Eigentlich hatte ich vor einen „Ein Tag im Leben mit dem Huawei P40 Pro“-Artikel zu schreiben. Das erweist sich aktuell als schwierig und „Ein Tag in Quarantäne/Home Office mit dem Huawei P40 Pro“ ist vielleicht nicht so spannend, wie es sich anhört, daher versuchen wir es diesmal mit einem anderen Format.
Ich benutze bereits länger das Huawei P30 Pro. Das liegt daran, dass ich die Möglichkeiten, die die Kamera dieses Smartphones bietet und auch die Konsistenz der Qualität der Bilder sehr schätze, da es für längere Zeit das rundeste und für eine Weile sogar das beste Gesamtpaket besaß. Entprechend fallen mir beim Huawei P40 Pro sofort die Neuerungen, Verbesserungen und auch eventuell fehlende Features bei der neuen „Ultra Vision Leica Quad Camera“ auf.
Huawei P40 Pro – 50 MP Ultra Vision Sensor
Eines der Neuerungen ist der 50 MP Ultra Vision Sensor mit einer Blende von f/1.9 und OIS. Der ein oder andere mag jetzt sagen: „50 MP? Aber Samsung und Xiaomi haben 108 MP“. Ja, das stimmt zwar, aber die Qualität des 50 MP Sensors ist deutlich besser. Das liegt mitunter daran dass je mehr Megapixel eine Kamera auf einem kleinen Sensor hat, desto schlechter ist die Low-Light Qualität, da jeder Pixel deutlich weniger Licht auffängt. Das S20 sowie das Xiaomi geben bei Low Light daher sehr schnell nach und besonders das Samsung ist softwaretechnisch überwiegend auf die Darstellung auf einem Samsung Smartphone bzw. Super AMOLED Display optimiert. Entsprechend sehen die Bilder auf anderen Geräten dann nicht mehr ganz so gut aus. Huawei hat hier jedoch einen Sensor, der deutlich besser im Bezug auf unterschiedliche Verhältnisse optimiert ist und nicht nur auf dem Papier gut aussieht.
Zum anderen ist dieser Sensor mit 1/1.28 Zoll vergleichsweise riesig und aktuell, wenn ich mich nicht irre, auch der größte Sensor auf dem Markt. Je größer der Sensor, desto mehr Informationen kann dieser aufnehmen, vor allem, wenn die MP-Zahl nicht zu hoch ist. Einen weiteren Vorteil hat Huawei auch in der Technologie, die hier eingesetzt wird. Denn statt einem klassischen RGB-Sensor wird hier wie beim P30 Pro auch auf RYYB gesetzt, was für starke Verbesserungen in der Low-Light Performance führt. Wie genau dieser Sensor funktioniert, habe ich bereits in einem anderen Artikel vereinfacht erklärt.
Im Einsatz bei allen Sensoren ist natürlich wieder die künstliche Intelligenz, die bei Fotos sofort zeigt, was sie kann. Sie ist nicht wie bei vielen anderen Herstellern nur ein schönes Keyword, sondern in Ihren Funktionen recht stark für Leute, die Ihre Bilder nicht bearbeiten möchten. Bilder werden aus den besten Elementen mehrerer Bilder zusammengesetzt und auch entsprechend dem, was sie darstellen auch anders bearbeitet, sofern man die AI aktiviert lässt. Ein Beispiel ist das fotografieren bei Gegenlicht, wo das Fenster und etwa die Person separat aufgenommen werden, sodass weder das Fenster weiß, noch das Gesicht zu dunkel ist. Anhand der unteren Beispiele sieht man, wie stark die AI diesmal eingreifen kann. Oft wird etwa der Dynamikumfang, die Schärfe und die Klarheit erhöht sowie der Weißabgleich und Farbton je nach Szenario angepasst. Man kann das aber ganz leicht deaktivieren und hat eigenen Spielraum bei der Bearbeitung.
