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Ein Tag im Leben mit dem Samsung Galaxy S10+

Samsung Galaxy S10+ Kamera fotos
geschrieben von Ümit Memisoglu

Der Morgen mit dem Samsung Galaxy S10+

Der Morgen startet um 7:00 Uhr im Bett bei 100 Prozent Akku, wo ich meine Benachrichtigungen checke. Es gibt auf dem Samsung Galaxy S10+ keine Benachrichtigungs-LED. Das bedeutet, dass man Benachrichtigungen nur auf dem Always On Display sieht, falls dieser aktiv ist. Standardmäßig wird dieser erst nach dem Tippen auf das Display angezeigt, aber ich stelle es gerne so ein, dass es von 7 bis 0 Uhr immer angezeigt wird. Es ist auch beim Samsung Galaxy S10+ gut anpassbar mit Themes und wer will kann die Benachrichtigungen auch direkt auf dem Always On Display lesen.

Samsung Galaxy S10+

Symbolbild

Um das Smartphone zu Entsperren habe ich drei Möglichkeiten: Der vierstellige Pin, der Ultraschall-Fingerabdrucksensor oder die Gesichtserkennung. Im Vergleich zu anderen Smartphones finde ich die Ultraschall-Variante viel zuverlässiger als die optische Lösung. Zum Entsperren ist es nicht nötig das Display einzuschalten und auch muss der Finger nicht durchleuchtet werden. Dabei kommt man direkt ohne Umweg auf den Homescreen. Auch wenn das Entsperren hier leicht schneller geht, nutze ich die meiste Zeit die Gesichtserkennung, da ich sonst immer maximal 2 Sekunden warten muss. Die Gesichtserkennung ist diesmal zwar weniger sicher, da der Iris-Scanner fehlt, aber es entsperrt das Gerät fast sofort, was für mich zeitsparender ist. Dabei leuchtet auch wieder der äußere Bereich des Kameramoduls um zu signalisieren, dass es gerade am Scannen ist. Ich habe es so eingestellt, dass es beim Aufheben des Smartphones oder nach doppeltem Tippen zum Aufwecken sofort scannt.

Samsung Galaxy S10+ Kamera fotos

Wenn ich mir die Benachrichtigungsleiste anschaue, stört mich das Kameramodul überhaupt nicht. Zum einen ist genug Platz für Benachrichtigungen, zum anderen nimmt es nicht einfach ein Stück in der Mitte weg, sondern steht in der äußersten Ecke, wo es kaum auffällt und mir nicht das Gefühl gibt, dass mir etwas weggenommen wird. Es scheint mir im Vergleich zur Notch die elegantere Lösung zu sein. Bei den meisten Apps bleibt der obere Bereich eine Statusleiste, aber dieser wird nicht einfach Schwarz gefärbt, sondern in der Farbpalette der aktiven App gefärbt, was für mehr Immersion und das Gefühl von mehr Display sorgt.

Samsung Galaxy S10+ Kamera fotos

Symbolbild

Nach dem Öffnen des Fensters im AirBnB und auf dem Weg nach Draußen werde ich von den zwei Hauskatzen begrüßt. Auch wenn sie sich viel bewegen und es etwas dunkler im Raum ist, habe ich es geschafft nach 3-4 Anläufen gute Schnappschüsse zu bekommen. Sie sind im Detail betrachtet nicht ganz scharf und leicht aufgehellt, was man besonders an den eigentlich dunkleren, aber jetzt detailärmeren Stellen sieht. Die Bilder eignen sich trotzdem sehr gut für einen Social Media Post. Generell ist es immer schwierig sich bewegende Tiere festzuhalten, aber es ist doch recht gut gelungen. Die KI hat dabei sofort erkannt, dass es sich um Katzen handelt. Was sich aber genau geändert hat, kann ich nicht wirklich beurteilen. Trotzdem finde ich die Farbdarstellung der Katzen ziemlich gut und originalgetreu.

