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So funktioniert Audis Notfallassistent

geschrieben von Nicole Scott

Notfallassistenten fürs Auto gibt es schon seit einer ganzen Weile. Seit der Veröffentlichung des Audi A8 setzt der Hersteller auf eine neue Strategie, wenn der Fahrer am Steuer einschlafen oder nicht mehr reagieren sollte. Audi möchte nämlich mit seinem System dafür sorgen, dass das Auto sicher anhält und der Fahrer aufwacht.

Man könnte meinen, dass mittlerweile alle Autohersteller ihren Notfallassistenten mit solch einer Funktion ausstatten, schließlich klingt diese Vorgehensweise ziemlich logisch. Rechtlich gesehen gibt es jedoch keinerlei Vorschriften zum Funktionsumfang von Notfallassistenten. Weil also jeder Hersteller ein anderes System verwendet, würde ich gerne dokumentieren, welcher Hersteller welche Sicherheitsfunktionen einsetzt. Letztes Jahr saß ich zum Beispiel in einem Mercedes und als ich die Hände vom Lenkrad nahm, bekam ich eine Reihe von Warnmeldungen. Schlussendlich entschied sich das Fahrzeug dafür, den Fahrassistenten zu deaktivieren und mit 50 km/h in den Straßengraben zu fahren. Jetzt weiß ich natürlich, dass mich das Auto dazu bringen wollte, das Steuer zu übernehmen. Es wäre aber besser gewesen, wenn das Auto einfach angehalten hätte. Ich habe mich damals so erschrocken, dass ich seitdem bei jedem Auto erst einmal nachsehe, wie der Notfallassistent reagiert, sollte ich jemals am Steuer einschlafen.

Wenn ihr euch mein Video nicht ansehen möchtet, hier eine kurze Zusammenfassung. Wenn ich die Hände vom Lenkrad nehme, ertönt nach etwa 30 Sekunden die erste Warnmeldung. Der Warnton ist zwar relativ auffällig, wird aber nicht wiederholt – aufwecken würde er mich also nicht. Kurz bevor der Alarm ertönt, wird auf dem Display ein Hinweis angezeigt, der mich dazu auffordert, das Lenkrad in die Hand zu nehmen. Ungefähr 15–20 Sekunden später ertönt ein weiterer Alarm und das Auto fängt an, in kurzen Abständen zu bremsen, um mich wachzurütteln. Weil ich das Lenkrad immer noch nicht in der Hand halte, zieht das Fahrzeug den Sicherheitsgurt ordentlich fest und hält langsam an. Anschließend gehen im Fahrzeuginnern die Lichter an, die Türen werden entriegelt und das Auto tätigt – zu meiner Überraschung – einen Notruf.

Ich finde es interessant, dass nicht alle Autohersteller solch eine Notbremsung für eine gute Idee halten. Mercedes hält dieses Vorgehen sogar für gefährlich, weil das Auto nicht weiß, was in seinem Umfeld passiert. Ich finde aber, dass ein schlafender Fahrer und ein vollkommen unkontrolliertes Auto wesentlich gefährlicher sind.

Was haltet ihr von diesem Thema? Diesen Monat werde ich die neue A-Klasse und dessen Infotainmentsystem MBUX testen, um nachzusehen, ob Mercedes mittlerweile seine Meinung in dieser Hinsicht geändert hat. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mir eure Meinung in den Kommentaren hinterlassen würdet!

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Nicole Scott