Hier sind noch einige Bilder mit dem Hauptsensor mit aktivierter KI. Teilweise sind die Bilde auch im Low Light entstanden, nur sieht man davon meistens nichts, da die Kamera das möglichst aufhellt. Insgesamt finde ich manche Bilder sogar sehr gelungen. Teilweise sieht es aus wie ein JPEG-Bild direkt aus meiner Sony Kamera aber mit etwas mehr Bearbeitung durch die KI. Grundsätzlich könnte ich einige der Bilder ohne Probleme auf sozialen Medien posten. Dynamikumfang, Details etc. sind echt toll.
Viele Möglichkeiten etwas schönes draußen im dunkeln aufzunehmen habe ich aktuell nicht, da hier in der Gegend kaum irgendwas auch nur leicht beleuchtet ist. Ich möchte aber nochmal zeigen, wie stark die Kamera im Low-Light im Vergleich zur Konkurrenz ist, da sie praktisch bei Dunkelheit sehen kann. Das Ergebnis ist vielleicht nicht fantastisch, aber zeigt, wie beeindruckend die Technologie dahinter eigentlich ist.
Zuerst einmal ein ganz einfaches Bild. Es ist „eigentlich“ dunkel, aber links seht Ihr, wie die Kamera der KI das Bild aufnimmt, und rechts wie das Bild im Nachtmodus aussieht. Beide Bilder sind zwar aufgehellt, aber das Bild im Nachtmodus hat mehr Details und den richtigen Weißabgleich und somit auch die richtigen Farben. Sobald möglich liefere ich einige weitere Beispiele.
Hier dazu noch das Extrembeispiel.
- Bild 1: Mit eingeschaltetem Licht, Kamera ohne AI.
- Bild 2: Ausgeschaltetes Licht, Kamera ohne AI,
- Bild 3: Nachtmodus, selbe Lichtbedingungen,
- Bild 4: fast komplette Dunkelheit,
- Bild 5: Nachtmodus, selbe Lichtbedingungen
Man wird niemals unter diesen Bedingungen fotografieren und entsprechend müssen die Bilder so natürlich nicht fantastisch aussehen, jedoch kommt da bisher keine andere Kamera außer dem Vorgänger an das hier heran. Nicht einmal das Pixel.
Huawei P40 Pro – Der Zoom
Als nächstes haben wir hier den 5x optischen Zoom (3x beim P40). Dieser kommt diesmal mit 12 MP statt 8 MP. OIS und auch wenn die Blende bei f/3.4 geblieben ist, so ist auch dieser jetzt mit einem RYYB Sensor bestückt. Somit ist dieser Stärker als der Zoom beim P30 Pro im Low Light und auch farblich deutlich besser angepasst, sodass der Unterschied zwischen den Sensoren weniger bemerkbar ist, sofern die KI nicht dazwischenfunkt. Die Qualität ist natürlich nicht vergleichbar mit dem Hauptsensor, aber dennoch ganz gut. Zoomen kann man hier übrigens im Hybrid-Zoom bis zu 10 fach und digital 50 fach, wobei die Qualität seit dem P30 Pro deutlich sichtbar gestiegen ist. In beiden Fällen zoomt die Kamera mithilfe der anderen Sensoren, die kombinierte Arbeit leisten und natürlich mithilfe der AI, die versucht möglichst viel zu korrigieren. Ich kann ohne Probleme die Uhr am 800 m Luftline entfernten Dom ablesen, wo ich mit bloßem Auge erst bei 300 m Luftline überhaupt erkenne, dass da eine Uhr ist. Oder auch das 5 Kilometer entfernte IKEA-Schild einigermaßen lesen. 100 fach Zoom gibt es jedoch erst mit dem später erscheinenden Huawei P40 Pro+. Aber selbst bei 50x wo man, wenn auch etwas verschwommen die Krater auf dem Mond erkennen kann, hat das Huawei P40 und Huawei P40 Pro den besten Zoom auf den Markt. Daher bin ich sehr gespannt auf das Pro+.