Auch in Form eines 4K Videos leistet das Gerät gute Arbeit mit sehr guter Stabilisierung aus der Hand. Dabei kann man bis zu 60 FPS aufnehmen und das selbst mit HDR10+. Wer will kann mit der Superstabilisierung noch mehr aus dem Gerät herausholen. Hier wird wie eine Action Cam stabilisiert, aber es wird mehr Licht benötigt um ein sauberes Bild zu bekommen. Insgesamt wird die Qualität also etwas verringert, wie man das im unteren Video sieht. Dafür ist das Bild aber absolut stabil beim Filmen aus der Hand. Im Dunkeln ist es jedoch absolut nicht zu gebrauchen wie man es schon am Ende des Videos unten erahnen kann. Ohne Superstabilisierung sind Videos im Low-Light eigentlich relativ gut, sofern es nicht zu dunkel ist. Nochmal besser ist die Qualität im Low Light, wenn man statt 4K in FullHD aufnimmt, da es da weniger rauscht. Die Kamera seht Ihr auch im Einsatz in unserem Mobility Talk Video zum Thema 5G, wo die sekundären Kameraperspektiven (Ultraweit, weit, mit und ohne Bewegung) vom S10+ kommen.

Auf dem Weg zum Café beantworte ich einige Mails, veröffentliche einige Posts auf Social Media Plattformen und fange einige Pokemon in Pokemon Go. Im Cafe angekommen spiele ich etwas mehr mit der Benutzeroberfläche und passe sie an, da ich die letzten Tage noch nicht die Gelegenheit dazu hatte. Insgesamt komme ich mit der One UI ziemlich gut zurecht. Es fühlt sich nicht so ausgelastet an wie die Vorgängeroberflächen und die Bedienung ist ziemlich benutzerfreundlich während die Performance sehr gut wirkt. Dabei bietet es sehr sehr viele Einstellungsmöglichkeiten und Extras, die das Arbeiten mit dem Samsung Galaxy S10+ etwas erleichtern.

Wer hier aber pures Android-Feeling möchte, ist weit entfernt davon. Schön ist, dass die Bixby-Taste zumindest etwas weniger nervt. Sie lässt sich zwar nicht ganz deaktivieren, aber der Sprachassistent aktiviert sich nur bei langem Druck. Für das kurze oder doppelte Betätigen kann man andere Apps oder Bixby-Routinen zuweisen. Google Assistant kann man aber nicht aktivieren und man kann nur eines der beiden Tastenkombinationen eine Funktion zuweisen. Die andere wird automatisch mit Bixby Home belegt. Nervig. Aber solange es nicht mit einem Klick aktiviert wird, kann ich damit leben. Dafür habe ich bereits das dritte Update angeboten bekommen, seitdem ich das Samsung Galaxy S10+ ausgepackt habe, was ich als sehr positiv sehe.

Samsung Galaxy S10+ Kamera fotos

Im Cafe angekommen bestellen wir was zu Essen. Hier zeigt die Kamera seine Stärken, denn auch wenn es sich hierbei auch nur um unbearbeitete Schnappschüsse handelt, sehen die Fotos auf Anhieb super lebendig aus. Das liegt an den satten Farben und der guten Schärfe, wo die KI sich dem Essen ein wenig anpasst. Instagram Influencer müssen hier nicht einmal Arbeit reinstecken und die Bilder bearbeiten. Mit Bluetooth, mobiles Netz und GPS eingeschaltet habe ich um 12 Uhr herum noch 77% Akku übrig.

Der Nachmittag mit dem Samsung Galaxy S10+

Auf dem Weg zur und auf der nächsten Location nehme ich einige Fotos und Videos mit der Kamera auf. Das Samsung Galaxy S10+ kommt mit drei Sensoren:

  • 12 Megapixel Weitwinkel mit variabler Blende von f/1.5 und f/2.4 und 26 mm Brennweite
  • 12 Megapixel Telesensor für den Zweifachzoom mit f/2.4 Blende und 52 mm Brennweite
  • 16 Megapixel Ultraweitwinkel mit f/2.2 mm Blende und 12 mm Brennweite

