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MONEYSOCIAL

Das Ende einer komplizierten Beziehung: Google+ macht Schluss

Philip Bolognesi
Aktualisiert: 10. Oktober 2018
von Philip Bolognesi
Eine Geschichte voller Missverständnisse? Google trennt sich von seinem sozialen Netzwerk Google+. (Foto: pixabay.de / geralt)
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Der Google-Mutterkonzern Alphabet zieht den Stecker und schließt das soziale Netzwerk Google+ Ende August 2019. Was eigentlich als Konkurrenz zu Facebook 2011 startete, kristallisierte sich als Netzwerk mit einer nicht intuitiven Usability heraus. Nach einem nun bekannt gewordenen Datenleck zieht man nun Konsequenzen.

Google konnte in der Vergangenheit seine Innovationskraft in vielen Bereichen eindrucksvoll unter Beweis stellen. Mit seinem sozialen Netzwerk Google+ überzeugte der Konzern jedoch von Anfang an nicht. Die eigentliche Idee, zum Giganten Facebook ein attraktives Gegenprodukt auf den Markt zu bringen, kam nach kurzer „Eingewöhnungszeit“ bei vielen Usern gar nicht an.

Google verfolgte das Ziel, seine unterschiedlichen Produkte in einem Dienst zu vereinen und sich selbst einen sozialen Anstrich zu verpassen. Im Laufe der Jahre entfernte Google seine diversen Services wegen zunehmender Kritik aus dem Google+-Bundle und bot es allein an.

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Einige Features kamen bei Nutzern allerdings positiv an: Freunde und Bekannte in „Circles“ abzulegen, war eine übersichtliche Art, seine Kontakte zu verwalten. Auch die Google Hangouts gefiel vielen User. Weitere Features – wie zum Beispiel das Erstellen von Umfragen – führte Google erst mit Verzögerung ein.

Datenleck bei Google+: 500.000 Nutzerdaten nicht geschützt

Gestern teilte Google in einem Blogbeitrag mit, dass aufgrund eines Software-Fehlers seit 2015 Daten von einer halben Million Nutzern zugänglich waren. App-Entwickler hätten so auf Namen, E-Mail-Adresse sowie Informationen zu Job, Geschlecht und Alter zugreifen können, so Google.

Zwar sei das Datenleck, das bereits im März 2018 entdeckt wurde, geschlossen worden. Jedoch habe die Lücke nach Recherchen des Wall Street Journal seit 2015 existiert. Ob App-Entwickler Daten von maximal 500.000 Google+ Usern abgeschöpft haben, kann Google nicht bestätigen. Nutzungslogs speichere Google aus Datenschutzgründen nur 14 Tage.

Daher ist es nicht möglich mit Sicherheit zu sagen, ob das Datenleck auch tatsächlich ausgenutzt wurde.

Google+: Bis Ende August 2019 noch für Verbraucher nutzbar

Mit Gewissheit räumt Google jedoch ein, dass Google+ von einer breiten Öffentlichkeit nicht intensiv genutzt wird: 90 Prozent aller Interaktionen sind innerhalb von lediglich fünf Sekunden beendet. Neben der Datenpanne sind dies offensichtlich genügend Gründe für den Konzern, das soziale Netzwerk für Privatanwender zu schließen.

Nach einer Übergangszeit von zehn Monaten werde Google+ Ende August 2019 offiziell dichtgemacht und nur noch für Unternehmen zugänglich sein.

Bis zu diesem Zeitpunkt können Nutzer ihre bei Google+ hinterlegten Daten herunterladen und auf andere Plattformen übertragen. Wie dies im Detail erfolgt, will Google in Kürze mitteilen.

Google+ war für viele Nutzer nur aus SEO-Gründen relevant

Die allgemein überschaubare Akzeptanz des sozialen Netzwerks und insbesondere der immense Aufwand, Profil und Position zu schärfen, standen für viele Unternehmen nicht im Einklang zueinander. Auf Mitglieder und Reichweite war Google+ seit Anfang an nicht ausgelegt. Um jedoch an Diskussionen innerhalb der Communities teilzunehmen, waren Zeit und ein langer Atem notwendig.

Auf der anderen Seite verstummten jedoch niemals die Stimmen von SEO-Experten, die relevante Einträge auf Google+ auch in der Google Suche entdeckten und dem Netzwerk Relevanz unterstellten. In der breiten Öffentlichkeit ist dies jedoch ausgeblieben.

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Philip Bolognesi war von 2018 bis 2020 in der Redaktion von BASIC thinking tätig. Er hat Kommunikationswissenschaften studiert und ist zertifizierter Social-Media-Manager. Zuvor hat er als freiberuflicher Online-Redakteur für CrispyContent (Serviceplan Berlin) gearbeitet und mittelständische Unternehmen in ihrer Online-Kommunikation beraten. Ihn trifft man häufig im Coworking-Space Hafven in Hannover.
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