Der Ölberg in Israel beherbergt den größten jüdischen Friedhof der Welt. Über 120.000 Gräber finden sich hier, die zum Teil in einem erbärmlichen Zustand erhalten sind. Um sich das zu verdeutlichen: Dort liegen mehr Menschen begraben, als Städte wie Recklinghausen oder Wolfsburg Einwohner haben. Versucht auf so einem Friedhof mal, gegebenenfalls das Grab eines Angehörigen zu finden – man werfe nur einen Blick auf das Bild oben.
Sieht fast unmöglich aus, was? Das dachte man sich eben auch in Israel und so haben dort jetzt Studenten damit begonnen, Grab für Grab zu reinigen, zu lokalisieren und – eine tolle Idee! – den Ort im Netz auf einer Karte zu verzeichnen. Auf der Seite Mount of Olives kann man diese Karte nun einsehen. Etwa 20.000 Gräber konnte man so lokalisieren und in die Karte aufnehmen.
Als ob das nicht schon Aufwand genug wäre, hat man sich noch etwas ausgedacht: Man kann den Namen eines Verstorbenen über eine Suchfunktion ausfindig machen und sich so den exakten Ort des Grabes anzeigen lassen und eine Profil-Seite (!) des Toten öffnen. Dort hinterlegt sind alle Daten, die der Grabstein offenbart, wie z.B. Geburtstag, Todestag, Tag des Begräbnisses, etc.
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Wie sich das für ein Social Network – die verantwortliche Institution nennt es selbst das „Facebook der Toten“ – gehört, kann man nicht nur die Profile betrachten, sondern auch Content hinzufügen. So kann man Fotos hochladen und sogar eine Pinnwand nutzen, um dem Verstorbenen durch Anekdoten aus seinem Leben zu gedenken. Eine E-Mail erinnert eine Woche vor dem entsprechenden Datum an den Todestag.
Frage an unsere Leser: Haltet ihr das für eine gute Idee/Umsetzung, um sich den Toten virtuell näher fühlen zu können, oder ist das für Euch ein Schritt zu weit, morbid oder gar pietätlos?
(Carsten Drees/Foto: Daniel Maleck Lewy)
Ich find das echt interessant. Finds nicht verwerflich, tolle Idee.
Ich fände es toll, eine Webcam im Grab eines jeden Toten zu installieren, über die Profilbesucher sich dann über den aktuellen Zustand des Jeweiligen ein Bild machen können. „Skullbook“ wäre dafür ein trefflicher Name.
@1 Dito besonders interesant ist das für Ahnenforscher.
Also ich finde die Idee auch sehr gut. Ich mein so werden die Informationen der Gräber/Menschen zum einen aufgearbeitet und zum 2. konserviert. Finde keinen so richtigen Ansatzpunkt was daran verwerflich sein könnte…
Tolle Idee und Respekt vor den Studenten, die das in ihrer Freizeit machen.
Ich finde sowas sehr faszinierend. Hatte hier mal über „Facebook als umfassendes Menschheitsverzeichnis“ geschrieben und in eine ähnliche Richtung gedacht:
http://leanderwattig.de/index.php/2009/12/18/facebook-als-umfassendes-menschheitsverzeichnis/
Wir Gegenwärtigen und die Zukünftigen werden ja alle erfasst sein. Jetzt gilt es, die Vergangenheit soweit aufzuarbeiten, wie es geht. Die Archäologie macht ja seit jeher nichts anderes …
Gefällt mir sehr gut. Viele Angehörige müssten um die halbe Welt reisen, wenn sie das Grab eines Verstorbenen besuchen wollen. So können sie das wenigstens online tun.
@Leander – schöner Gedanke, den Du in Deinem Artikel aufgreifst. So weit habe ich das bei Facebook noch gar nicht gedacht, aber es klingt in der Tat mehr als logisch 🙂
@Carsten – Wir leben in einer spannenden Zeit 🙂
Ich find das sicherlich auch ne gute Sache, Gräber zu lokalisieren und die Namen zu erhalten.
Aber ob ich ne Pinnwand für das Grab brauche ?
Das finde ich dann wieder … pietätslos.
Eine Katalogisierung mit Name und Koordinaten ist sinnvoll. Eine Kommentarfunktion, wo das ganze Internet den üblichen Dünnpfiff schreiben kann, ist schlecht. Wieviel Unwahrheiten werden da entstehen, wogegen die Toten sich nicht mehr wehren können? Ich würde mir auch nicht wünschen, daß Fremde Bilder von mir hochladen.
Eine großartige Idee, Respekt an die Studenten. Ich habe mich auch länger mit ähnlichen möglichkeiten beschäftigt.
@Leander
Mehr oder weniger jeder hat ein Profil bei Facebook? Is klar.
@Alica
Ich vermute, in diesem konkreten Fall gilt ‚weniger‘ … 😉
Ich finde die Idee sehr gut, könnte man bei uns auch einführen. Nur muss dafür gesorgt werden, dass die Inhalte auf dem Profil und der Pinnwand auch angemessen sind.
Ich finde es eine tolle Idee. nur die ausgeprägten community-Funktionen erschrecken mich etwas. Ich finde zwar nicht Verwerfliches dran, aber andere Leute über seine toten Angehörigen kennen zu lernen, finde ich schon etwas eigenartig.
