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Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G im Test – Der Allrounder mit S-Pen

Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G Test Review Mobilegeeks
geschrieben von Ümit Memisoglu

Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G – Prolog

Das Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G.
Jedes Mal, wenn ein neues Samsung Galaxy Note auf den Markt kommt, bin ich bereit für eine leichte Enttäuschung, da ich dazu tendiere die S-Serie, die davor herauskam, nicht immer zu mögen, weil diese meist viele experimentelle Features und überwiegend Marketing-Versprechen einführt, die das Smartphone für mich wie ein Prototyp erscheinen lassen bis mit dem Note das eigentliche optimierte, quasi finale, Flaggschiff erscheint. Dabei behält man meist die besten Eigenschaften der S-Modelle bei und korrigiert ihre schlechtesten Eigenschaften, bzw. entfernt alles, was nicht funktioniert hat. Somit hat man ein Smartphone was gut in allem ist, ohne wirklich überragend in etwas zu sein, was nicht unbedingt das beste Verkaufsargument ist, wenn man sich etwa aktuelle Huawei Smartphones anschaut, die sich selbst ohne Google Dienste teilweise besser verkaufen, weil sie eben nicht perfekt, aber in diversen Bereichen überragend sind.

Aber dennoch ist das Samsung Galaxy Note in fast allen seinen Iterationen eines der beliebtesten Smartphones in Samsungs Produktportfolio und auch mein Favorit. Es ist quasi das ausbalancierteste Smartphone auf dem Markt, was mit dem S-Pen ein einzigartiges Stellungsmerkmal auf dem Markt innehat und für alle die diesen nutzen von großem Wert ist. Ich bin gestern etwa auf einen Tweet von Mr. Mobile gestoßen und in den Kommentaren darunter sieht man, mit Beispielen, was das Samsung Galaxy Note für viele so besonders bzw. essentiell macht, auch wenn die S-Serie immer näher an das Note rückt im Bezug auf Größe und Features.

Ich war diesmal wirklich überrascht, wie das Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G als das vermarktet wurde, was es tatsächlich ist: In erster Linie ein Business-Smartphone, dass sich mit dem S-Pen in Richtung Produktivität abhebt und gleichzeitig quasi ein gutes Android Flaggschiff-Smartphone ist. Das ist schön zu sehen, da das Note 9 als Gaming Smartphone mit Fortnite Skins (und sogar 2 Tage Android-Exklusivität bei Launch auf Android) und das Note 10 als Creator-Smartphone vermarktet wurde, wo der Großteil der Influencer ihr nächstes iPhone mit dem Gewinn aus der Kooperation finanziert.

Es ist definitiv schön zu sehen, dass die Präsentation des Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G etwas bodenständiger war.

Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G – Design

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Direkt auf dem ersten Blick erkennt man, dass das Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G ein echtes Premium-Smartphone ist. Die Bauqualität und wie es sich anfühlt ist quasi die Definition von Premium und das kastenförmige Design sieht so edel und professionell aus, dass es unmöglich ist, neben dem Argument des persönlichen Geschmackes, Das Gerät als ganzes zu bemängeln. Völlig verrückt ist vielleicht der riesige Kamerabump, der so groß ist, dass man das Smartphone mit seinem Zeigefinger stützen kann. Aber generell kann man sagen: Wer auffallen möchte, wird es mit dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G definitiv tun. Vor allem in einer Zeit, in der zwei von drei Telefonen gleich aussehen. Die Oberfläche selbst ist matt und besteht aus Gorilla-Glas Victus. Man könnte tatsächlich denken es sei aus Metall bis man anfängt darauf zu klopfen, da man den Unterschied leicht raushören kann.

Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G – Display

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Das 6,9-Zoll-Display ist wirklich wunderschön und definitiv das beste Display unter allen Smartphones, wofür Samsung ja auch meist bekannt ist. Jedes neue Samsung oder jedes neue iPhone hat automatisch immer das beste Panel, wobei die Panels in Samsungs eigenen Geräten meist mit der Größe und Kalibrierung überzeugen. Sobald darauf ein HDR10+ Video läuft, sieht es wirklich atemberaubend aus und quasi so, als hätte man einen ultra teuren Fernseher gekauft, was tatsächlich der Fall wäre, wenn man es auf Fernsehergröße skalieren würde. Farben und vor allem der Kontrast mit Schwarzwert und co. sind mehr als fantastisch. Dazu kommt jetzt eben, zumindest im voreingestellten FullHD-Modus, eine adaptive Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz, was die Erfahrung mit dem Telefon extrem flüssig und befriedigend macht. Ich habe zwar auch 120 Hz auf meinem Monitor, aber Content wird da nie so aussehen wie auf Samsung AMOLED Monitoren, zumal es sich auf auf das Bedienerlebnis auswirkt, wo man auf dem Smartphone ja meist mehr hin- und herwischt.

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Man kann natürlich auch auf QHD gehen, wobei man hier auf 60 Hz begrenzt ist. Grundsätzlich würde ich die 120-Hz einer höheren Auflösung vorziehen. Tatsächlich habe ich nie einen Samsung im QHD-Modus verwendet, da man den Unterschied wirklich nicht bemerkt. QHD 120 Hz würde ich mir etwa wegen dem Akku nicht wünschen. Adaptiv bedeutet hier übrigens, dass das Display seine Bildwiederholrate senkt, wenn z.B. der Akku schwach ist. Bisher hatte ich nie das Problem, dass es weit abgefallen ist. Meist blieb es bei rund 120 Hz. Da hatte ich mit dem Google Pixel 4 und seinen 90 Hz, die man nur selten zu sehen bekam, andere Erfahrungen. Das Display ist übrigens auch durch Gorilla-Glas Victus geschützt. Während der Rahmen komplett aus Edelstahl gefertigt ist. Der Fingerprintsensor befindet sich weiterhin im Display mit einer vernünftigen Erkennungsgeschwindigkeit, bis zu einem Grad, wo ich mich nicht beschweren würde.

