine Codecs
Und ohne entsprechende Codecs auf dem Rechner, wird
auch unter HTML 5.0 nichts laufen. daran ändert auch
die Cloud nichts.
Der Grabgesang auf Flash dürfte also zu früh angestimmt sein.
Für das Demovideo braucht man anscheinend einen zeitgemäßen Browser wie Firefox, Safari und Chrome.
Am Rande dazugesagt: Auch Opera 10.10 kann das HTML5-Video problemlos abspielen.
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HTML5 ist definitv auf dem Vormarsch. Unter http://www.html5spiele.de habe ich auch schon die erste Spieleseite entdeckt. Ich werde wohl über kurz oder lang von den Flashgames abstand nehmen, da das Plugin unter Linux doch recht resourcenhungrig ist.
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