Anhand der Beispiele sieht man, dass der Zoom bis zu 10x richtig gut ist. Nur bei low light schwächelt es etwas, sodass man schon eher Rauschen im Bild erkennt. Dennoch sieht man bei dem einen Bild mit dem wertvollen Toilettenpapier, dass die Farben mehr oder weniger gleich geblieben sind, wobei das nicht immer garantiert ist. Bei den Treppenstufen, was die AI daraus macht, da es low light erkennt. Insgesamt bin ich mit dem Zoom aber wie gesagt sehr zufrieden.
Huawei P40 Pro – 40 MP CineLens Ultra Wide
Der dritte Sensor im Bunde ist der 40 MP CineLens Ultraweitwinkelsensor mit f/1.8, der hier den alten Ultraweitwinkel ersetzt. Mit ersetzen meine ich, dass der alte Sensor nur 16 MP hatte. Bedeutet, dass wir hier auch wegen der besseren Blende eine deutlich bessere Qualität haben. Was man hier jedoch verliert ist ein wenig von der Brennweite, denn hier passt sichtbar weniger ins Bild als zuvor und auch der Macro-Modus geht verloren. Entsprechend ist es nicht mehr möglich sich auf kleine Dinge zu fokussieren. Dafür ist das Bild im allgemeinen wesentlich detaillierter. Interessant ist hier auch dass der Sensor nativ auf ein 3:2 Verhältnis eingestellt ist. Einige Bilder dazu liefere ich in kürze nach.
Auch hier baut der Sensor auf die RYYB-Technologie. Dieser Sensor ist neben der Weitwinkel-Funktion, wie der Name CineLens bereits erahnen lässt, für Videoaufnahmen zuständig. Damit erhöht sich die Qualität der Videos im allgemeinen und gibt der Videokamera eine Art Nachtmodus. Eine minimale Lichtquelle muss zwar vorhanden sein, aber es kann dunkle Räume komplett aufhellen, sodass man das meiste, wenn auch etwas grob mit Qualitätsverlust erkennen kann. Videos aufnehmen kann das Huawei P40 Pro übrigens 4K 60 FPS und auch Slow Motion in 720p mit einer 256 fachen Verlangsamung. Das ist so heftig, dass ich gar nicht nichts zum zeigen habe, was explosiv genug ist. Jedoch funktioniert das nur bei sehr gutem Licht und bei der Qualität dürft Ihr nicht allzu große Erwartungen haben, aber eine nette Demo ist das schon. Insgesamt ist aber die Videoqualität spürbar besser als beim Vorgänger und die Stabilisierung ist richtig gut. Das Samsung oder eigentlich vor allem das iPhone 11 Pro hat bei Video die Nase vorn.
Hier zeige ich kurz wie die Kamera bei Dunkelheit reagiert, was die oben genannten Kandidaten z.B. nicht können. Das ist tatsächlich sehr beeindruckend, auch wenn es kein Szenario ist, in dem man normalerweise filmt. Für den nächsten Horrorfilm reicht es aber aus.
Als vierter Sensor bleibt noch der Tiefensensor, der für die Tiefeninformationen etwa bei Portraits und ähnlichem zuständig ist, diesen brauche ich vermutlich nicht erklären.
Huawei P40 Pro – Weitere Features:
Besondere Features bringt die Kamera des Huawei P40 Pro natürlich auch mit sich. Unter anderem ist es der super schnelle Octa PD Autofocus. Damit soll das P40 Pro den schnellsten Autofokus haben und nach meiner Einschätzung mag das sogar stimmen, denn die Kamera fokussiert praktisch sofort und ist schneller als andere Flaggschiffe, die ich aktuell da habe. Zudem hat es über den ganzen Sensor verteilt Autofokus-Punkte statt nur zentral und mitunter auch dadurch deutlich mehr Details am Rand. Entsprechend sieht ein gecropptes Bild aus dem Rand ähnlich gut aus wie ein Bild aus der Mitte. Vorteilhaft soll das alles bei der Sportfotografie sein oder generell bei allem, wo schnelle Bewegungen im Programm sind.
