Kennt ihr die herrliche Komödie „Meine Braut, ihr Vater und ich„, in der Ben Stiller den Krankenpfleger Greg spielt, der zum ersten mal die Eltern seiner zukünftigen Braut Pam kennenlernt? Eine der vielen lustigen Szenen darin ist die, als Pams Familie Gregs richtigen Namen erfährt: Gaylord M. Focker, kurz Gay Focker. Im englischsprachigen Original erhält der Name durch Homophonie beziehungsweise den Dialekt der Eltern eine etwas ungewollte Konnotation.
An diese Szene musste ich vorhin denken, als ich gelesen habe, dass die Spracherkennungssoftware des Nexus One Schimpfwörter „beept“ (sie filtert oder wer’s dramatisch mag: zensiert). Dies hat das Reuters-Team in einem Test des Smartphones herausgefunden. Demnach werden vermeintlich unflätig Ausdrücke durch Rautezeichen ersetzt. Anstelle seines Namens würde der arme Gay Focker daher nur ein Gay ###### zu sehen bekommen. Das bisher stärkste Android-Smartphone auf dem Markt will damit laut Google Fehler bei der Spracheingabe verhindern.
„Wir filtern eventuell beleidigende oder unangemessene Ergebnisse aus, weil wir Situationen vermeiden möchten, in denen wir eine Spracheingabe falsch erkennen und vulgäre Ausdrücke präsentieren, obwohl der Besitzer etwas völlig Harmloses gesagt hat“, so ein Unternehmenssprecher. Weiter heißt es, dass die Software noch nicht hinreichend ausgereift und es das Ziel sei, irgendwann genau das widergeben zu können, was ein User auch tatsächlich gesagt hat.
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Nett gemeint, aber trotzdem daneben. In meinen Augen sollte jeder Besitzer eines Nexus One selbst darauf achten (können), welche Ergebnisse das Gerät liefert – aber vor allem auch mal einen Kraftausdruck benutzen können, wenn ihm danach ist. Von den nervigen Situationen ganz abgesehen, in den man völlig harmlose Wörter wie beispielsweise „Cock“-tail benutzt, die gegebenenfalls falsch erkannt werden.
Es ist schon interessant, welche Blüten die als Schutzmechanismen getarnten Bevormundungen in den USA tragen. Bisher kannte man so etwas eher von Apple und dem App Store, nun scheint aber auch Google Gefallen daran gefunden zu haben. Es entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet ein Unternehmen, das sich erst kürzlich im Streit mit China gegen Zensurmaßnahmen ausgesprochen hat, nun mit so einer „Filterfunktion“ um die Ecke kommt.
(Marek Hoffmann)
Passt doch… So ähnlich wie man in China seine Handynummer verlieren kann, wenn man „böse Worte“ (Freiheit, Platz des himmlischen Friedens, Demonstration) benutzt hat.
Übrigens: Das Wort „unfletig“ kommt von Unflat und heißt *eigentlich* unflätig. Auch nachdem unsere Sprache abgewertet wurde. 🙂
http://2.ly/g9m
@Marck: Psst. Der Fehler bleibt bitte unter uns, ist mit sonst zu peinlich. Danke dir, hab’s korrigiert. 😉
Ist doch in der Google Anwendung auf dem iPhone auch nicht anders. Als infantiler Blogger probiert man natürlich als erstes aus ob „fuck you“ erkannt wird und nope „#### you“ kommt zurück 😉
@Sebbi: Steh ich grad aufm Schlauch? Welche google-Anwendung meinst du?
@Marek: auf dem iPhone gibt es eine Google Anwendung (Appstore) mit der man auch per Spracherkennung suchen kann.
http://itunes.apple.com/de/app/google-mobile-app/id284815942?mt=8
Es gibt dazu ein anschauliches Video, welches ich schon mal in einem Blogeintrag ‚ver######‘ hatte (am Ende der Seite):
http://j.mp/nexus-one-de
Wie man da sieht hat die Schimpfwörterunterdrückung auch ihre Grenzen:) Aber mal ehrlich: hier von ‚Zensur‘ zu sprechen scheint mir doch etwas übertrieben. Schließlich kann man ja alles mit der Tastatur eingeben.
Wenn schon, dann ist das eine Funktionsbeschränkung, die man gut finden (vielleicht wenn man daran denkt, dass gute Stück seinen Kindern zu geben) oder nicht.
Ich hoffe, dass ganze funktioniert bald auch in Deutsch so gut, wie es ja schon mit Englisch zu klappen scheint.
Ich denke das Problem wäre behoben mit einer Ein-/Ausschaltfunktion. Jeder könnte so entscheiden ob er die Funktion nutzen möchte. Außerdem könnte man noch eine Funktion einbauen die einzelne Wörter zu einer Art grünen Liste hinzufügt sobald man diese Bestätigt.
@ Dominik: Bin vollkommen deiner Meinung.
Stimmt, so versiert ist ein Nexus-One-Nutzer dann doch, dass er es selbst entscheiden kann, was er da sendet. Interessant wäre eine „Betrunken“-Funktion, die Schimpfwörter dann „beept“, wenn der User getrunken hat (und ihm dann evtl. geschriebenes/gesagtes am nä. Tag Leid tut).
Was mir einfällt: Die Szene im Film, der angesprochen wurde, geht sogar noch weiter. Nachdem die Eltern merken, dass „Gay Focker“ nicht so toll ist, wird Ihnen erst klar was passiert, wenn ihre Tochter den Nachnamen des Bald-Ehegatten – „Focker“ – annimmt – denn ihr Vorname ist „Martha“ (ähnlich Mother).
Zum einen interessant, wie bei Reuters so ein Gerät „untersucht “ wird und zum anderen schade, dass ich damit meinem Bauleiter keine verständliche Nachricht übermitteln könnte. Jedenfalls nicht per Spracheingabe.. 😉
Das finde ich allerdings auch sehr bemerkenswert, wie die Tester solch einen Test durchführen… 😉
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking, Herr MaschinenMensch, Spotlight Verlag, Reinhard Jahn, toellby und anderen erwähnt. toellby sagte: RT @basicthinking: Nexus One ist kein Freund von Vulgärsprache und Schimpfwörtern – http://bit.ly/5aBlck (ava) — abgefahren… […]
Das ist einfach überflüssig, aber sonst kann man zum Handy nicht viel sagen, denn so viel ich über das Handy weiß über das Nexusone.de ist das Handy einfach nur top.
Vielleicht lässt sich der Filter doch umgehen!
http://basicnetznerdig.wordpress.com/
@ Nicole Haase: Uuh, der arme Mann. Was der wohl falsch gemacht hat… 😀
[…] fremder Technologien im Bereich Spracherkennung (erinnert sei an die Software auf dem Nexus One oder “Dragon Dictation” der Firma Nuance) und Übersetzung (etwa Rosy, der […]