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5 wegweisende Trends vom Berlin Email Summit 2017

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470 Besucher lockte der Berlin Email Summit in die Bolle Festsäle.
geschrieben von Christian Erxleben

Am Freitag fand bereits zum 6. Mal der Berlin Email Summit statt. Moderatorin Anja Lange führte die 500 Besucher und 15 Speaker durch den Konferenztag. Uns sind fünf Trends besonders im Gedächtnis geblieben, die für die Zukunft des (E-Mail)-Marketings entscheidend sind.

Weil die vorherige Location zu klein wurde, ist der Berlin Email Summit 2017 umgezogen. Die historischen Bolle Festsäle in unmittelbarer Nähe zur Spree wurden den neuen Anforderungen gerecht und boten insgesamt 500 Menschen genügend Platz – Eindrücke davon bekommst du in unserer Bildergalerie oder bei Instagram. Neben der Wissensvermittlung durch die Referenten auf der Bühne stand selbstverständlich auch das Networking im Fokus der Veranstaltung.

Aus den Vorträgen und den Gesprächen mit Besuchern und Referenten haben sich insgesamt fünf Trends herauskristallisiert, die das E-Mail-Marketing in den nächsten Jahren prägen werden. Einige dieser Prognosen betreffen nicht nur die E-Mail-Branche, sondern das gesamte Marketing.

1. Die E-Mail als Marketing-Kanal wächst weiter

732 Milliarden E-Mails werden in diesem Jahr verschickt. In dieser Zahl nicht mit eingeschlossen ist die Masse an Spam-Mails. Im letzten Jahr waren es noch 625 Milliarden elektronische Briefe. Es zeigt sich also, dass die E-Mail als Medium in fast allen Altersklassen weiterhin äußerst relevant ist und bleibt.

Eine Analyse der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zeigt, dass das E-Mail-Aufkommen in den vergangenen 20 Jahren beständig angewachsen ist. Nur die 14- bis 19-Jährigen und Menschen ab 60 Jahren nutzen die Mail selten. Bei der älteren Generation ist die Mail trotzdem noch wichtig, weil diese Gruppe außer dem Telefon kaum andere Kommunikationsmöglichkeiten wie beispielsweise soziale Medien nutzt.

2. Öffnungsraten sinken, weil Mails zu groß werden

Die Öffnungsrate von E-Mails liegt bei 25,29 Prozent. In dieser Zahl nicht mit einberechnet sind die User, die Mails mehr als einmal öffnen. Seit Jahren sinkt die Öffnungsrate weiter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Rückgang kann zum Beispiel am falschen Versandzeitpunkt oder besseren Spam-Filtern der E-Mail-Provider liegen.

E-Mail-Marketing-Experte René Kulka führte in seinem Vortrag auf dem Berlin Email Summit einen weiteren Grund an: die Größe beziehungsweise der Umfang einer E-Mail. Seine Erfahrung zeigt: Je größer eine E-Mail, desto kleiner ist die Öffnungsrate.

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3. Live-Daten als Wachstumsmotor

Nicht nur im Journalismus wird Echtzeit-Content in diesem Jahr für große Veränderungen sorgen. Auch die Marketing-Manager rund um den Globus können ihre Strategie mit Live-Daten sinnvoll ergänzen. Wie das gehen kann, zeigten auf dem Berlin Email Summit Michaela Koch und Swantje Rudolph von Best Western.

Die Hotelkette hat ihr Loyalty-Programm „Best Western Rewards“ überarbeitet. In der E-Mail-Kommunikation arbeitet man seit einiger Zeit mit Live-Daten. Beim Öffnen der E-Mail bekommen die Kunden den derzeitigen Punktestand im Programm in Echtzeit angezeigt. Zudem erhalten die Kunden die Information, wie viele Punkte ihnen noch bis zum nächsten „Preis“ fehlen. Die Einbindung der Live-Daten hat die Klickrate innerhalb weniger Wochen um fast 100 Prozent erhöht.

4. Guter Content als Erfolgskriterium

Ob Snapchat oder Instagram: Schlechter Content ist fehl am Platz.“ Diese Aussage traf Kommunikationsexpertin Ana-Maria Birsan im Interview mit uns. Was für die sozialen Medien gilt, betrifft auch E-Mails und E-Mail-Marketing. Das wurde auf dem Berlin Email Summit mehr als deutlich.

So erklärte Jennifer Röseberg von Shop24 Direct, dass „man immer wieder alles hinterfragen muss“ – auch die Inhalte. Schlechte Arbeit leisten in diesem Bereich laut der Marketing-Managerin zum Beispiel die Branchengrößen Adobe und Amazon. Und auch Florian Hollandt von Mytoys erkennt die Relevanz von Content, wenn er sagt: „Die beste Reputationsquelle ist guter Content.“

5. Warenkorb-Abbrecher zurückgewinnen

Wen lieben Shop-Betreiber und Marketer? Kunden, die viel und häufig online einkaufen. Wen mögen Shop-Betreiber und Marketer überhaupt nicht? Warenkorb-Abbrecher. Diese Nutzer, die den Einkauf kurz vor dessen Abschluss beenden, sind ein Dorn im Auge der Verantwortlichen. Sie haben Interesse und müssen nur noch einen oder wenige Schritte machen.

Deshalb liegt der Fokus der E-Mail-Marketing-Branche auf der Rückgewinnung eben jener Fast-Einkäufer. Das gilt für die Modemarke Ulla Popken ebenso wie für die Fluglinie Airberlin.

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Sandra Munkelberg und Andreas Otto aus der Marketing-Abteilung von Airberlin erklärten, wie die Airline Warenkorbabbrecher zurück auf die Seite holt.

Zum Einsatz kommen dabei unter anderem Trigger-Mails mit einem Link auf die Seite, auf der der Einkauf abgebrochen worden ist, oder Inhalte. Wenn der Kunde auf diese Art der Kommunikation nicht anspringt, kommen Incentivierungen in Form von Gutscheinen oder anderen Belohnungen zum Einsatz. Insbesondere bei hochpreisigen Produkten wie Flügen oder Übernachtungen lohnt sich der Einsatz von Geschenken. Anders sieht es sicherlich bei Schnelldrehern und günstigen Konsumgüterartikeln aus.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

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