Nachricht aus Versehen an den Chef statt an die Freundin verschickt? Mit einem lockeren Spruch ins Fettnäpfchen getreten und erst nach dem Verschicken gemerkt? WhatsApp scheint aktuell das Zurückziehen von Nachrichten zu testen, damit das nicht mehr passiert.
SMS, E-Mail, WhatsApp-Nachrichten – im Grunde haben sie gemein, dass man sie nicht mehr zurückholen kann, wenn sie einmal abgeschickt sind. Facebooks WhatsApp scheint nun an einer Möglichkeit zu basteln, das künftig zu ändern.
Wie der für allerlei Leaks bekannte Twitter-Account @WABetaInfo schon Mitte Dezember berichtete, soll WhatsApp in der Beta unter iOS bereits erste Tests des „Revoke“-Features durchgeführt haben. Nun berichtet der Account, dass WhatsApp offenbar auch unter Android mit Tests nachgezogen ist.
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SNEAK PEEK #1:
WhatsApp beta for iOS 2.17.1.869: it is possible to revoke messages! pic.twitter.com/Ncj22txxcG— WABetaInfo (@WABetaInfo) December 14, 2016
Ungelesene WhatsApp-Nachrichten zurückziehen
Das Feature beinhaltet, dass man Nachrichten, die noch nicht gelesen wurden, bearbeiten oder sogar zurückziehen kann. Bei WhatsApp wird der Status einer Nachricht mit verschiedenen Häkchen gekennzeichnet:
- Ein graues Häkchen: Die Nachricht wurde gesendet.
- Zwei graue Häkchen: Die Nachricht wurde zugestellt.
- Zwei blaue Häkchen: Die Nachricht wurde gelesen.
Das neue Feature, das aktuell getestet wird, kann folglich nur bis zur „zweiten Stufe“, also vor dem eigentlichen Lesen der Nachricht, genutzt werden. Logisch: Ist eine Nachricht gelesen worden, nützt auch das Zurückziehen oder Editieren nichts mehr.
Über einen langen Druck auf die Nachricht öffnet man – wie bisher auch – die zusätzlichen Optionen (aktuell z.B. „Antwort“ oder „Weiterleiten“), in denen es künftig die neuen Punkte „Revoke“ und „Edit“ geben soll.
Peinliche Nachrichten adé?
Während man beim Klick auf „Löschen“ aktuell die Nachricht nur aus dem eigenen Chatverlauf löschen kann, soll man sie mit dem „Revoke“-Feature auch aus dem des Gegenübers löschen können – sowohl im einzelnen Chat als auch in der Gruppe.
Bei dem wird dann „Sender revoked the message.“ (iOS-Beta) bzw. „Message recalled“ (Android-Beta) angezeigt. Auch eine Bearbeiten-Funktion soll in der Mache sein, so @WABetaInfo.
Revoke message feature added in WhatsApp beta for Android 2.17.25 (DISABLED BY DEFAULT). #whatsappbeta pic.twitter.com/Nsn81cGCDj
— WABetaInfo (@WABetaInfo) January 23, 2017
Damit könnten, so die neue Funktion denn wirklich kommt, bald peinliche Nachrichten der Vergangenheit angehören – zumindest wenn das Gegenüber nicht schneller ist.
Zusätzlich Status und Live-Tracking in Planung?
Neben dem Zurückziehen und Editieren von Nachrichten sollen zudem Snapchat-ähnliche Statusmeldungen sowie eine Livetracking-Funktion für Freunde in der Mache sein. Damit soll man z.B. in einer WhatsApp-Gruppe die Bewegungen der anderen Mitglieder verfolgen und sich so gegenseitig schneller finden können.
Hier laufen schon vor dem Start die Anwälte und Verbraucherschützer heiß. Medienanwalt Christian Solmecke etwa hat gleich mal klargestellt, dass das Tracken der Freunde über einen längeren Zeitraum nicht erlaubt sei und dass Eltern ihre Kinder nicht ohne Zustimmung überwachen dürften (zumindest ab dem 14. Lebensjahr). Auch Arbeitgeber müssen dafür zunächst eine schriftliche Erlaubnis einholen.
Nützliches Feature, nette Spieleri und möglicher Ärger
Viel los also bei WhatsApp. Eigentlich wie immer. Spannend wird sein, wie stark die neuen Features auf Gegenwehr stoßen werden, zumindest das letzte Feature, das Live-Tracking, sind prädestiniert für Ärger in Deutschland, auch wenn die Funktion natürlich standardmäßig deaktiviert sein wird.
Die neuen Möglichkeiten bei den Nachrichten werden uns den ein oder anderen Ärger ersparen – und die neuen Status-Tests sind eine nette Spielerei – wie so manche andere Neuerungen in WhatsApp der letzten Monate.
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Es wäre eine wirklich nützliche Funktion die Nachrichten zurückholen zu lassen. Es kommt zwar nicht oft vor aber hin und wieder bereut man eine Nachricht 😀
Problem dabei ist, ich bemerke es immer erst am nächsten Morgen, dann ist es bereits zu spät.
Es bräuchte also noch eine Alkohol-Sperre, sowas in Richtung „Wenn du bei drei von vier Buchstaben nicht triffst, bist du für 10 Minuten gesperrt.“ 😀
Dann benutze Telegram, da hast Du 48 h Zeit.
WOW, das wäre mal ein Feature. Darauf warten einige Leute glaube ich schon lange. Aber ich sehe es auch etwas kritisch den die „Eindeutigkeit“ der geschriebenen Sachen geht verloren. Sprich man schreibt etwas, Screenshotet, und ändert es dann.
Danke für die Info, good 2 know
Da hast du recht, dafür hast du aber bei Änderungen den Hinweis – dadurch bleibt es zumindest dokumentiert.
Bei Telegram schon einander Hut.
[…] sind inzwischen kurze Status-Clips möglich, bei WhatsApp in wohl schon ziemlich konkreter Planung (wie die Beta-Versionen verraten) und als Profilbild kann man längst nicht mehr nur ein statisches Bild […]
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