Social Media

Twitter ft. Telekom: Künftig Twitter schon auf Android-Smartphones der Telekom vorinstalliert

geschrieben von Tobias Gillen

Die Telekom wolle ihren „Kundendienst via Twitter vergessern“, meldete heute der Mediennewsletter turi2.de. Vergessern, das kam Felix Schwenzel bekannt vor, er hat dann fix mal im Duden nachgeschaut und siehe da:

ver·gẹs·sern [turi2smus] → Optimierungen schlampig ausführen, die nicht im unmittelbaren, eigenem Interesse liegen.

Telekom

Twitter ft. Telekom

Da passt es irgendwie ins Bild, dass die Telekom dem deutschen Twitter-Account überhaupt erst seit heute Morgen folgt, wie uns vorhin zur allgemeinen Verwunderung der Tweetdeck-„Activity“-Stream verriet. Aber wie auch immer: Die beiden Unternehmen wollen nun kooperieren, „eine gute Verbindung“ sein. Was ganz genau dahinter steckt, bleibt leider unklar, denn Twitter würde nach jetzigem Erkenntnisstand deutlich mehr von der Kooperation profitieren.

TwitterBekannt ist: Neue Android-Smartphones der Telekom sollen ab nächstem Jahr mit einem Twitter-Widget ausgeliefert werden, dass den Kunden direkt über den Homescreen „einen direkten Blick auf das aktuelle Geschehen – sei es in Politik, Wirtschaft, Sport oder in der Welt der Prominenten“ geben soll. Twitter wird somit neben allen iOS-Geräten, wo es seit iOS 5 vorinstalliert ist, auch auf einigen Android-Smartphones schon mit der Auslieferung installiert.


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iOS-5-Boost auch bei Telekom-Kooperation?

Wir erinnern uns, welchen Schwung die iOS-Kooperation Twitter damals gebracht hat. Etwas ähnliches darf man von der Telekom freilich nicht erwarten, aber immerhin könnte Twitter so einige Neukunden abgreifen. Was genau Twitter bietet, um auf den Telekom-Geräten vorinstalliert zu werden, ist nicht ganz klar.

Die Telekom spricht nur davon, dass man durch die Kooperation „in den Bereichen innovatives Marketing, Advertising und Kundenservice zu einem ‚preferred Partner’ von Twitter“ werde. Zudem wolle man bei dieser „strategischen Partnerschaft“ den Twitter-Support ausbauen, über den man durch mehr neue Twitter-Nutzer natürlich noch besser agieren könne. So wirklich nach einer schlüssigen Erklärung klingt das nicht, aber vielleicht bekommen wir ja künftig die ein oder andere Telekom-Werbung mehr zu sehen.

Sony ft. Telekom klingt sinnvoller

Sinnvoller für beide Seiten ist da schon die Kooperation von Telekom und Sony, im Rahmen derer all jenen Kunden eine vergünstigte PlayStation 4 angeboten wird, die jetzt einen neuen Telekom-Vertrag abschließen. Während es aktuell zu massiven Lieferverzögerungen bei der Sony-Konsole kommt, könnten Hardcore-Fans so doch noch etwas schneller ein Gerät ergattern – wenngleich sie dadurch natürlich dank zusätzlicher Kosten für die 24-Monats-Flat insgesamt umso mehr bezahlen würden.

Sony ist sich sicher: „Im ausgezeichneten Netz der Telekom mit stabilen Bandbreiten, hohen Upload-Geschwindigkeiten und geringen Latenzzeiten können wir diese Kompetenzen buchstäblich ideal ausspielen.“ Ob Sony da die Drossel… na gut, ich höre ja schon auf.

Bild: Screenshot; Grafik: Telekom


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Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

4 Kommentare

  • Innovatives Marketing … Advertising …. preferred Partner … strategische Partnerschaft …

    Wollen wir ne Runde BULLSHIT-BINGO spielen?

    „Innovatives Marketing“ heißt doch nur “ wir haben ne weitere Möglichkeit gefunden, unseren Kunden Werbung aufzudtücken und halten die für besond

  • Innovatives Marketing … Advertising …. preferred Partner … strategische Partnerschaft …

    Wollen wir ne Runde BULLSHIT-BINGO spielen?

    “Innovatives Marketing” heißt doch nur ” wir haben ne weitere Möglichkeit gefunden, unseren Kunden Werbung aufzudtücken und halten die für besonders cool.“

    Wie ich die Telekom kenne werden sie jedem, der ein neues Smartphone kauft empfehlen, sich ein neues Smartphone zu kaufen.

  • Es ist echt krass, wieviel Geld Firmen zahlen, nur weil eine Software/App vorinstalliert ist. Man könnte meinen, die Leute hier wüssten nicht mal, wie man Apps installiert. Auch Firefox verdient Millionen, weil Google der Standard Suchanbieter ist.

    In China installieren sich die Hälfte der Smartphone Nutzer eigene Betriebssysteme und in der westlichen Welt nimmt jeder die Technik so wie sie vom Hersteller kommt.

  • Dabei geht’s dann wohl um die „Macht der Voreinstellung“. Wenn Twitter Standard ist, nutzen es automatisch mehr (wie ja auch mit dem iOS-Vergleich erklärt). Gleiches haben wir ja auch gesehen, als Apple Google Maps nicht mehr unterstützt hat.
    Ob das beim angekratzten Telekom-Image funktioniert, sei dahingestellt, ein gewisser Teil der Nutzer wird sich immer noch fragen „Was tut der blaue Vogel auf meinem Handy?“. Gerade, wenn ein Gigant wie die Telekom einen solchen Schritt tut, werde ich immer hellhörig, weil die vorher angekündigte Kritik – nachvollziehbar wie sie sein mag – im Nachhinein fast nie eintritt.
    Wenn das also glatt ginge, hätte die Telekom den „Geniestreich“ vollbracht, Twitter noch mehr als vorher zur Standardfunktion von Smartphones zu machen. Derzeit mag es Nutzer geben, die es überhaupt nicht benötigen, weil sie gerade mal den Kalender und die Email-App gebrauchen.
    Ich bin nur gespannt, ob’s Werbegimmick mit Kurzzeitwirkung bleibt oder langfristig Spuren hinterlässt.