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Die Mobile Geeks Tech-Vorhersagen für das Jahr 2019

geschrieben von Nicole Scott

Findet heraus, welche Trends ihr im kommenden Jahr im Auge behalten solltet. Mobile Geeks wirft einen genaueren Blick auf die erwarteten Micro- und Macro-Trends für das Jahr 2019.

Das Essen von morgen

Die Wissenschaft macht’s möglich: ein veganer Burger, der blutet. Der Impossible Foods-Burger, der von einem Biochemieprofessor der Stanford University entwickelt wurde, ist schon jetzt ein echter Verkaufsschlager. Und in Chile nutzt ein Start-Up-Unternehmen Machine Learning, um vegane Milch und Mayonnaise herzustellen.

Im kommenden Jahr werden immer mehr Menschen über ihr Essen und dessen Herkunft nachdenken.

Maschinelles Sehen

Wenn ihr nach einem Macro-Trend sucht, der unser Leben in Zukunft verändern wird, solltet ihr das Thema maschinelles Sehen im Auge behalten. In China kann man dank dieser Technologie bereits per Lächeln bezahlen und Fußgänger identifizieren, die bei Rot über die Ampel gehen. Bis zum Jahr 2022 wird es auf der Welt geschätzte 44 Milliarden Kameras geben. Das bedeutet einerseits natürlich noch mehr Videoüberwachung. Andererseits werden so auch Einkaufskonzepte wie Amazon Go möglich.

Tech-Unternehmen übernehmen mehr Verantwortung

Das Jahr 2018 hat uns immer wieder vor Augen gehalten, dass Fortschritt zu gesellschaftlichen und ethischen Herausforderungen führt. Algorithmen treffen heutzutage zahlreiche wichtige Entscheidungen, die das Leben vieler Menschen beeinflussen. Aber selbst Algorithmen können Vorurteile haben. Im Jahr 2019 werden Verbraucher die Unternehmen vermehrt dazu auffordern, ihre KIs und Algorithmen fairer zu gestalten. Führende Unternehmen wie Twitter haben bereits den ersten Schritt gemacht und im kommenden Jahr wird dieser Trend zum Mainstream werden.

Das Jahr der ernährungsphysiologisch optimierten Lebensmittel

Gesundheit und Wellness sind weiterhin auf dem Vormarsch. Experimentelle Behandlungen nach dem Motto „testen und heilen“ werden das Thema Gesundheit zu einer technischen Herausforderung machen. So gibt es in Japan bereits 100.000 Menschen, die sich im Rahmen des Nestle Wellness Ambassador-Programms genetisch testen ließen. Jeder Teilnehmer erhielt anschließend eine personalisierte Auswahl von Nahrungsergänzungsmitteln, die für optimale Gesundheit sorgen sollen.

Der Aufstieg der Städte

Schätzungsweise werden bis zum Jahr 2030 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Im kommenden Jahr wird es viele Innovationen rund um die Themen Mobilität, Produktivität, Nachhaltigkeit und Städtebau geben, die dabei helfen sollen, Urbanisierungsprobleme zu lösen. Vor allem der Privatsektor wird sich dafür einsetzen, diese Probleme zu überwinden, da die die Bürokratie entweder keine Innovation zulassen kann oder will.

Im kommenden Jahr werden sich die Millennials und die Generation Z verstärkt für community-basierte Initiativen einsetzen, was hoffentlich den Grundstein für einen positiven gesellschaftlichen Wandel legen wird.

In-Car-Sprachsysteme

Da Infotainmentsysteme große Fortschritte gemacht haben und nun moderner sind denn je, werden Automobilhersteller im kommenden Jahr versuchen, den Wechsel in Richtung Sprachassistenten zu vollziehen. Jetzt, da Amazon den Automobilmarkt betreten hat, stehen Entwicklern auch Alexa und deren Skills zur Verfügung. Amazons Sprachassistentin ist zudem eine ausgereifte Plattform, mit deren Hilfe die Community Dienste schneller entwickeln kann als die Autohersteller selbst.

Neben Alexa werden die Hersteller aber auch ihre eigenen Dienstleistungen auf Concierge-Basis anbieten. Das ist zwar kein neuer Trend, aber 2019 wird er sich immer mehr zum Mainstream entwickeln.

Digital Detox wird zum Trend

Auch im kommenden Jahr werden Tech-Unternehmen viele negative Gegenreaktionen erleben. Außerdem kann die Technikbranche mit hohen Bußgeldern, neuen Steuern und viel negativer PR rechnen. Infolgedessen wird sich das Phänomen „Digital Detox“ zum Trend entwickeln und immer mehr Menschen werden sich eine Pause von Online-Diensten gönnen.

