Danke an die Jungs von Google für den absoluten Hype der Woche (um nicht zu sagen „Buzz“) und danke an das Bo für den dazu passenden Titel dieses Beitrags. Wenn ich bei dem neu und sehr erfolgreich gestarteten Google-Dienst Buzz von einem Hype spreche, dann meine ich das nicht despektierlich. In der Tat gab es kein wichtigeres Thema in Kleinbloggersdorf seit diesem Launch.
Viele versuchen, mit ihren Projekten das „Next Big Thing“ zu werden und noch viel mehr Menschen verkünden ein solches, sobald irgendein Dienst den Betrieb aufnimmt, aber in diesem Fall muss man davon ausgehen, dass mit Google Buzz ein echtes Schwergewicht die Social-Media-Bühne betreten hat und sich von dort sicher nicht so leicht vertreiben lässt. Wir haben euch ja schon ins Bild gesetzt, was hinter Google Buzz steckt. Vier Tage nach dem Launch kann man sich nun mal Gedanken machen, wie ein erstes Fazit aussehen könnte, wie der Dienst angenommen wird und welche Auswirkungen es auf unser Surfverhalten haben könnte.
Zunächst mal zu zwei Punkten, die vielen Usern übel aufgestoßen sind:
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1. „Buzz müllt meinen Gmail-Posteingang zu!“
Das stimmt, wenn man alles so belässt, wie es nach dem Aktivieren von Google Buzz konfiguriert ist. Dem kann man entgegenwirken, in dem man einfach einen Filter setzt und dazu passend ein Label erstellt. Dazu klickt ihr auf „Filter erstellen“ und setzt bei „Mit diesen Wörtern“ einfach nur „label:buzz“ ein und klickt anschließend die Warnmeldung weg. Dann setzt ihr noch jeweils einen Haken bei „Posteingang überspringen“ und „Label anbringen“ und habt somit das erste Problem schon einmal gelöst.
2. „Ein bisschen Privatsphäre, bitte!“
Um es uns einfacher zu machen, hat Google uns zum Start schon mal einige Follower beschert – automatisch und ohne, dass wir da einen Einfluss darauf hätten. Bis wir es anders konfiguriert haben, haben also auch andere User einen Einblick, mit wem wir so in Mail-Kontakt stehen – ein Unding, das per Default so eingestellt ist. Ebenso kann es nicht sein, dass bei @replies volle E-Mail-Adressen angezeigt werden. Bei dem letzten Punkt hat Google blitzschnell reagiert und zeigt uns nach dem ersten Buchstaben nun Sternchen statt der vollen Adresse.
Aber auch bei der Autofollow-Problematik reagiert Google. Künftig wird man nicht automatisch mit Followern aus unserem Adressbuch beglückt, sondern wird Vorschläge erhalten, wem man folgen könnte oder sollte.
Diese Änderungen zeigen, dass Google genau hinhört, was die User an Buzz nervt. Deswegen werden jetzt vermutlich nicht alle Kritikpunkte unmittelbar bereinigt, aber man müht sich zumindest redlich. An dieser Stelle kann man sich vielleicht wundern, wieso ausgerechnet Buzz das erste Google-Produkt ist, welches nicht in einer Beta-Version gelauncht wurde. Weitere Änderungen, die in Kürze bereit stehen, sind ein separater Buzz-Reiter in den Einstellungen und das nicht mehr automatische Einbinden von Picasa-Alben und Google Reader-Empfehlungen. Auch in diesem Punkt entspricht man den Kritiker-Wünschen.
Sieht man von diesen ersten Kinderkrankheiten ab, haben sich die Early Adopter schnell auf Buzz eingeschossen, kommen gut damit zurecht und spielen teilweise sogar mit dem Gedanken, ihre Aktivitäten von Twitter oder Facebook mehr zu Buzz zu verlagern. Es wird vermutlich nur noch wenige Tage dauern, bis die Browser-Erweiterungen, Clients und Apps in Hülle und Fülle auf den Markt niederprasseln. Bereits jetzt gibt es erste Möglichkeiten, sein Buzz-Erlebnis mit kleinen Helfern schöner oder effizienter zu gestalten. Hier ein paar Beispiele:
Bwuzz.com – ermöglicht uns, aus der Einbahnstraße Twitter-Buzz eine beidseitig befahrbare zu machen. Befindet sich noch in der privaten Beta.
Shareaholic – eine einfache Möglichkeit, Links zu teilen. Als Erweiterung für IE, Firefox, Chrome und Safari verfügbar.
