Sonstiges

Überraschung: VZ-Chef Clemens Riedl geht, Lokalisten-Chefin kommt


Genug vomn Netzwerken: Clemens Riedl verlässt die VZ-Netzwerke nach gut vier Jahren bei der Holtzbrinck-Tochter. Der Zeitpunkt seines Ausscheidens aus dem Unternehmen aus „privaten Gründen“, wie es in der Pressemeldung heißt, kommt überraschend. Erst vor zwei Wochen waren die VZs mit einem lange vorbereiteten Relaunch an den Start gegangen, um noch einmal neu anzugreifen.

Der soll jetzt ohne Riedl wie geplant weiter gehen. Seine Nachfolgerin wird Lokalisten-Chefin Stefanie Waehlert. Riedl erklärte mir gerade am Telefon, warum er gerade jetzt geht: „Ich bin seit 14 Jahren bei Holtzbrinck und außerdem vor kurzem 40 geworden. Es ist mal Zeit für etwas anderes. Wenn man jetzt nicht springt, wann dann?“ Er werde dem Unternehmen aber erhalten bleiben, „strategisch beratend“. Von den Mitarbeitern habe er sich bereits heute verabschiedet.

Was er als nächstes machen will, wollte mir Riedl zu diesem Zeitpunkt nicht verraten. Er habe mehrere Optionen und wolle sein neues Ziel zu gegebener Zeit bekannt geben. Riedl war seit August 2008 kommissarischer Geschäftsführer bei StudiVZ. Er beerbte den glücklosen Marcus Riecke, der mit der Monetarisierung keinen Erfolg hatte. Bei der Neugründung der VZ-Netzwerke wurde Riedl zunächst neben Markus Berger de León Geschäftsführer Sales und ab Februar 2010 alleiniger Geschäftsführer.


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Riedl machte die VZ-Netzwerke zwar profitabel und brachte den lange geplanten Relaunch mit auf den Weg, muss aber auch einen massiven Mitgliederschwund mitverantworten. Im Moment ist fraglich, ob die durchaus ambitionierte, aber sehr späte Neuprogrammierung mit Hilfe der Nutzer noch ein Erfolg wird. Waehlert tritt ein schweres Erbe an.

(Jürgen Vielmeier)


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Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

23 Kommentare

  • Um nocheinmal neu anzugreifen?
    Ich habe es so verstanden, dass sie nur versuchen die Nutzer, die sowieso alle noch bei Facebook sind, zu halten, dass der Schwund langsamer wird.
    Aber die Zeiten von diesem Netzwerk sind vorbei.

  • Und ich dachte immer, der Käpt’n geht zu letzt von Bord.

    Aber mal im Ernst, was für einen Sinn sieht die Holtzbrinck-Gruppe denn darin, weiter massig Geld in dieses Schwarze Loch zu stecken. Verstehe ich nicht, außer alle im Vorstand sind verblendet.

  • Ich wünsche natürlich dem Herrn Riedl alles Gute für die Zukunft. Nicht ganz nachvollziehen kann ich aber die Entscheidung mit der Lokalisten-Chefin Stefanie Waehlert. Ob der strategische Kopf hinter diesem, IMHO, ebenfalls absteigendem Netzwerk, wohl die richtige Wahl war?

  • Jaja, für so einen toten Gaul, finden sich doch immer wieder neue Jockeys. Manche wechseln sogar nur von einem toten Gaul zum anderen.

  • Lokalisten macht seit Monaten den Eindruck, führungslos dahinzusiechen.
    Mehr und mehr Funktionen werden abgeschaltet, die Seite wird absolut leblos.
    Ob das eine Empfehlung für die bisherige Chefin des Ladens ist?

    Und von dem angeblichen Relaunch bei VZ ist für mich als Nichtmitglied nichts zu sehen:
    Die Startseiten von studiVZ und meinVZ sehen aus wie immer, und meinVZ heisst mitnichten FreundeVZ (was eh ein blöder Name wäre).

  • Naja, sie haben so eine Vorabversion von einem komisch aussehendem Desgin.
    Ich habe das ganze mal benutzt, aber ich öffne es auch nur noch bei PMs

  • Relaunch??? Da muss ich wohl etwas verpasst haben, also ich sehe da nichts. Ich denke der damals neue, nicht funktionierende Chat war der Anfang vom Ende

  • @Harald @Lina
    Das neue Design ist erst auf deinen Wunsch sichtbar. Links unter der Navi ist der Link dazu.

    Ich finde es krass, das egal wer wohin wechselt immer gemeckert wird. Es gibt nie nen Kommentar: „Oh schön, das freut mich“ oder „Da bin ich gespannt“. Ich glaub sowas wär wohl nur bei S.Jobs passiert. Warum auch immer.

    Ich wünsche ihm auch alles Gute! Und bin gespannt was mit der neuen Geschäftsführung passiert.

  • Ich bin der Meinung, dass ein Umschwung in den Netzwerken sowieso nicht mehr möglich ist, egal wer auf dem Chefsessel sitzt. Da ist ein Relaunch (der prinzipiell nur die UI überarbeitet) auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber Hut ab, dass Riedl geschafft hat, die VZs zu monetarisieren, etwas, was ich sozialen Netzwerken nie wirklich zugetraut hatte. Aber gut kopiert ist halb gewonnen … wie bei Facebook. 😉

  • Meiner Meinung liegen die VZ Seiten schon seit längerem auf dem Sterbebett. Jetzt wird es ein update für die Seiten geben, die sich zu 99% an den Facebook Seiten orientieren. Facebook hat allerding jetzt schon wieder neue Seiten für developer freigeschaltet, demnach rennt StudiVZ auch mit dem neuen Design Facebook hinterher

  • @Oliver sehr guter Vergleich. Das StudiVZ ist mehr als tot und ich verstehe auch nicht, warum dort immer noch Geld investiert wird.

  • Die Zeiten für einen Umschwung sind wohl rum. Ich denke wer das Rennen in den sozialen Netzwerken macht ist schon längst entschieden. Da kann man soviel Geld investieren wie man möchte, der Zug ist wohl schon lange abgefahren.

  • Die VZ Netzwerken wurden damals leider rasend schnell mit dem Aufstieg von Facebook und Co. Rückblickend ist das sehr schade.