Der Zeitraum über Weihnachten und das neue Jahr wird wie jedes Jahr von vielen Reisenden begleitet, die die festlichen Tage bei ihren Liebsten verbringen wollen. Wenn man nicht gerade den einen von fünf ICE-Zügen erwischt, der voll funktionsfähig ist oder am Flughafen aufgrund von Sperrungen etwas länger warten muss, dann bietet sich seit einigen Jahren auch ein inzwischen bekannter, knallgrüner Fernbus an. Die hinter dem Flixbus stehende Flixmobility GmbH ist seit Mai 2018 auch in den Vereinigten Staaten aktiv und erprobt dort nun ein für den Busverkehr neuartiges Konzept.
Falls ihr bereits Zeit in den Fernbussen des Unternehmens verbringen durftet, dann kommt manchmal doch die Langeweile auf. Das WLAN funktioniert meist nicht durchgängig, und wenn sich 100 Leute in einem Netzwerk anmelden, dann reicht die Datenrate gerade noch zum Feed lesen. Da wäre es doch unwiderstehlich währenddessen in spannende virtuelle Realitäten abzudriften. Das funktioniert nun für Kunden mit einem Panorama-Sitzplatz auf Langstrecken von beziehungsweise nach Las Vegas. Wer nämlich in Tucson, Phoenix, Los Angeles oder in San Diego ein- oder aussteigt, erhält für die gesamte Fahrt ein VR-Headset.
Das Pico Goblin 2 VR-Headset von Pico Interactive stellt hierfür eine eigene Plattform zur Verfügung, die bereits optimal auf Reisen abgestimmt wurde. Diese bietet 50 Virtual Reality-Spiele und -Erlebnisse und wird kontinuierlich ausgebaut. Erfahrung bringt der Hersteller schon mit, da die eingesetzte Plattform bereits auf manchen Fluglinien und in einigen Flughafenlounges zum Einsatz kommt.
Der Pilotbetrieb soll drei Monate, also noch bis März laufen. Sollte sich dieser als Erfolg entpuppen, dann wolle man die Plattform bald in den regulären Betrieb einführen und auf weiteren Routen anbieten. Ein ähnliches Projekt in Frankreich und in Spanien war für Flixbus ein großer Erfolg. In den USA wurden zunächst besonders solche Routen ausgesucht, die soweit es geht gradlinig verlaufen. So möchte man das beste Erlebnis ermöglichen und der häufig auftretenden Motion Sickness entgegenwirken.
Der Fernbusmarkt in den USA ist auch kein einfaches Pflaster für den deutschen Markteinsteiger. Schließlich nimmt man es mit der Firma Greyhound auf, die seit Jahrzehnten mit ihren silbernen Kastenbussen Reisende quer durch das Land bringt. Genauso wie in Deutschland konzentriert sich die Flixmobility auch in den USA nur auf den Verkauf von Tickets, das Bereitstellen eines Kundenservices, die Routenplanung und das Marketing. Die Fahrten an sich werden an Subunternehmen vergeben und von diesen abgefahren.
Vielleicht ist es ja auch bald bei uns in Deutschland so weit und wir können auf relativ geraden Strecken wie München <> Berlin in andere Welten abtauchen. Dann würde sicherlich trotz Funkloch keine Langeweile aufkommen.
Via TechCrunch
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