Bei Tag ist es schwer Qualitätsunterschiede festzustellen und alle Sensoren leisten sehr gute Arbeit, wobei mir besonders der normale Weitwinkel und der Ultraweitwinkel gut gefallen. Qualitativ gibt es hier insgesamt kaum etwas zu meckern. Man sieht nur, dass der Telesensor etwas schwächer ist und beim Ultraweitwinkel der äußere Rand an Details verliert, was nicht unnormal ist, aber auffällt, was an dem sehr hohen Sichtwinkel liegt. Die Bilder wirken lebendig, was gut ist, da man in den meisten Situationen sowieso nur schnelle Schnappschüsse aufnehmen kann und man hier, vor allem bei Farbigen Kulissen meist ohne Bearbeitung auskommt. Wer es anspruchsvoller will, kann aber in den Profimodus-Wechseln, wo es auch möglich ist RAW-Fotos aufzunehmen. Damit kann man natürlich deutlich mehr aus der Kamera herausholen. Interessant ist die Instagram-Funktion in der Kamera-App. Hier kann man Fotos und Videos für Instagram-Stories aufnehmen. Klingt erstmal nicht sehr berauschend, führt aber dazu dass die Qualität der Stories sichtbar besser ist als wenn man die Instagram-App selbst nutzt. Der Live-Fokus-Modus kann jetzt übrigens auch vor und nach der Aufnahme den Hintergrund in schwarz-weiß darstellen und nicht nur einfach die Tiefenschärfe anpassen. Es sieht nicht schlecht aus, aber ganz sauber ist das Bild an den Umrissen nicht. Ein Softwareupdate könnte das sicher leicht beheben.

Nebenbei schaue ich bis zum Ende des Events nochmal, was es neues auf Twitter gibt, bearbeite Fotos und bereite Social Media Posts vor. Um 17 Uhr bin ich auf 58%.

Der Abend mit dem Samsung Galaxy S10+

Beim Abendessen nach der Veranstaltung gab es wieder ein wenig Essen zum fotografieren. Diesmal im Low-Light. Man merkt, dass die KI bei Essen im Food Modus auch nochmal den Bereich um das Essen herum etwas weniger Scharf stellt, damit das Essen mit satteren Farben im Vordergrund steht.

Nach dem Abendessen geht es zurück zum AirBnB. Leider fährt die Metro wegen dem Streik nicht und selbst das Fahren mit dem Bus ist unpraktisch, das es mit langen Wartezeiten verbunden ist. Also geht es zu Fuß weiter. Da der Weg etwas komplizierter ist mit aktiver Google Maps Route. Der Weg ist lang und beschwerlich, jedoch bietet sich hier die Möglichkeit Nachtfotos aufzunehmen. Das Samsung Galaxy S10+ hat keinen eigenen Nachtmodus. Beziehungsweise noch nicht. Die Kamera wechselt nämlich automatisch in eine Art Nachtmodus, wenn es erkennt, dass es dunkel ist. Die Bilder sind gut, jedoch leicht aufgehellt, was unschöne Details hervorholt und die Fotos sind leider nicht so fantastisch wie beim Huawei Mate 20 Pro oder Google Pixel 3, wenn es um Details geht. Jedoch leisten alle Sensoren solide Arbeit. Einen richtigen Nachtmodus soll es aber bald geben. Dieser schien in der Preview sehr gute Arbeit zu leisten, wird jedoch leider nur mit Stativ funktionieren.

42 Minuten später, mit Hilfe von Google Maps und nachdem ich einige Pokemon gefangen habe, bin ich im AirBnB angekommen. Das Samsung Galaxy S10+ ist gerade bei 29% um 21:10 Uhr. Während mein Video auf dem Notebook rendert, spiele ich ein wenig Dragonball Legends im PVP online für etwa 25 Minuten im W-LAN-Netz. Leistung hat der Exynos 9820 in der europäischen Version zusammen mit 8 GB RAM mehr als genug um aktuelle Spiele und alle möglichen Anwendungen flüssig wiederzugeben und Leistungseinbrüche konnte ich nicht feststellen. Mit den 512 GB des Samsung Galaxy S10+ in der Basisvariante sollte man auch ewig auskommen und wenn nicht, kann man es mit einer microSD, wie der kürzlich erschienenen 1 TB von Sandisk erweitern.

