Die angeschlagene Suchmaschine will mit allen Mitteln den zweiten Platz bei den Suchmaschinen behaupten. Yahoo! kommt derzeit noch auf einen weltweiten Marktanteil von 6,16 Prozent – seit Bestehen von Bing konnte sich Microsoft auf rund 3,17 Prozent heranpirschen. Es bleibt spannend…
Um fit für die Zukunft zu sein, haben sowohl Google als auch Bing die Zeichen der Zeit und damit die Bedeutung des Echtzeitnetzes erkannt. Schon im vergangenen Jahr wurden daher Kooperationen mit Facebook und Twitter geschlossen: Twitter-Tweets sollen ebenso wie Facebook-Statusupdates auf den Ergebnisseiten beider Suchmaschinen auftauchen. Yahoo! hat hier ein wenig gepennt, erst im vergangenen Dezember wurde eine Partnerschaft mit Facebook bekannt gegeben. Und heute soll auch Twitter hinzukommen…
Die Nachricht kam per Pressemitteilung: „Yahoo! dreht auf im Social Web“, heißt es da. Die Kooperation beinhaltet drei Teilbereiche und ich muss wirklich sagen, dass das Suchportal pfiffige Wege gefunden hat, um das Echtzeitnetz nicht nur mit der Suche, sondern auch mit den Content-Angeboten zu verzahnen: Nutzer werden künftig ihre Twitter-Feeds überall finden, egal, ob auf der Homepage, in der Mail-App oder bei Yahoo! Sport. Ebenso einfach können sie von Yahoo! aus ihre Twitter-Profile mit neuen Einträgen updaten. Natürlich tauchen Tweets (so wie bei den Wettbewerbern) in der Suche auf – doch darüber hinaus auch begleitend bei den News und den Content-Sparten von Unterhaltung und Sport. Neben den Meldungen werden dann die thematisch passenden Tweets in Echtzeit angezeigt. Im Jahr 2010 eigentlich längst überfällig.
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Yahoo! hofft, durch die Twitter-Integration die Nutzer noch länger zum Verweilen zu bewegen – eine ähnlich Strategie wurde schon mit der runderneuerten Startseite gefahren. Die Suchmaschine versteht sich heute eher als „personalisierbares soziales Portal“ und weniger als reinen Rechercheautomat. Ob das Vorhaben aufgeht, steht in den Sternen. Ähnliche Versuche wurden bereits vorher von Diensten wie AOL.de oder Lycos.de gefahren. Und was daraus passiert ist, wissen wir heute…
Twitter-Gründer Biz Stone hat jedoch wenig zu befürchten, immerhin verdient er an der Yahoo!-Kooperation ordentlich mit: „Mit Yahoo! kann die Information eines einzelnen Tweets nun um Lichtjahre weiter transportiert werden als bisher“, erklärte er den Deal. „Tweets auf verschiedensten Webseiten bringen Relevanz wo und wann man sie am meisten braucht.“
Die Integration soll – zumindest bei der Suche – noch heute in den Staaten umgesetzt werden. Weitere Länder werden „noch in diesem Quartal“ folgen.
(André Vatter)