Neu ist das Best Moment Feature. Es ist praktisch eine Live Foto-Funktion, jedoch mit einigen kleinen Extras. Zur Erklärung: Bei einem Live Foto wird neben dem Foto kurz vor bis kurz nach dem Foto ein sehr kurzes Video bestehend aus mehreren Fotos aufgenommen. Dieses Video ist beim Huawei P40 Pro nicht nur in 4K statt sonst in FullHD, sondern man kann in den Bildbearbeitungstools noch einiges damit anstellen.
Zum einen schlägt die KI hier vor, welches Bild es nach dessen Erfahrungswerten das Beste ist. Das ist nichts neues, jedoch soll die KI mehrere beliebte Sportarten und deren beste Fotos, ansonsten noch Emotionen und Posen analysiert haben und basierend darauf versucht es das beste Bild zu liefern. Nachprüfen kann ich das ehrlich gesagt nicht. Interessanter ist hierbei jedoch die Passanten-Entfernung. Ist ein Bild perfekt, aber es sind vorbeigehende Passanten im Bild, kombiniert die KI das perfekte Foto mit den anderen Bildern, wo keine Passanten zu sehen sind. Bei mir hat es tatsächlich noch nicht geklappt, aber zur aktuellen Situation ist es schwer ein passendes Szenario nachzustellen, sofern ich nicht in einen Supermarkt gehe, wo ich ungern Portraits aufnehme.
Generell sehr cool sind die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten, die das Huawei P40 Pro selbst Leuten bietet, die sich damit gar nicht damit auskennen und nicht auf weitere Apps wie Lightroom zurückgreifen wollen. Man kann hier wirklich sehr viel Einstellen und anpassen oder sogar die KI komplett alleine entscheiden lassen. Mit den erweiterten Features etwa kann man Bilder gerade ausrichten lassen, entschleiern, aufhellen und sehr interessant Spiegelungen entfernen, etwa bei einem Schaukasten, was zwar nicht zu 100% alles entfernt, aber das Bild deutlich besser macht. Den Rest kann man, wenn man möchte, komplett manuell einstellen.
Huawei P40 Pro – Frontkamera und Portraits
Interessant zu erwähnen ist sicher auch die Frontkamera. Beim Huawei P40 ist es nur ein 32 MP Sensor mit f/2.0, wo es beim Huawei P40 Pro zwei Sensoren sind, wobei der zweite die Frontkamera nicht nur bei Tiefeninformationen etc. unterstützt sondern auch beim Autofokus. Entsprechend hat das normale P40 keinen Autofokus. Allgemein wurden bei der AI die Portrait-Algorithmen verbessert, sodass die KI mehr Arbeit bei Textur, Hautfarben und selbst Haardetails leisten soll. Besser finde ich da jedoch, dass man mit der Frontkamera jetzt Videos in 4K 60 FPS aufnehmen kann.
Ich sehe aktuell ehrlich gesagt nicht so super aus, aber hier sind einige Selfies und zwei Portraits.
Auffallen tut der hohe Dynamikumfang und dass selbst bei Dunkelheit die Bilder vielleicht nicht so aussehen wie im Nachtmodus der Hauptkamera, aber man im Gegensatz zu Samsung z.B. ein vernünftiges Bild bekommt. Da ich kein Selfie-Profi bin, überlasse ich das Urteil hier euch. Es ist nicht auf Google Pixel 4 Niveau, aber dennoch recht gut.
Huawei P40 Pro – Fazit:
Wie erwartet liefert Huawei hier ein starkes Gesamtpaket, wie man es hier auch erwarten würde. Jetzt ist das natürlich ein detaillierter erster Eindruck und kein vollwertiger Testbericht. Dafür fehlt hier aktuell „der Alltag“, aber im ersten Eindruck bin ich damit wirklich sehr zufrieden damit und würde das Huawei P40 Pro auch sehr gerne als Kamera-Begleiter mitnehmen.
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