Sonstiges

Apples 'phänomenales Quartal': Umsatz vermutlich höher als bei Microsoft

So wie unserer Kanzlerin und ihrer Regierung die Fußball-Weltmeisterschaft gelegen kam, so kommen Steve Jobs die aktuellen Quartalszahlen gelegen. Angela und die Ihren nutzten die Erfolge der Deutschen Nationalmannschaft und die damit verbundene Euphorie hierzulande aus, um still und heimlich einige für den Steuerzahler unangenehme Beschlüsse durchzuwinken. Und Steve kann mit den Zahlen ein wenig von dem Trouble der letzten Tage ablenken – allen voran dem von ihm auf der „Antennagate-Conference“ angezettelten Krieg mit den anderen Smartphone-Herstellern und den Änderungen in den Datenschutzrichtlinien, die aus den iPhone-Besitzern ahnungslose WLAN- und Mobilfunkmasten-Scanner machte.

Kommen wir nun aber zu den Zahlen, die – und das muss man neidlos anerkennen – überragend sind. Aber wenig überraschend, wenn man die bereits kommunizierten Verkaufszahlen fürs iPad und das iPhone 4 im Hinterkopf hatte. Im dritten Geschäftsquartal, das am 26. Juni endete, lag der Umsatz des Unternehmens bei 15,7 Milliarden US-Dollar (knapp 12,2 Milliarden Euro). Da ist ein Anstieg um satte 61 Prozent im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres. Und der sich daraus ergebende Gewinn lag bei 3, 25 Milliarden Dollar (knapp 2,5 Milliarden Euro). Das sind annähernd 0,7 Milliarden Dollar mehr als im Vergleichszeitraum. Fast die Hälfte des Umsatzes machte Apple dabei mit Verkäufen im Ausland. Womit wir bei den Verkaufszahlen wären.

3,47 Millionen Macs (+33 Prozent), 8,4 Millionen iPhones (+61 Prozent) und 9,41 Millionen iPods (-8 Prozent) sind über den Ladentisch gewandert. Ohne Vergleich zum Vorjahresquartal, da erst dieses Jahr auf den Markt gebracht, bleibt das iPad. Das hat 3,27 Millionen Mal den Besitzer gewechselt.


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Euphorisch wie immer, dieses Mal aber wahrlich zu Recht, äußert sich denn auch Steve Jobs zu den Zahlen: „Es war ein phänomenales Quartal, das unsere Erwartungen auf ganzer Linie übertroffen hat, inklusive der erfolgreichsten Produkteinführung in Apples Firmengeschichte“, so der Apple-Chef. Gemeint ist natürlich das iPhone 4. Da wird es ihn vermutlich wenig jucken, dass die geschätzten Kosten für die Bumper / Cases, die das Unternehmen seinen iPhone 4-Kunden als Entschädigung für die Antennen-beziehungsweise Empfangsprobleme schenken will, bei 175 Millionen Dollar liegen werden. Aber wo Schatten ist, da ist bekanntlich auch Licht. Und so darf sich Apple am Donnerstag vermutlich nicht nur als wertvollere Marke als der Ewig-Konkurrent Microsoft fühlen, sondern zum ersten mal in der Firmengeschichte auch mehr Umsatz eingefahren haben, als die Redmonder, die ihre Zahlen morgen präsentieren.

Wer möchte, kann weitere Apple-Zahlen der Pressemitteilung auf der oben verlinkten Seite entnehmen, oder – für Hardcore-Fans – sich das Audio-Webcast von der Konferenzschaltung der Präsentation der Quartalszahlen zu Gemüte führen.

(Marek Hoffmann / Foto: Flickr – Fotograf: AMagill)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

26 Kommentare

  • is ja abartig – GLÜCKWUNSCH! Ung Go Microsoft! Konkurrenz belebt das Geschäft 😉 Vllt ist mein gewünschter Apple Laptop – äähhh MacBook bald etwas billiger zu erstehen? *wunschträum*

  • qMarek er bezieht das darauf, das Apple Produkte „nur Homos“ kaufen. Nirgends ist man vor solchen Kommentaren gewart. 🙁

  • Ich sehe eigentlich immer weniger direkte Konkurrenz zu Microsoft.
    „Klassische“ Computer und Software sind bei Apple zu einem Randgebiet geworden und es würde mich nicht Wundern wenn man eines Tages diesen Zweig aufgibt.

    Apple ist zu einem Unterhaltungs- Konzern geworden.
    War es früher “ it’s a Sony“ der Gigant in der Unterhaltungsindustrie hat dies Geschäft und den Lifestyle heute weitgehend Apple Übernommen, Sony und andere ehemalige „Unterhaltungs- Giganten“ sind zumindest fast aus dem Bewusstsein verschwunden.
    Daher nimmt Apple sein Wachstum und immer weniger vom klassischen Computermarkt.
    Die Japaner haben viele Entwicklungen einfach Verschlafen, was Apple den Aufstieg ermöglichte.