Chrome Buzz – Chrome-Erweiterung, die uns unabhängig vom Gmail-Client unsere Buzz-Einträge lesen lässt. Allerdings kann man sie tatsächlich nur lesen und weder schreiben noch „likes“ vergeben – zumindest bislang.
Buzz it – Firefox-Erweiterung, über die man Buzz-Updates verfassen kann.
Tw2buzz – importiert Eure Twitter-Kontakte bie Buzz.
Reader2Twitter – eine weitere Möglichkeit, euren Buzz an Twitter zu senden
Generell lässt sich festhalten, dass die Anwendungen bis jetzt immer den Umweg über den Google Reader gehen. Schon bald sollten die Apps aber dann besser auf Buzz zugeschnitten sein.
Weitere Tipps zur geschmeidigen Buzz-Experience findet ihr übrigens beim RSS-Blogger.
Wird sich Buzz durchsetzen?
Also, wird Buzz ein Knaller? Es ist schwer, so etwas nach vier Tagen zu bewerten. Ich kann nur aus meiner subjektiven Sicht schildern, wie ich die Akzeptanz in diesen ersten Tagen wahrnehme. Die Palette der Reaktion reicht von „Facebook-/Twitterkiller“ über „nette Ergänzung“ bis zu „Totgeburt“ – es findet sich also jede denkbare Facette wieder. Dennoch ist überwiegend eine positive Tendenz auszumachen. Spätestens, wenn der Weg zu Twitter einfacher zu bewältigen ist, wird Buzz wieder einen gehörigen Schub bekommen. Man kann jedenfalls jetzt schon feststellen, dass sich Google Buzz direkt in der ersten Woche einen festen Platz auf dem Social Media-Markt gesichert hat – man beachte nur die Sharing-Buttons für Buzz, die derzeit auf vielen Websites auftauchen. Vielleicht schreckt den einen oder anderen der zwingend benötigte Google-Account ab, aber Buzz sieht toll aus, läuft stabil und legt die Messlatte für Twitter und Facebook durchaus ein Stück höher. Im günstigsten Fall haben wir nicht nur einen neuen Dienst erhalten, sondern auch einen Gegenspieler, der mit sanftem Druck die beiden Konkurrenten zu besserer Performance und Usability zwingt.
Zum Erfolg wird auch die breite Basis beitragen, die schon nach wenigen Tagen Buzz unterstützt. Oben schrieb ich über die Auto-Follower, die künftig den Auto-Suggestions weichen werden. Vielleicht war die ganze Geschichte von Google durchaus einkalkuliert, denn allen Protesten zum Trotz hat man durch diese Vorgehensweise immerhin dafür sorgen können, dass man Userzahlen im zweistelligen Millionenbereich generieren konnte. Da können die FriendFeeds und identi.cas dieser Welt nur respektvoll mit den Ohren schlackern.
Hier übrigens ein nettes Beispiel, wie aus dem unschätzbaren Vorteil gegenüber Twitter – die Möglichkeit, seinen Buzz zu editieren – ein echtes Fiasko werden kann.
Mein persönliches Fazit:
Ich werde in den kommenden Tagen und Wochen sicher weiter Buzz nutzen, allein schon um die Entwicklung und die Akzeptanz weiter zu verfolgen. Momentan stört es mich noch, dass ich quasi ständig meinen E-Mail-Client im Einsatz haben muss und so fiebere ich den ersten vernünftigen Apps entgegen, die mich – wie Seesmic, Mixero oder Tweetdeck für Twitter – Buzz ungenehmer nutzen lassen. Spätestens, wenn das vernünftig funktioniert, werden die Kritiker sich Gedanken machen müssen, was exakt jetzt noch gegen den Einsatz von Buzz spricht. Wenn dann noch andere Kleinigkeiten korrigiert werden (beispielsweise die Möglichkeit, längere Einträge zusammen zu klappen), werden wir sicher alle noch viel Spaß mit Buzz haben können.
(Carsten Drees)
Da ich GMail nicht nutze erschliesst sich mir nicht ganz die Zugänglichkeit. Dabei sollte es ja grade darum gehen – und ich werde den Mailanbieter nicht deswegen wechseln weil dort Buzz möglich ist (mag es auch noch so gut sein).
Noch ein weiteres Tool um sich die Zeit totzuschlagen und mit Infos zugemüllt zu werden die man gar nicht unbedingt wissen will? Dass das Ganze jetzt mal wieder von Google kommt spricht für mich auch eher dagegen (Datenkrake und so).
