Auf der Computex werden jedes Jahr viele ambitionierte Ideen vorgestellt, in der Hoffnung, dass sie es eines Tages auf den Markt schaffen. Sie ist eine der wichtigsten Messen Asiens, denn auf der Computex trifft sich die Tech-Branche, um über die Hardware zu diskutieren, die am Ende in unseren Geräten landet. Aber nicht alles, was hier vorgeführt wird, findet seinen Weg in den Handel. Die Computex vermittelt jedoch einen guten Eindruck davon, welche Möglichkeiten es gibt und was sich bald zum Trend entwickeln könnte.
5G steht kurz davor, nützlich zu werden
Auf der Computex sind alle brandheißen Tech-Themen vertreten – in diesem Jahr waren es vor allem 5G, IoT und KI. Weil auf der Messe vor allem grundlegende Hardware vorgestellt wird, gab es von so gut wie jedem Chiphersteller eine Ankündigung bezüglich des neuen Mobilfunkstandards 5G. Der neue Prozessor von MediaTek unterstützt 5G und ist zugleich strom- und speichereffizient und von Qualcomm wurde ein Lenovo-Notebook vorgestellt, das auf dem 8CX basiert und ebenfalls 5G unterstützt.
Qualcomm stellte den Chip zwar bereits vergangenen Dezember vor, aber nun sehen wir zum ersten Mal ein Notebook, das den Chip nutzt. Weil sich der Chiphersteller mit Lenovo zusammengetan hat, könnte das Gerät tatsächlich in den Handel kommen. Das 5G-Laptop mag zwar nur ein Konzept sein, aber es zeigt, dass wir einen Schritt näher an einer Welt sind, in der 5G das Design unserer Produkte beeinflusst. Mit 5G wäre es unter Umständen möglich, vollkommen auf internen Speicherplatz zu verzichten. Auch Prozessoren müssten weniger leisten, da ein Großteil der Rechenleistung in die Cloud verlagert werden könnte.
Von solch drastischen Designänderungen sind wir zwar noch weit entfernt, aber Qualcomms 5G-Notebook ist ein klarer Schritt in diese Richtung.
Unternehmen aus Taiwan bekennen sich zu ihren IoT-Wurzeln
In Taiwan gibt es unzählige Unternehmen, die Hardwarekomponenten herstellen. Vor allem IoT- und Smart-City-Hardware zählt zu den Stärken dieser Unternehmen. Wir finden es großartig, dass Hersteller wie Gigabyte diesen Aspekt zu einer Priorität erklärt haben. Ursprünglich war Gigabyte für Motherboards und Gaming-Hardware bekannt. Auch Notebooks sind Teil der Produktpalette – die Gaming-Sparte läuft mittlerweile unter dem Namen „Aorus“.
Notebooks mit zweitem Bildschirm
Letztes Jahr feierte das ScreenPad im Zenbook Pro sein Debüt – nun stattet Asus alle seine neuen Laptops mit dem Display-Trackpad aus. Ob das ScreenPad tatsächlich eine intuitive Lösung ist, halten wir für fraglich, aber wir finden es toll, dass Asus alle seine Geräte mit diesem innovativen Feature ausgestattet hat. Selbst das günstige VivoBook bekommt nun das ScreenPad 2.0.
Asus stellte außerdem das ScreenPad+ vor – ein sekundäres Display unterhalb des Displays bzw. oberhalb der Tastatur. Wir halten dieses Feature für unglaublich nützlich. Vor allem in komplexen Programmen wie Adobe Premiere ist es deutlich nützlicher als ein Trackpad mit Display.
Asus war schon immer ein Unternehmen, das nicht davor zurückscheut, Neues auszuprobieren. Das klappt zwar nicht immer, aber wir finden es toll, dass Asus mit dem Konzept experimentiert. Wir finden, dass das ScreenPad durchaus Potential besitzt.
Notebooks bekommen „echte ganztägige Akkulaufzeit“
Akkubenchmarks basieren nicht auf tatsächlicher Nutzung (das WLAN ist ausgeschaltet, die Bildschirmhelligkeit reduziert oder es laufen keine Programme). Intel und Qualcomm gaben auf der Computex bekannt, dass die nächste Generation von Notebooks ganztägige Akkulaufzeit bei realistischer Nutzung besitzen wird.
Bei Intel läuft das Ganze unter dem Namen „Project Athena“. Um diese Auszeichnung zu erhalten, müssen Hersteller wie Dell dafür sorgen, dass ihre Laptops eine Reihe von Kriterien erfüllen. So müssen sich die Geräte innerhalb einer Sekunde aus dem Energiesparmodus aufwecken lassen, neun Stunden tatsächliche Akkulaufzeit besitzen und vieles mehr. Die ersten Laptops mit der Athena-Auszeichnung sollen laut Intel bereits Ende dieses Jahres erscheinen.
Qualcomm hat ähnliche Pläne. Der Hersteller möchte nicht nur 5G-Smartphones mit Hardware ausstatten, sondern auch 5G-Laptops revolutionieren. In Zukunft sollen Laptops jederzeit mit dem Internet verbunden sein und standortbezogene Features besitzen – und natürlich schlankere Designs und längere Akkulaufzeiten.
KI als allgegenwärtige Technologie
Künstliche Intelligenz gehört definitiv zu den Stärken Taiwans. Jedes Jahr absolvieren 10.000 Studenten in Taiwan ein Studium in den Bereichen Informatik und Informationssystemmanagement.
Vielen Unternehmen fehlen noch die nötigen Kompetenzen, um mit KI zu interagieren. Künstliche Intelligenz soll jedoch die Lücke zwischen Mensch und Maschine schließen, um für bessere Zusammenarbeit zu sorgen. KI ist lange genug ein Buzzword gewesen. Endlich erleben wir praxisnahe Anwendungsfälle dieser Technologie. Schon jetzt gibt es viele KI-Produkte, die speziell für die Lösung bestimmter Probleme entwickelt wurden.
Wir lieben die Computex, weil sie uns einen Blick in die Zukunft verschafft! Was denkt ihr?
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