Samsung Galaxy S10+ Kamera fotos

Während des Uploads schaue ich mir noch etwa 35 Minuten lang Videos auf YouTube an. Der Sound der mit Dolby Atmos unterstützten Lautsprecher gefällt mir auf Anhieb sehr, auch bei hoher Lautstärke. Es ist nicht der beste Lautsprecher, jedoch stimmt die Balance und der Klang klingt nicht blechern, während Höhen und Tiefen gut wiedergegeben werden. Wer mit Kopfhörern hören will, kann dies dank des 3,5 mm Klinkenanschlusses auch noch immer tun, aber auch USB-C Lautsprecher sowie Mikrofone werden unterstützt. Beispielsweise nutze ich die Shure MV88+ für Tonaufnahmen über das Smartphone, wenn Videos etwas professioneller sein sollen.

Samsung Galaxy S10+ Kamera fotos

Sehr schön ist auch das Display des Samsung Galaxy S10+. Es ist wahrscheinlich wie immer das aktuell schönste Display auf dem Markt, dessen Radius an den Seiten nochmal größer ist, weshalb das Display nochmal breiter wirkt und die Seiten weniger abgerundet. Diesmal handelt es sich um ein 6,4 Zoll Dynamic AMOLED Panel mit einer Auflösung von 3040 x 1440 Pixeln und 522 ppi, welches HDR10+ Inhalte wiedergeben kann. Die Namensänderung kommt daher, dass das Display jetzt von sich auch weniger blaues Licht emittiert, um die Augen zu schonen und es stimmt tatsächlich, dass es das Auge weniger ermüdet. Einen farblichen Filter sieht man dabei aber nicht. Die Darstellung ist so schön wie immer und sogar nochmal natürlicher als es sonst der Fall ist. Wir haben zwar noch immer satte Farben, die aber nicht mehr übersättigt sind, was auch schön für Bildbearbeitung ist. Wer will kann einen klassischen Blaulichtfilter am Abend dazuschalten und auch den Nachtmodus aktivieren, wo Menüs schwarz statt weiß dargestellt werden. Ich stelle das meist so ein, dass beide Modi von 20 Uhr bis 7 Uhr Morgens automatisch anspringen.

Samsung Galaxy S10+ Kamera fotos

Der Tag endet um etwa 22:30 Uhr, nachdem ich nochmal durch die Sozialen Netzwerke gesurft bin, damit, dass der 4100 mAh Akku bei 4% aufgeladen werden muss. Das geht nicht nur per Kabel, sondern auch Samsung-typisch Kabellos. Jetzt sogar in die andere Richtung, wenn man seine Gadgets aufladen möchte. Beide Methoden sind diesmal gleich schnell mit 15 Watt. Leider empfinde ich das Laden des Samsung Galaxy S10+ nach der langen Nutzung des Huawei Mate 20 Pro, wo man auf 70% in 30 Minuten mit dessen 40 Watt Netzteil kommt, als zu langsam. Auch im Vergleich zu anderen Herstellern. Hier bleibt der Akku des S10+ nämlich nach 30 Minuten noch unter 40%. Dass sich hier länger nichts geändert hat, finde ich sehr schade und halte es für ein verschenktes Potential.

Kurz vor dem Schlafen ist mir das Gerät aus dem Pyjama gerutscht und mit dem Display auf die Fliesen geklatscht. Ein Fehler, der mir so noch nie passiert ist, aber meiner Müdigkeit verschuldet ist. Glücklicherweise hat es den lauten Sturz ohne Kratzer überstanden. Um das Display mit Gorilla Glass 6 mache ich mir aus der Hüfthöhe weniger sorgen, sondern über die Keramikrückseite, die zwar sehr kratzfest, aber dafür auch sehr zerbrechlich sein dürfte. Es scheint also doch einiges mehr auszuhalten als erwartet. Zumindest hat es meinen unbeabsichtigten Drop-Test bestanden. Hier sei auch nochmal zur Vollständigkeit erwähnt, dass das Gerät mit IP68 wasserdicht ist.

Samsung Galaxy S10+ Kamera fotos

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Ümit Memisoglu