Wer braucht Buzz? Ich definitiv nicht…
„… wir brauchen buzz“ ob dem Ganzen so ist, wird, wie in eurem Artikel sehr schön beschrieben ist, die Zeit ergeben. Ich bin und da kann ich nur für mich sprechen, noch nicht ganz hinter das System, welches sich mir dort eröffnet gekommen.
Mittlerweile erscheinen meine Tweets schon in Buzz, aber lästig finde ich auf jeden Fall, dass man speziell nach Buzz-Kontakten suchen muss, oder gibt es wieder so eine „public:wave“ – Funktion, wie es bei „Wave“ der Fall war, um öffentliche Beiträge einsehen zu können. Wenn dem nicht so ist, weiß ich nicht, wie ich zu meinen Kontakten und Mitlesern kommen soll – wonach mir Buzz in diesem Fall als unnötig erscheint.
Andernfalls würde es mich freuen, wenn es ganz einfach ist, die Kontakte zu finden – außer über die Suchbox
Liebe Grüße
Patrick
„Spätestens, wenn das vernünftig funktioniert, werden die Kritiker sich Gedanken machen müssen, was exakt jetzt noch gegen den Einsatz von Buzz spricht.“
Schon mal überlegt was denn für Buzz spricht? Das ist doch das gleiche wie alle anderen in grün?! Noch dazu nicht längenbeschränkt, so dass die Leute labern und labern und labern …
@Patrick – ich hab meine meisten Kontakte bislang dadurch gefunden, dass ich die Kontakte von Kosmar durchwühlt hab 😉 Da war dann so ziemlich alles dabei, was ich bei Twitter und Facebook auch gerne lese und bei Buzz schon vertreten ist 🙂
@Sebbi – dafür spricht meines Erachtens, dass ich z.B. nicht mehr auf externe Seiten wie YouTube oder Twitpic verlinke, sondern es direkt in der Timeline sehe, die Geolocation-Funktion, die gut aufbereitete mobile-Version von Buzz und ich sehe auch das, was Du als nachteilig empfindest – die „fehlende“ Längenbeschränkung – als Vorteil. Schon über so manchem Tweet bin ich verzweifelt, weil ich ihn einfach nicht in 140 Zeichen pressen konnte. Ich muss nicht immer zwingend viel reden – aber zumindest die Möglichkeit möchte ich haben 🙂
Mir gehts gerade umgekehrt. Ich bin froh, dass ich weniger Clients installiert haben muss, denn GMail hab ich in der Regel offen oder zumindest den Chrome Browser. Und mittlerweile gibts ja nette Ansätze die mobile edition von Buzz als Standalone oder als Browser Extension im Chrome laufen zu lassen.
Buzz wurde groß angekündigt wird aber wenig genutzt so wie ich es mitbekomme. Es wäre nicht das erste Mal das Google ein Social Network startet und dieses Floppt. Siehe Orkurt.
@Kreuzfahrtinspektor: Sieh die eMail-Adresse doch einfach als deinen Nutzernamen an 😉
@Bernd: Wer braucht Buzz? Wer braucht Twitter? Wer braucht Facebook? Wer braucht Google? Scheinbar zu viele, sonst wären sie nicht mehr da
Werde mich damit in der kommenden Zeit auch mal auseinandersetzen. Mal schauen, wie es sicht entwickelt.
[…] Basic Thinking Blog […]
Ha! Das Bo hatte ich doch schon fast wieder vergessen – obgleich er doch einen ganzen Sommer geprägt hat. Oder vielmehr die Mädels im Video, die schön ansehliche BEreiche wackeln lassen ..
Hm, muss mich wohl an mehreren Stellen wiederholen.
Das spätere Editieren ist kein Bug oder gar Sicherheitslücke.
Wenn Leute – auf Deutsch gesagt – zu faul sind, vollständige Sätze zu schreiben, dann muss man sich nicht wundern, wenn Ihre Antworten auf zig Fragen passen und somit in einem ganz anderen Kontext stehen können.
Also Aufruf an die Leute: Antwortet in vollständigen Sätzen, dann kann man Eure Antworten auch nicht für andere Fragen missbrauchen.
Also ich muss sagen, dass mir Buzz sehr gut gefällt und ich aufjedenfall dabei bleiben werde bzw. es weiter nutzen werde.
Da hat sich Google wieder mal selbst übertroffen, hoffentlich kann sich Buzz am Markt etablieren und halten.
MfG
Immer wieder schön zu sehen, wie ein und dieselbe Sache von zwei unterschiedlichen Standpunkten beleuchtet, einen so grundlegend verschiedenen Eindruck erzeugen kann.
Was ist nun näher an der Wahrheit?
