Da ist es, Mac OS X Mavericks. Laut Apple wachse der Mac damit förmlich „über sich hinaus.“ Wir haben uns die Hauptfeatures in der neuen Version mal angesehen.
„Über 200 neue Features“
„OS X Mavericks kommt mit über 200 neuen Features“, schreibt Apple in der Download-Beschreibung über das „weltweit fortschrittlichste Computer-Betriebssystem“. Die Zahl 200 wird auffällig oft bei neuen Apple-Produkten und -Updates genannt und ist, sind wir ehrlich, mehr Schein als Sein. Schließlich sind die meisten Veränderungen kleine Anpassungen und Schraubereien, die Zahl der wirklich nennenswerten Features ist wesentlich kleiner.
Dafür sind aber echt schicke Sachen dabei: Endlich kann man iBooks und Karten auch auf dem Mac nutzen, im Finder gibt es Tabs und Schlagwörter und der Safari-Browser wurde überarbeitet. Hinzu kommen kleinere Funktionen wie eine Wettervorhersage für den Ereignisort im Kalender, einen 256-Bit-verschlüsselten Schlüsselbund für die iCloud und weitere Synergien zwischen Karten, Kalender und Kontakten.
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Blick unter die Haube
Fernab von allen Oberflächlichkeiten lohnt sich bei Mac OS 10.9 auch ein Blick unter die Haube. Dank energiesparenderen Kerntechnologien soll sich durch Mavericks die Akkulaufzeit wesentlich erhöhen. Ein 13“-MacBook Air soll damit etwa eine Stunde länger surfen und 90 Minuten länger Filme via iTunes schauen können. Grund dafür sind Technologien wie Timer Coalescing und App Nap.
iBooks für Mac
Wer gerne Bücher liest und keinen Kindle oder sonstige eBook-Reader nutzt, konnte mit iPhone, iPod Touch und iPad bisher bequem auf iBooks zurückgreifen. Im Store gibt es genügend Auswahl, alle nötigen Anpassungen an Lesegewohnheiten sind integriert. Was aber, wenn man mal auf dem Mac lesen möchte? Mit OS X Mavericks kommt iBooks nun auch auf den Mac und synchronisiert sich via iCloud mit den mobilen Endgeräten.
Funktioniert wunderbar, ob es allerdings von vielen Nutzern angenommen wird, darf bezweifelt werden. Schließlich ist das Lesen eines eBooks ja eher eine gemütliche Angelegenheit – und nichts für den Schreibtisch. Nützlich wird die Funktion bei der PDF-Sammlung, die ja ebenfalls in iBooks integriert ist. Wer am Mac ein PDF, etwa für die Arbeit, liest, der kann es am iPhone oder iPad bequem weiterlesen.
Cooles Finder-Update
Im Finder findet man am Mac seine Dokumente, Bilder, Programme, Videos, Musikdateien – fast alles. Damit dieser zentrale Dreh- und Angelpunkt übersichtlicher und moderner wird, hat Apple Tabs eingeführt. Die sind quasi nichts anderes als die im Safari-Browser. Die Navigation kann damit auf mehrere Ebenen ähnlich eines Karteikarten-Kastens angeordnet werden. Tabs lassen sich dann einfach wieder öffnen oder schließen und Dateien können zwischen ihnen den verschoben werden. Das Öffnen der Tabs ist dabei auch an die übliche Steuerung im Web-Browser angepasst: CMD+T.
Außerdem – und das ist noch viel praktischer – kann man mit Mac OS 10.9 Mavericks nun seinen Dateien Tags zuordnen – ihnen also Schlagwörter geben. Als Beispiel nennt Apple etwa „Schule“, „Finanzen“, „Reisen“ oder „Arbeit“. Schlagwörter können aber natürlich so gewählt werden, wie es individuell passt. Das hat den Vorteil, dass alle Dateien mit einem Schlagwort unabhängig vom Speicherort aufgerufen werden können.
Karten für Mac
Bei der neuen Karten-App für Mac verhält es sich ähnlich wie bei iBooks. Karten am Schreibtisch? Eher nicht. Die Zeiten, in denen man sich vor Abfahrt die Route am Rechner angeschaut hat, sind längst vorbei. Inzwischen kann jedes mittelgute Smartphone navigieren und fast jeder Smartphone-Nutzer hat den nötigen Datentarif dafür.
Cool wird die Funktion erst durch die Synergie mit dem iPhone. Denn die am Mac auf dem großen Bildschirm erstellten Routen können an das iPhone gesendet werden – und das navigiert dann unterwegs. Außerdem hat Apple der Karten-App die üblichen Funktionen beigefügt: Interessante Orte und Restaurants in der Nähe, 3D-Flyover und Co.
Hands on
Insgesamt ist Mac OS X Mavericks eine absolute Verbesserung zur Vorversion. Nicht nur, dass alles flüssiger und fixer läuft; auch die verbesserte Akkuleistung ist ein klarer Pluspunkt. iBooks und Karten sind schick, aber nicht zwingend notwendig. Das Update für den Finder hingegen ist nützlich und kann sich – nach einer Eingewöhnungs- und Umstellungsphase – wirklich hilfreich auf die Arbeit mit dem Mac auswirken.
Kleine Macken finden sich zwar hier und da noch, aber schon nach wenigen Stunden mit Mavericks möchte ich nicht mehr zurück. Das Update gibt es im Mac App Store gratis. Bevor ihr die Aktualisierung startet, solltet ihr aber etwas Zeit ohne Rechner einplanen: Der Download beträgt etwas über 5 GB; die Installation selbst dauert dann auch noch einmal eine Weile. Die iMacs in der Redaktion waren beispielsweise rund 45 Minuten gut beschäftigt.
Bilder: Screenshots
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Mavericks ist auf jeden Fall ein guter Schritt nach vorne, aber ein paar Punkte sind leider noch nicht zu Ende gedacht:
1. Appicons sollten nicht mal Flat und mal „altbacken“ daherkommen. Das ist mir bei dem Designanspruch den Apple an sich selbst hat einfach unverständlich.
2. Kalender-App: Bei OSX kann man den Ort für einen Termin hinterlegen, warum nicht auch in iOS um von dort aus direkt die Routenplanung starten zu können?
3. Apple-ID: Wenn ich schon unter Accounts meine Apple-ID hinterlegen kann, warum muss ich dann bei jeder App (iTunes, AppStore, iBooks) wieder meine Daten eingeben?
Das sind jetzt nur kleine Kritikpunkte, jedoch sind es ja bei OSX gerade diese Kleinigkeiten auf die bisher immer peinlich genau geachtet wurde. Ich will jetzt nicht sagen ich bin enttäuscht, ein bisschen „Nacharbeit“ würde ich mir trotzdem wünschen.
Wieder tolle Neuerungen die Apple da gebracht hat. Leider werde ich mir das neue Betriebssystem in nächster Zeit nicht herunterladen können, da ich noch einen weißen Plastik iMac habe, welcher aber immer noch gut läuft. Allerdings kann man das System auf so einem „alten“ Modell nicht mehr installieren. Schade, aber da kann man wohl nichts machen oder?