Der Planet hat sich seit Anbeginn der Zeit ziemlich verändert. Max Tegmark beschreibt in seinem Roman „Leben 3.0“, inwieweit sich das damalige Leben 1.0 zum heutigen Leben 2.0 entwickelt hat und dass wir in Kürze den nächsten Schritt in der Entwicklung des Menschen sehen werden: das Leben 3.0. Dabei geht es darum, dass Künstliche Intelligenz so weit fortgeschritten ist, dass der Mensch entweder gemeinsam mit ihr lebt oder dieser von den Maschinen endgültig vernichtet wird.
Wie intelligent Computer inzwischen geworden sind, zeigt nun eine Forschung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Carnegie Mellon und der Universität von Pittsburgh. Hier stellte man sich die Frage, wie man eine universelle Gehirn-Computer-Schnittstelle entwickeln könne, um aktuell limitierte Ansätze weiterzuentwickeln.
Aber worum geht es konkret? Ein Beispiel ist die Behandlung von Patienten, die eine Extremität verloren haben. Erhält eine Frau beispielsweise nach einem Unfall eine Armprothese, so muss diese die Signale des Gehirns interpretieren können, um die richtigen Aktionen auszuführen. Damit dies langfristig funktioniert, muss das System im Laufe der Zeit immer wieder neu kalibriert werden, was Zeit kostet und gleichzeitig fehleranfällig ist.
Im Vergleich zu einer universellen Gehirnschnittstelle ist dies noch relativ einfach, da beispielsweise jede Prothese auf einen Menschen programmiert wird. Ein universeller Einsatz bei jedem beliebigen Patienten schien bisher kaum machbar, da jede Person individuell ist. Jetzt haben aber die eingangs erwähnten Forscherinnen und Forscher einen Algorithmus entworfen, der dieses Problem lösen könnte. Eine universelle Schnittstelle zum Gehirn wird somit immer wahrscheinlicher.
Aber was könnte man mit so einer Schnittstelle anfangen? Wir könnten uns beispielsweise Chips in den Kopf implantieren, um intelligente Assistenten, wie Siri, Google Assistant, Cortana oder Alexa mit Informationen zu versorgen. Weiterhin könnten wir an einem gemütlichen Fernsehabend auf der Couch sitzen und denken „Hey, hier ist es gerade ziemlich kühl“ und die Heizung würde sofort anspringen.
The Next Web skizziert weitere Szenarien. So dürften wir zunächst Gadgets sehen, die eine Gehirnschnittstelle unterstützen. Der Autor des Artikels spricht von einem „Internet der Dinge, das von deinem Gehirn kontrolliert wird“. Zunächst beschränkt auf einfache Aktionen, wie auf, zu, an, aus, links, rechts etc. könnte sich die Technologie immer weiterentwickeln, sodass wir irgendwann beispielsweise mit Freunden per Gedankenübertragung sprechen können.
Bis dahin bleiben vor allem ethische und Sicherheitsfragen offen. Kann eine Schnittstelle missbraucht werden, um einen Menschen zu steuern? Ist die Technologie sicher, sodass jeder Mensch sie einsetzen kann? Wir werden sehen, was dieser Ansatz in Zukunft bringen wird.
Mehr Forschung:
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