Hier jedenfalls mal eine (Gegen-)Darstellung im bestens bekannten SPON-Bashing-„Journalismus“-Style:
„Der Buzz-Start ist ein Desaster.“
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,677767,00.html
Also ich war bisher der Meinung, dass Twitter, Facebook & Co nicht das wichtigste im Web-Surfer-Leben sind. Das gilt auch für Buzz (als Browserversion). Die mobile Variante über Google-Maps ist aber geil. Man kann mit Leuten Kontakt aufnehmen die sich in näherer Umgebung oder auch in ganz anderen Städten aufhalten und sich fast online über Aktuelles austauschen (Stau auf der Autobahn, Warteschlange vor dem Kino, …)
Das bringt echt was. Ich hoffe das viele Leute diesen Dienst nutzen werden und sich Buzz mobile, auch im für solche Dinge etwas zurückhaltenden Deutschland, durchsetzt.
Ich bin seit dem ersten Tag bei Buzz und liebe es…Ich habe heute extra einen kleinen Aufwand auch mich genommen und mir einen Google Mail Account gemacht. Da ich diesen aber nicht mit meinem normalen E-Mail-Account koppeln wollte, habe ich mir erstmal einen Fake-Account bei Hotmail erstellt und ihn dann damit gekoppelt.
So habe ich keine Vermischung mit meinen Daten, da man ja in den letzten Tagen doch noch einige Probleme hatte mit den Kontakten, kann nun aber fleissig mit-buzzen. Das ging bei mir vorher nur auf dem iPhone.
Es ist einfach lustig durch die Map-Funktion (beim mobilen Buzzen) seine Umgebung zu sehen, die auch schon buzzed und so mit Nachbarn in Kontakt zu treten.
Ausserdem ist es schon fast eine Art Blog und man kann sich besser unterhalten als bei Twitter.
Für mich ist es keine Alternative zu FB und Twitter, aber definitiv ein zusätzliches Medium, um das man wohl nicht herum kommen wird.
Es macht Spaß, versucht es einfach mal :-)))
@Phil – schön, dass wenigstens einer hier mitbekommen hat, was wirklich das Highlight meines Beitrages war *lach*
@DassmussSein – ich habe ja auch nicht von einem Bug gesprochen und bin auch nicht der Meinung, dass Deine Theorie mit den vollständigen Sätzen stimmt. Den Sinn entfremden kann man bei richtiger Fragestellung natürlich auch, wenn die Sätze in vollständiger Form gepostet werden.
@Eveline – ja, das mobile Buzzen stelle ich mir auch spannend vor. Schade nur, dass mein Handy davon noch nicht so begeistert ist 😉
Was ist eigentlich los bei euch? Die Beiträge sind in den vergangenen Tagen ja ziemlich zurückgegangen, was ich ziemlich schade finde…
@Carsten Drees:
Dann verwendest du den falschen Twitterclient. Bilder und Videos direkt anzeigen sollten doch alle können. Sogar längere Tweets sind mit Umwegen möglich, wenn man das tatsächlich machen will. Mobile Twitterclients gibt’s ebenfalls wie Sand am Meer und Geolocation ist nun auch schon angestaubt. Buzz ist das gleiche in grün … nichts neues und keine API um das komfortabler als im Webbrowser nutzen zu können. Und der schwerwiegendste Punkt: sie sind zu spät, alle twittern bereits …
[…] Suchmaschinen-Gigant Google eine eigene Echtzeit-Suche, den Page Speed als neues SEO-Kriterium und Google Buzz […]
Ich bin der Meinung, dass die persönliche Freundschaft und Konversation durch Twitter, Buzz etc. auf der Strecke bleibt.
Außerdem muss man doch nicht jede Kleinigkeit über das Internet in die Welt hinaus brüllen.
Manche Dinge gehen einfach nur einen bestimmten Personenkreis etwas an und andere möchten bestimmte Sachen einfach nicht genauer wissen, weil es sie einfach nicht interessiert.
Diese Seiten sind meiner Meinung nach nur was für Leute mit einem hohen Mitteilungsbedürfnis!
Ich brauche das nicht! Ich unterhalte mich lieber von angesicht zu angesicht.
Also ich nutze Buzz bisher nicht und vermisse es bisher auch nicht. Zumal ich auch niemanden persönlich kenne, der es nutzt…
Buzz? Ich kenne leider niemanden der es benutzt. Ich nutze facebook. Und nur facebook.
Ich finde Buzz gut gelungen. Aber auf meinen Facebook Account kann ich trotzdem nicht verzichten. Ich hoffe, es kommen nicht noch mehr von solchen Seiten auf den Markt.