Egal, welche Form, welches Ersatzteil oder welches Accessoire man aktuell benötigt. Durch die Unterstützung von 3-D-Druckern ist es heute ohne große Probleme möglich, Modelle mit wenig Aufwand einfach auszudrucken. Die Technik wird deshalb in der Wirtschaft auch zunehmend verwendet, um neue Prototypen zu bauen oder ganz einfach Ersatzteile herzustellen.
Das kommt auch der Medizin, wie beispielsweise beim kostengünstigen Herstellen von Prothesen, zugute. Klar, es gibt immer doch noch kreativere und kostengünstigere Methoden, wie erst kürzlich ein Jugendlicher demonstrierte, der sich aus einfachen Legosets einen neuen Arm zusammenbaute. Aber auch das aus dem Vereinigten Königreich stammende Unternehmen Open Bionics zeigt, was heute in diesem Bereich schon möglich ist.
2014 gegründet, konzentrierte man sich zunächst auf die Entwicklung einer möglichst kostengünstigen Handprothese. Es dauerte seitdem kein Jahr, bis Disney das Potenzial im Unternehmen sah und beide Seiten eine Partnerschaft ankündigten. Das herausgegebene Ziel war die Entwicklung von Prothesen im Superhelden-Design, für die man 2015 und 2016 gleich drei Preise (James Dyson Award, Tech4Good award und Bloomberg Business Innovators award) einstrich.
Auf dem Weg dorthin kamen dann noch Lucasfilm und Marvel (beide gehören zu Walt Disney Cooperation) hinzu und ermöglichten die kostenfreie Nutzung von eigentlich lizenzpflichtigen Inhalten für die Entwicklung. Das Ergebnis sind drei verschiedene Prothesen, die Open Bionics jetzt auf seiner Webseite ankündigt. Je eine im Iron Man- (Marvel), Frozen- (Disney) und BB8-Design (Lucas Film).
Große Teile der Prothesen werden dabei im 3-D-Drucker gefertigt und sind daher vergleichsweise günstig in der Herstellung. Der Vorteil, der sich hier ergibt, ist, dass selbst Bevölkerungsschichten mit geringerem Einkommen sich eine solche Prothese leisten könnten. Neben der wiederhergestellten Funktion der Hand haben die Prothesen noch einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil: Sie bringen einen großen Teil des Selbstvertrauens für Kinder zurück.
Der 11-jährige Cameron Millar aus Edinburgh wurde beispielsweise ohne rechten Arm geboren und fühlt sich mit seinem neuen BB-8-Arm so richtig wohl. Für die Finanzierung sorgte eine Crowdfunding-Kampagne, die bereits in drei Wochen die erforderliche Summe zusammenbrachte. Der 12-jährige Raimi aus Street war schon immer Iron Man-Fan und freut sich, dass ihn jetzt weniger Menschen auf der Straße anstarren und er selbstbewusster auftreten kann und auch die 11-jährige Evie Lambert aus Huddersfiel freut sich über die kleinen Dinge: Sie kann jetzt endlich mit ihrem linken Arm eine Tasse anheben und sich die Haare kämmen.
Das Beispiel zeigt, dass wir bereits jetzt dank des 3-D-Drucks sehr viel positives erschaffen können. Im Falle des sog. „Hero Arms“ ergibt sich somit die Möglichkeit, eine unter einem Kilogramm schwere Prothese zu drucken, die klassische Alltagssituationen ohne Probleme managen kann. Bisher gibt es die Modelle in Großbritannien, Amerika und in Frankreich. Anfang 2020 könnten aber auch hier Kinder und Jugendliche die Prothesen nutzen.
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