Facebook und Twitter müssen schon wieder ein riesiges Datenleck melden. Offenbar konnte man über Apps von Drittanbietern persönliche Daten von Millionen Nutzern einsehen. Das Leck soll bereits geschlossen sein. Aber warum bekommen die sozialen Netzwerke ihre Probleme nicht in den Griff? Eine Einordnung.
Die jüngsten Datenskandale von Facebook und Twitter sind – wieder einmal – erschreckend.
Facebook spioniert Nutzer über die iPhone-Kamera aus, eine veraltete Software sorgt für eine gravierende Twitter-Sicherheitslücke, Facebook bauscht die Wiedergabezeit von Facebook-Werbevideos um bis zu 900 Prozent auf – und die Liste geht noch weiter.
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Nun haben die beiden sozialen Netzwerke erneut mit einem riesigen Datenleck zu kämpfen. Sicherheitsforscher haben herausgefunden, dass App-Entwickler auch ohne Autorisierung auf Nutzerdaten zugreifen und diese sammeln konnten.
Datenleck bei Facebook und Twitter: Drittanbieter greifen auf persönliche Daten zu
Diese Information hatten die beiden Sicherheitsforscher Bob Diachenko und Viny Troia den sozialen Netzwerken zugespielt. Die App-Entwickler konnten demnach über zwei Software Development Kits (SDK) von Drittanbietern auf persönliche Daten zugreifen.
Die SDKs sollen demnach „One Audience“ und „Mobiburn“ heißen und Zugriff auf Daten wie E-Mail-Adressen, Namen und die jüngsten Tweets von Nutzern ermöglicht haben, die laut dem Wirtschafts- und Finanz-Nachrichtensender CNBC Anwendungen wie Giant Square für die Erstellung von Collagen und Photofy zur Bildbearbeitung verwendet haben.
Twitter äußerte sich in einem öffentlichen Blog-Eintrag zum Datenleck. Darin schreibt der Kurznachrichten-Dienst, dass einige Android-Nutzer der Twitter-App betroffen waren und – wenn dem so ist – darüber informiert werden. iPhone-Nutzer brauchen sich keine Sorgen machen: Sie betrifft die Sicherheitslücke laut Twitter nicht.
Wer ungeduldig ist und sicher gehen will, kann in den Twitter-Einstellungen und in den Facebook-Einstellungen aber jetzt schon einsehen, welche Drittanbieter-Apps mit dem eigenen Profil verbunden sind und theoretisch persönliche Daten abgreifen können.
Facebook und Twitter informieren Google und Apple
Mittlerweile haben beide Unternehmen auch schon Google und Apple informiert, damit sie gemeinsam weitere Schritte gegen die Drittanbieter einleiten können. Denn eigentlich müssen Apps von Drittanbietern nach Erlaubnis fragen, bevor sie persönliche Daten nutzen. Das ist in diesem Fall offenbar nicht passiert.
Datenleck um Datenleck: Vorsicht geboten
Was bedeutet der Datenskandal also für uns? Nutzer sollten sich in jedem Fall genau überlegen, mit welchen weiteren Apps sie ihren Facebook- und Twitter-Account verknüpfen.
Es scheint, als würden wir zum aktuellen Zeitpunkt damit leben müssen, dass in den sozialen Netzwerken immer mal wieder Datenlecks auftauchen und unsere persönlichen Daten nicht sicher sind.
Demnach ist Vorsicht geboten, welche Informationen wir im Internet angeben beziehungsweise teilen möchten und welche nicht.
Ist vernünftiger Datenschutz zu viel verlangt?
Die Frage ist nun: Können Facebook, Twitter und Co. überhaupt vernünftigen Datenschutz leisten? Oder ist ein Internet ohne Sicherheitslücken zu viel verlangt?
Aus Nutzersicht kann man natürlich wenig Verständnis für derartige Datenlecks aufbringen. Wenn ein Unternehmen verspricht, dass unsere Daten auf einer Plattform bleiben, sollte man das auch so einhalten.
Vielleicht müssen die sozialen Netzwerke also genau prüfen, in welchem Umfang sie Datenschutz wirklich leisten können – und ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzerklärungen anpassen.
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