[…] 20.02.2010: Der Ölberg in Israel und das Facebook der Toten: https://www.basicthinking.de/blog/2010/02/20/der-oelberg-in-israel-und-das-facebook-der-toten/ […]
[…] Kook, der erste aschkenasische Oberrabbiner Israels, sein Sohn Zwi Jehuda Kook oder Menachem Begin. Basic Thinking berichtete gestern, dass dort aus diesem Grunde nun eine Art Facebook der Toten entsteht. Studenten […]
Sehr geile Idee, ob uns so etwas in Zukunft überall erwartet?
[…] Der Ölberg in Israel und das Facebook der Toten […]
[…] ein Grab zu finden dürfte ziemlich unmöglich sein. Deshalb geht der jüdische Friedhof am Ölberg jetzt online. Ort der Aktion ist das soziale Netzwerk „Facebook“. Ich finde diese Aktion […]
[…] ein Grab zu finden dürfte ziemlich unmöglich sein. Deshalb geht der jüdische Friedhof am Ölberg jetzt online. Ort der Aktion ist das soziale Netzwerk „Facebook“. Ich finde diese Aktion […]
Es wäre schön gewesen, wenn Du zu Deinem Beitrag und vor der Diskussion die israelische Presse (also die Originalquelle) recherchiert hättest, denn der Artikel, aus dem Du Deine Infos beziehst, ist leider nur Halbwissen.
Ich hatte zwar so etwas wie eine Replik gebloggt, aber mein Host stellt sich mit dem Trackbacken an, daher schnell noch mein Kommentar an dieser Stelle.
Aus den vielen Kommentaren hier geht für mich ein wenig hervor, dass keiner so richtig weiss, um was es hier ganz genau geht, ganz zu schweigen von der für eine solche Diskussion eigentlich notwendigen Kenntnis zu Land, Geschichte und Religion.
Wie gesagt, der seit langem in der Jerusalem Post nachlesbare Artikel macht es etwas klarer: http://www.jpost.com/Israel/Article.aspx?id=166478
Tolle Seite mach weiter so komme immer wieder gern bei dir vorbei…
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@ Kalligraph
Geile Idee,
nur kann man net sagen „gut siehste heut aus!“ …
Also man kann wirklich nur staunen auf welche Ideen die Leute kommen. Aber gut, wer weiß was uns in der Zukunft erwartet. Solange die Toten nicht noch ausgebragen werden, damit aktuelle Profilbilder angelegt werden können. 🙂
Oh Mann, dass ist ja wirklich krass! 🙂 Sachen gibt es, die gibt es gar nicht!
Den Job hätte ich ehrlich gesagt nicht machen wollen! Grabreiniger?
Wahnsinn, dicht an dicht, das ist auch eine Möglichkeit einen Menschen unter die Erde zu bringen!
Top, so will ich später auch mal leben! 🙂
Legt mir noch ne Solaranlage oben drauf, die eine Lampe betreibt, damit es nachts nicht so dunkel ist!
Nach einem starken Erdbeben möchte ich dort nicht spazieren gehen !!
Da sind die oberirdischen Gräber sicherlich nicht so ideal.
Sieht ja erst mal schick aus, wenn man nicht wüsste um was es sich dort handelt! 🙂
[…] Basic Thinking habe ich seinerzeit einen Artikel über einen real existierenden Friedhof in Israel gebloggt, dessen 120.000 Gräber aktuell von Studenten lokalisiert und kartographiert […]
Erinnert an Berlin, wenngleich das wohl die potenzierte Bedrückung ist.
Man sieht das krass aus. Aber es ist und bleibt eine gute Idee.
Bedrückende, gute Idee. Wahrscheinlich wirkt es in echt allerdings noch weitaus eindrucksvoller.
Krass triffts. Bedrückend auch.
hmm also beeindruckend aussehn tuts schonmal..
aber ich find internet kann einen realen besuch nie im leben ersetzen
das einzige was man tun würde um dem toten „näher“ zu kommen sind ein paar clicks mit der maus und das find ich doch n bisl faul oder? ^^ an sich ne schöne idee ein totenverzeichnis aufzubauen aber als ersatz für besuche kann das nicht gelten. das internet ersetzt i wann wirklich zu viel .. auch wenn es nützlich und nichtmehr wegzudenken ist.
Ich find es pietätlos. Aber vielleicht bin ich da bei Thema zu sensibel. Man sollte doch irgendwann mal ’ne Grenze beim Thema Digitalisierung von Daten ziehen. Auch wenn es die von Toten sind!
Zugegeben, hier begraben ist man einer von vielen aber irgendwie sieht das doch auch schick, ja fast schon künstlerisch aus oder etwa nicht?
ZZIZZZ)ZOZZZOZOZZOOZOZZOOOOJJOOOROR?ZIZZIZIZZZZOOZOZOZJOJO
Ich finde das sit eine gute Sache…ständig wird gemeckert das keiner was tut und wenn doch dann ists auch wieder nix… also mein Kommentar: Daumen hoch 🙂
Hallo Zusammen,
komische Vorstellung aber hey, warum nicht. Schaut in jedem Fall sehr interessant aus! 🙂
Hey,
was für ein starkes Bild. Unglaublich, ob das Gelände noch größer ist?
Klar ist der Berg noch größer. Es gibt nicht schöneres als Isreal, wo drei große Religionen aufeinander treffen – Spannung pur!
Super idee ihr helft leuten 🙂
Starkes Bild finde ich, etwas unpersönlich da zu liegen aber das interessiert die Leute wenn Sie tod sind auch nicht mehr!
Mir gefällt es, da möchte ich auch mal begraben werden!
Ja ist doch sau stark! Das ist mal eine krasse Optik oder! Ich schließe mich dem Vorsprecher an. Ich nehme dann den neben Dir! 🙂
Irgendwie ein komischer Gedanke! :-/