  • @Markus S: Die „durchaus beeindruckenden“ Verkauszahlen für China sind die weltweiten Verkauszahlen, wie sich auch dem Artikel entnehmen lässt, den Du selber verlinkt hast. Die Verkaufszahlen für China sind dort nicht erwähnt. Es ist nur eine chinesische Zeitung, in der die übliche Wirtschaftsnachricht steht.

  • Was ist da denn mit der Profitabilität passiert?
    61% Umsatzwachstum bei „nur“ 27,4% Gewinnwachstum. Ein deutliches Fragezeichen.
    Das ganze dann noch vor dem Hintergrund deutlich höherer iTunes Umsätze, das heißt weniger Produktionskosten und naturgemäß höhere Margen. Wenn das wirklich der Fall ist (woran ich alleine wegen der starken Adaption des AppStores nicht zweifele), dann ist den Damen und Herren aus Cupertino irgendetwas vollkommen aus dem Ruder gelaufen.

  • Ist schon Wahnsinn was Apple für Umsatz macht. Finde die Firmenpolitik gut, dass die Geräte immer den gleichen Preis behalten. Außer bei gebrauchten Geräten über Ebay natürlich. Aber so ärgert man sich wenigstens nicht, dass man das Teil einen Monat später für den halben Preis bekommt.

  • Apple ist schon eine Macht. Sie haben die richtigen Ziel und vor allem wissen sie, wie man diese Ziele erreicht. In Sachen Marketing einfach konkurrenzlos. Die Releases von iPad und iPhone 4 haben gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Ich bin gespannt, was da in den nächsten Jahren noch so alles auf uns zukommt…

  • Edit12: Man sollte keinen Zahlen glauben, die man nicht selber angeschaut hat.
    gemäß dem Apple Report ist das Net Income nicht um 7k$ angestiegen, sondern um 1.425$k. Damit ergibt sich ein Income-Wachstum von 77,95% an Stelle der oben postulierten 27,4%.
    Das sind wahrlich beeindruckende Zahlen.

    Wenn man sich die Marge anschaut, die an dieser Stelle mMn deutlich aussagekräftiger ist, als das Net Income so bleibt ein negatives Gap von 7% gegenüber der Umsatzsteigerung auf der Vorjahresbasis. Diese würde sich dann allerdings durch das iPad erklären lassen.

  • Und wieder einmal zeigt sich, das Apple alles richtig macht. Es ist halt gut etwas zu entwickelen was Die User wirklich brauchen und nicht so einen Schrott wie Microsoft zu entwickeln und mit aller Macht versuchen es in den Markt zu drücken. Siehe Vista, MS Handy, Zune Player, MS Mobile, Silvercrest usw

  • Wenn über 90% aller Computerbenutzer Windows Verwenden sollte Microsoft wohl nicht alles Falsch machen oder?
    Und aller 3 Jahre die Leute zum Kauf einer neuen Version zu Überzeugen ist sicher auch Einträglich.
    Vielleicht sollte Microsoft auch wie Apple eigene Rechner Bauen auf denen nur Windows installiert werden darf , der Profit wäre sicher Gigantisch. 😉

  • Also ich denke mal, dass die Zahlen nicht das zeigen, was Apple in dem nächsten Quartal erreichen wird. Denn Dieses Quartal beinhaltet das nagelneue iPad und das iPhone 4. Der Hype wird irgendwann zuende sein.

  • Apple: Quartalumsatz höher als bei Microsoft…

    Wow … das sind ja echt neue Zustände: 3. Geschäftsquartal 2010 machte Apple 15.7 Milliarden US-Dollar Umsatz bei 3.25 Milliarden US-Dollar Gewinn. “ Und so darf sich Apple am Donnerstag vermutlich nicht nur als wertvollere Marke als der Ewig-Konkurr…

  • Seitdem ich die Marke Apple verfolge, legen sie ein Rekordquartal nach dem nächsten hin, wirklich Hut ab!
    Die Produkte sind gut und vor allem ist alles so gut miteinander verflochten durch iTunes, dass der der ein Mac hat, sicherlich auch ein MacBook will für die Reise, ein iPod für die Musik und ein iPhone sowieso. Dann kommt das iPad raus, was ja dann auch einige wollen und schon hat man eine richtige Apple-Familie zuhause.
    Alles wickelt man über das kostenlose iTunes ab, kauft hier und da noch Apps und die Zahlen von Apple werden immer und immer weiter steigen. Nur schade dass ich vor 2 Tagen vor hatte Apple-Aktien zu kaufen, noch beim Stand von 188 Euro… zu spät! 🙂

  • Mal ganz ehrlich (bin großer MacBook Pro Fan) Apple mcht höchst umsätz und trotzdem sind die Prosukte noch „schweine“ teuer, aber ir kaufens trotzdem weiterhin. Naja wie gesagt Konkurenz kurbelt den Wettbewerb an.