Facebook will noch in diesem Sommer ein unabhängiges Aufsichtsgremium einrichten, um effektiv gegen Hass im sozialen Netzwerk vorzugehen. Das sagte Kommunikationschef Nick Clegg in Berlin. Aber kann das Gremium wirklich etwas ausrichten?
Der ehemalige britische stellvertretende Premierminister Nick Clegg ist seit Oktober 2018 Facebooks „Vice President of Global Affairs and Communications“.
Am Montag kündigte der Kommunikationschef auf einer Veranstaltung an der Hertie School of Governance in Berlin an, dass der Social-Media-Riese ein unabhängiges Aufsichtsgremium aus rund 40 Experten verschiedener Bereiche aufstellen will.
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Nach Informationen des ZDF sollen darin Wissenschaftler, Juristen, Journalisten und andere Experten sitzen. An sie dürfen sich Nutzer in Zukunft wenden, wenn sie glauben, ihre Inhalte seien unrechtmäßig entfernt oder die Inhalte anderer seien zu Unrecht stehen gelassen worden.
Facebook selbst soll ebenfalls Fälle vorlegen können, die das Gremium anschließend bewertet. Die Einzelfallentscheidungen der Experten soll das Unternehmen außerdem akzeptieren müssen.
Ist ein Aufsichtsgremium wirklich hilfreich für Facebook?
Das klingt in der Theorie alles sehr schön. Aber wie das Gremium bei seiner Arbeit vorgehen will, ist noch nicht klar.
Die Frage ist: Wenn eine Flut an Meldungen auf das Gremium zukommt, wie wollen sie alle Fälle prüfen und gegebenenfalls bearbeiten? Clegg wies bereits darauf hin, dass Facebook nicht jeden Hass-Kommentar unterbinden könnte.
Das Gremium soll stattdessen strittige Fragen beantworten, die ihm von Nutzern gestellt werden. Beispielsweise sollen sie sich drüber beraten, ob Hass-Kommentare online bleiben und nur mit einem Warnhinweis versehen oder sofort gelöscht werden sollen.
Facebook will die ersten 40 Mitglieder außerdem selbst auswählen. Dafür, dass das Gremium unabhängig sein soll, klingt das schon ziemlich merkwürdig. Erst nach drei Jahren sollen diese ihre 40 Nachfolger selbst bestimmen. Dabei ist eine einmalige Wiederwahl möglich.
Die Kommunikation verschiebt sich ins Private
Grundsätzlich geht der Trend für Kommunikation immer mehr ins Private. Nutzer kommunizieren lieber per Messenger und über persönliche Stories mit ihren Freunden. Das verringert zumindest zum kleinen Teil die Anzahl der Hass-Kommentare im Netz.
Gelöst ist das Problem damit aber natürlich bei Weitem nicht. Facebook muss eine Lösung finden, um die gewaltige Menge an diskriminierenden beziehungsweise gehässigen Inhalten zuverlässig zu finden und zu löschen.
Ob das Gremium ein Schritt in die richtige Richtung ist, bleibt daher erstmal abzuwarten.
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