QR-Codes setzen sich endlich auch in der westlichen Welt durch

QR-Codes kamen erstmals in Japan im Jahr 1994 auf den Markt. Aber erst 2012 begannen sie, sich in Asien zu etablieren. Dort nutzt man sie beispielsweise dazu, um Webseiten und Apps zu öffnen oder bargeldlos zu bezahlen. Im Westen war es den meisten Verbrauchern dagegen zu mühsam, eine App zum Einscannen dieser Codes herunterzuladen. Für die E-Commerce-Mogule Alibaba und Tencent bilden diese Codes die Grundlage ihrer Zahlungssysteme und mittlerweile lassen sich mit QR-Codes alle möglichen Arten von Informationen abrufen. Sie werden sogar für die Anmeldung in öffentlichen WLAN-Netzwerken verwendet.

Apple hat endlich einen QR-Scanner in die Kamera seiner neuesten Smartphones integriert. Ein Feature, das sich auf Android-Geräten im vergangenen Jahr immer größerer Beliebtheit erfreute.

Augmented Reality boomt, während Virtual Reality langsam weiterwächst

Zwar wird Virtual Reality weiter wachsen, aber langsamer als von vielen Leuten vorhergesagt wird. Ein Großteil des Wachstums wird sich aber bei VRs kleinem Bruder verzeichnen lassen: 360-Video. Augmented Reality wird dagegen ins Rampenlicht rücken, denn wir haben erst damit begonnen, das kreative Potential dieser Technologie zu erschließen. Jetzt, da Smartphone-Hardware leistungsfähiger ist denn je – insbesondere im Mittelklasse-Segment – werden viele Unternehmen versuchen, potentielle Kunden auf interessante Weise und mithilfe von AR anzulocken.

Wir planen die nächste Mondlandung

SpaceIL ist eine privat finanzierte Non-Profit-Organisation aus Isreal und wird zusammen mit SpaceX im Febraur 2019 ein unbenanntes Raumschiff auf den Mond schicken.

Die USA möchten bis Ende 2019 den Mondlander Orion zum Mond schicken, die Kosten für das Projekt liegen bereits bei 10,5 Milliarden US-Dollar. In Indien startet bereits im Januar die Mondsonde Chandrayaan-2, die Mondgestein untersuchen soll. Und China möchte Chang’e-4 auf die dunkle Seite des Mondes schießen – wenn ihnen das gelingt, wird das wohl die erste und beste Nachricht für Pink Floyds Lizenzeinnahmen sein.

5G ist im Anmarsch

Beim neuen Mobilfunkstandard 5G geht es nicht darum, YouTube-Videos schneller zu laden. Stattdessen steht die Industrie 4.0 im Mittelpunkt – also autonome Fahrzeuge und Edge Computing. Wir haben schon über dieses Thema geschrieben, aber bis Fahrzeuge in Echtzeit miteinander kommunizieren können, werden wir auf den Straßen keine wirklich autonomen Fahrzeuge sehen.

Die Podcasts sind zurück

Mittlerweile trage ich meine Kopfhörer öfter als meine Schuhe. Und seit dem Aufstieg der Smart Speaker hören sich immer mehr Menschen Podcasts an. In China bezahlt man für viele Inhalte im Voraus; ein deutlich interessanteres Finanzierungsmodell als die Werbefinanzierung im Westen. Viele Menschen bezahlen außerdem für Kurse – von Geschichte bis hin zu Betriebswirtschaftslehre. Die Nachfrage nach gezielter Bildung für bestimmte Themenbereiche in einer sich rasant verändernden Wirtschaft treibt dort das Konzept der Bildungs-Podcasts voran.

Auch wir von Mobile Geeks haben eine Reihe von Podcasts zum Thema Mobility, in denen wir euch die aktuellsten News und Trends zeigen.

Fernweh – jeden Morgen von Montag bis Freitag
Ferweh Talks – jeden zweiten Sonntag
Ferweh Mobility – Don Dahlmann unterhält sich alle zwei Wochen mit Branchenexperten
Mobile Geeks Mobility Podcast – Unser englischsprachiger Podcast mit Nicole Scott und Don Dahlmann, alle zwei Wochen eine neue Folge.

Visual Search wird zum Mainstream

Die Google Bildersuche gibt es schon seit einer ganzen Weile, seit neustem sogar als Teil von Google Lens. Experten sagen, dass die Visual Search bis zum Jahr 2021 für 30 Prozent aller Umsätze verantwortlich sein wird. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ihr oder jemand, den ihr kennt, im kommenden Jahr zum ersten Mal ein Produkt über dieses Feature kaufen werdet.

Wenn ihr neugierig seid, was diese Trends angeht, könnt ihr einen Blick auf unser Video und den Artikel zu unseren Mobility-Vorhersagen werfen.

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Nicole Scott