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#Fuckorona, 20. April: Musikkonzerte im Autokino? Brings macht es vor!

Brings, Autokino, Corona, Köln
250 Autos nahmen Platz im ausverkauften Porzer Autokino als die Band Brings am vergangenen Freitag ihr erstes Autokino-Konzert gab. (Foto: Screenshot / YouTube)
geschrieben von Philip Bolognesi

Die Corona-Krise hat unser Leben ordentlich auf den Kopf gestellt – und sie hinterlässt Spuren. Doch es gibt Lichtblicke. Denn aus jeder Krise gehen positive Dinge hervor. In unserer #Fuckorona-Reihe wollen wir jeden Tag aufmunternde Nachrichten weitergeben und gleichzeitig zum Nachdenken anregen. Heute: Die Kölner Mundart-Band Brings zeigt, wie in Corona-Zeiten Musikkonzerte aussehen können – in einem Autokino.

Die Kreativität ist aktuell fast in all unseren Lebensbereichen zu sehen. Auch der Kulturbereich sucht nach kreativen Event-Alternativen, die alle Vorschriften und Gebote befolgen und die Gesundheit der Besucher nicht gefährden.

Fakt ist allerdings auch, dass insbesondere Event-Veranstalter unter der Pandemie leiden. Großveranstaltungen wie Musikkonzerte sind zunächst bis zum 31. August 2020 verboten. Einen Festival-Sommer wie in den Jahren zuvor wird es also 2020 leider nicht geben.

Als neuer Trend könnte sich jetzt das Konzert im Autokino etablieren. Vorreiter dieses Formats am vergangenen Wochenende war die Kölner Band Brings.

Konzert im Autokino: 250 PKW reihten sich in Köln-Porz zum Brings-Gig

Sowohl am Freitag als auch am Samstag brachte die Kölner Mundart-Band Brings ihre Konzertbesucher in der Corona-Krise auf andere Gedanken. Die Bühne war relativ klein. Doch riesige Bildschirme transportierten Konzert-Feeling bis in die letzte Autoreihe.

Die Musik ertönte jeweils aus dem Radio der insgesamt 250 Autos, die in der asphaltierten Cinema-Arena in Köln-Porz ganz ordentlich und mit entsprechendem Abstand parkten.

Ordnungskräfte sorgten für einen reibungslosen Ablauf der beiden Konzerte. (Foto: Screenshot / YouTube)

Der Ordnungs- und Verkehrsdienst des Ordnungsamtes sorgte auch vor den Toren dafür, dass alle Schutzverordnungen eingehalten wurden.

Über eine eigene Frequenz konnten die Besucher des Autokino-Konzerts die Musik im eigenen PKW empfangen. Für Stimmung sorgten die Fans mit Licht und Hupe statt Applaus. Zudem wurde in den Autos geschunkelt. Aus den geöffneten Fenstern lugten Arme und Hände hervor.

Meterhohe Boxentürme suchte man dabei vergeblich. Die Musiker konnten nur über ihr Monitoring und die Bühnenboxen ihre Musik hören. Die Brings-Lieder konnte man deshalb außerhalb der Autos nur auf Zimmerlautstärke wahrnehmen.

Musikkonzerte im Autokino: Ein Vorbild für andere Bands?

Brings werden am 28. und 29. April 2020 Zusatzkonzerte in Düsseldorf geben. Auch für diese beiden Auftritte waren die Tickets sofort ausverkauft.

Ob auch andere Musiker dem Beispiel folgen und ihre Konzerte in abgespeckter Variante auf einem Parkplatz geben? Es ist es auf jeden Fall zu hoffen. Denn bei gutem Wetter wollen wir doch gerne unsere heimischen Wände verlassen und – mit dem notwendigen Abstand – mit anderen Menschen interagieren.

Brings könnten also durchaus das Autokino wiederbeleben. Ebenso positiv: Den Erlös der beiden Köln-Konzerte spendeten die Musiker und Veranstalter der Uniklinik Köln und unterstützen damit das dortige Pflegepersonal.

Kreativität und Solidarität: In der Corona-Krise zeigen wir unsere besten Seiten – und überraschen uns immer wieder aufs Neue.

Und das ist die beste Nachricht des Tages.

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Über den Autor

Philip Bolognesi

Philip Bolognesi war von 2018 bis 2020 in der Redaktion von BASIC thinking tätig. Er hat Kommunikationswissenschaften studiert und ist zertifizierter Social-Media-Manager. Zuvor hat er als freiberuflicher Online-Redakteur für CrispyContent (Serviceplan Berlin) gearbeitet und mittelständische Unternehmen in ihrer Online-Kommunikation beraten. Ihn trifft man häufig im Coworking-Space Hafven in Hannover.