Im März dieses Jahres war Kevin Rose noch nach Späßen zumute, mittlerweile dürfte ihm aber das Lachen vergangen sein. Der Gründer des Social Bookmarks-Dienstes Digg hatte seinerzeit im Rahmen eines Weltrekord-Versuchs einen Twitter-Scherz beim South by Southwest Interactive-Festival gestartet, der ihm nicht wenig PR einbrachte. Die kam Rose auch gerade gelegen, sollten doch schon bald ganz neue Features die etwas angestaubte Seite im neuen Glanz erscheinen und wieder an alte Erfolge anknüpfen lassen. So wie es aussieht, brüten die Jungs bei Digg trotz einiger bereits erfolgter Veränderungen aber weiterhin am großen Redesign (siehe Bild) – und das könnte auch noch eine Weile andauern. Wie es scheint, gehen dem Bookmarker nämlich einerseits die guten Leute und andererseits die Moneten aus.
Vor knapp einem Monat verließ der damalige CEO Jay Adelson das Unternehmen. Kurz zuvor war bereits dessen „rechte Hand“, Mike Maser, ausgestiegen und mit einer Anzahl Digg-Mitarbeiter im Schlepptau zu AOL gewechselt. Letzteren folgen nun weitere, aber weder freiwillig noch zum genannten Online-Dienst. Vielmehr wurden die Digger gefeuert. In einer am gestrigen Donnerstag auf dem Unternehmensblog veröffentlichten E-Mail an die Beschäftigten schreibt Rose: „An diesem Morgen sahen wir uns der schwierigen Aufgabe gegenübergestellt, unser Team um zehn Prozent zu verkleinern“. Und weiter: „Das war eine der schwierigsten Entscheidungen, die wir in letzter Zeit treffen mussten. Aber wir glauben fest daran, dass es für das langfristige Wohlergehen des Unternehmens die richtige war.“ Okay, so viel zu der offenbar schwindenden Kohle. Kommen wir aber nochmal zurück auf die fehlenden – richtigen – Leute.
Während nämlich auf den einen Seite Beschäftigte über die Planke geschickt werden, werden auf der anderen Seite neue Leute – überwiegend Programmierer – angeheuert. So recht scheint sich aber noch keiner an Bord des offenbar sinkenden Schiffes zu trauen, wie die zahlreichen offenen Stellenanzeigen vermuten lassen. Wie sich wohl aber die Geschassten fühlen mussten, als sie in ihrer Kündigungsmail lasen: „Um unser Ziel zu erreichen, verstärken wir künftig unseren Bemühungen im Bereich der Software-Entwicklung. Tatsächlich ist es sogar so, dass wir für dieses Team Leute suchen, da es entscheidend dazu beitragen kann, dass wir in Zukunft dort stehen, wo wir hin wollen“. Downgrade par excellence für die Egos der Entlassenen.
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Wie dem auch sei: Ich bin der Überzeugung, dass es Digg mittelfristig richtig schwer haben wird, zu überleben. Das Redesign wird sich noch eine ganze Weile hinziehen und dann ohnehin nur das bieten, was längst überfällig ist. Eine Verbindung zu Twitter etwa. Der Microblogging-Dienst und nicht zuletzt Facebook mit seinem „Like it“-Button klopfen ohnehin schon unaufhaltsam Nägel in Diggs Sarg. Hinzu kommen die vielen anderen Bookmark-Dienste, die auch einen Teil vom Kuchen abhaben wollen. Diese Situation gepaart mit der monitären und personellen Krise des Unternehmens könnten schon bald dessen Schicksal besiegeln. Aber wie heißt es doch so schön: Totgesagte leben länger.
By the way: Nutz jemand von euch Digg?
(Marek Hoffmann)
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Linklisten (dazu zähle ich Digg) sind schon sehr lange out.
Nutze und liebe Digg.com, sehe aber auch die Gefahr dass der Dienst durch den Like-Button von Facebook in Relevanznöte geraten könnte
Digg gehört schon lange nicht mehr zu den Besten! Da gibt es mittlerweile
interessantere und intelligentere Dienste, die deutlich mehr zu bieten haben.
Man muss eben mitwachsen und sich ständig weiterentwickeln, leider hat DIGG irgendwie diese Kurve nicht gekriegt und unterliegt nicht nur im Design oder der Benutzerfreundlichkeit.
Der kleine süße Alien hats vorgemacht und zeigt das „Linklisten“ (der Begriff kommt ja noch aus den 90ern oder?!) NICHT out sind!
Ich schaue erst seit einer Woche bewusst auf Digg.com vorbei, aber nur weil ich Gefallen am Diggnation Podcast gefunden habe, der mir Digg.com wieder ins Gedächtnis gerufen hat.
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Ist Alex Albrecht wirklich einer der Gründer von Digg.com? Meines Wissens nach hat er nur im Diggnation Podcast seine Finger mit im Spiel (der bei Revision3, einem weiteren Start-Up von Kevin Rose, ausgestrahlt wird).
Alex Albrecht hat mit Digg ueberhaupt nichts zu tun. Bitte korrigieren!!!
Und noch was: euer Schreibstil aehnelt mehr und mehr dem der minderwertigen Boulevard-Presse. Dieser Artikel beinhaltet so viel bodenlose Behauptungen, dass einem das Fruehstueck von vorgestern wieder hochkommt.
digg einstampfen! braucht keine sau mehr
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking, moe sack und Alexander Felde, Marek Hoffmann erwähnt. Marek Hoffmann sagte: Blog: Digg in der Krise: Kein Redesign, keine Programmierer und vermutlich auch kein Geld. – http://bit.ly/aVD2Ly […]
Hab weder Digg, noch Delicious noch einem sonstigen derartigen Dienst je was abgewinnen können, von daher…
@André: du hast vollkommen Recht. Das war ein Versehen meinerseits. Danke für den Hinweis.
@Kai: Werde mir beizeiten mal so eine Zeitung kaufen und gucken, ob du Recht hast…
Naja, Digg.com und sein deutscher „cousin“ (hust! hust!) Yigg.de waren mir eh immer schon etwas suspekt, wer treibt sich da eigentlich wirklich rum, außer SEO-Leute, die Linkaufbau betreiben?
[…] um beide Unternehmen sehr still geworden. Auch in den USA soll sich das Blatt gewendet haben. Wie basicthinking schreibt, hat der Webdienst mit zahlreichen Schwierigkeiten und ggf. sogar mit Finanzproblemen zu […]
[…] dass Patrick eine Liste mit Überlegungen für ein Gigapixel-Panorama-Bild aufstellt, dass Digg in der Krise steckt, dass das WePad nun das WeTab ist, dass Google nun anders aussieht, dass US-Zeitschriften […]
Wer braucht Digg wenn wir FB open graph haben? Digg is so 00’s…