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Auf der Vorderseite befindet sich auch die kleine Punch-Hole-Selfie-Kamera, die tagsüber die gewohnte Samsung-Qualität hat und nachts etwas schwächer wird

Ansonsten haben wir einen ziemlich guten Stereolautsprecher, wobei der obere Lautsprecher superdünn ist und sehr gut in dem ohnehin schon kleinen Rahmen versteckt ist. Ich habe das zuerst gar nicht bemerkt.

Unten seht ihr einige Selfies. Bei gutem Licht finde ich die Qualität an sich sehr schön. Details werden gut eingefangen, Farbtöne sind definitiv in Ordnung, wo die Bilder recht lebendig wirken und auch der Bokeh-Effekt gefällt mir. Aber sobald es Richtung Kunstlicht, bzw. Low-Light geht, nimmt die Qualität recht deutlich ab.

Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G – Interne Hardware

Intern haben wir in Deutschland den Exynos 990 und wieder einmal keinen Snapdragon 865+ wie in der US-Version. Importieren macht hier wenig Sinn, da laut Info mehrerer Kollegen, die quasi in beiden Welten leben, funktioniert fällt dann etwa das 5G weg.

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Wie beim Samsung Galaxy S20 Ultra ist die Snapdragon 865+ Version definitiv das bessere Gerät. Beispiel: Während beide mehr Leistung bieten, als man je in den nächsten Jahren benötigen würde, wird die Snapdragon-Version etwa nicht so heiß wie die Exynos-Version. Kombiniert mit 12 GB RAM wird man nie Performanceprobleme haben. Zumindest bis klassische Alterungserscheinungen auftreten. Und selbst wenn Samsung möchte, dass man Xbox Game Streaming ausprobiert, laufen alle aktuellen Android-Spiele auf dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra vollkommen problemlos. Sogar das Bearbeiten von hochauflösenden Videos mit Adobe Rush ist großartig, womit sich einige meiner Flaggschiffe beim Schneiden von 4K schwer tun.

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Apropos 4K: Man kann auch hier in 8K 24 FPS aufnehmen. In Adobe Rush wird dies jedoch nicht unterstützt, sodass man etwa Integrierten Editor verwenden muss, was zum kurzschneiden reicht, aber für aufwendigere Bearbeitung ruckelt das Video im Editor zu stark. Ich würde jedoch bei bis zu 4K 60 FPS bzw. 30 FPS bleiben, da man kein Stativ benötigt, mindestens 30 FPS hat und nicht so stark in das Bild gecroppt wird.

Die 8K-Videos kann man dann auf dem internen Speicher abspeichern, wo man die Auswahl zwischen 256 GB und 512 GB hat. Diesen kann man mit einem weiteren TB über microSD-Karte erweitern, oder alternativ den Platz für Dual Sim nutzen.

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Der Akku des Samsung Galaxy Note 20 Ultra hat eine Kapazität von 4500 mAh (warum nicht 5000?) und kann mit bis zu 25 W in 30 Minuten bis zu 50% aufgeladen werden und Fast QI Wireless Charging (15 Watt) wird ebenfalls unterstützt. Die Ladegeschwindigkeit (per Kabel ist ziemlich langsam im Vergleich zu so ziemlich allen chinesischen Marken, die zwar die doppelte Geschwindigkeit bieten, aber nichts, worüber man sich beschweren müsste. Das Gute daran ist, dass der Akku definitiv für eine ganztägige Nutzung ausgelegt ist, aber mehr wird man nicht bekommen. Am Ende des Tages ist das zwar genug, obwohl ich meinen 2-Tages-Ladeplan mit dem Huawei P40 Pro als komfortabler empfinde.

Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G – Kamera

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Bei der Kamera haben wir beim Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G wieder den 108 MP f/1,8 Weitwinkel-Sensor und einen 12 MP Periskop-Telefotosensor mit 5-fachem optischen Zoom mit dem auch 50-facher Hybridzoom möglich ist. Samsung rollt hier mit seinem 100-fach Zoom zurück des S20 Ultra zurück, was im Grunde nur ein Marketingtrick war. Eines der wenigen Geräte die das vernünftig können ist das Huawei P40 Pro Plus. Aber der 50-fache Zoom ist tatsächlich so gut, dass es ähnliche Ergebnisse wie das Huawei P40 Pro erzielen kann, terilweise sogar mit leicht besseren Details. Nur der Shutter ist wesentlich langsamer, was man am Beispiel mit der Katze unzen sehen, kann, die sich viel bewegt hat.

Der letzte Sensor ist ein 12 MP Ultraweit-Sensor. Im Allgemeinen ist die Fotoqualität ziemlich gut und quasi die gleiche wie beim Samsung Galaxy S20 Ultra, daher werde ich nicht zu sehr ins Detail gehen, außer dass sie bei Tag und Nacht vom deutlich günstigeren Google Pixel 4a übertroffen wird, der nur bei Zoom Ultraweit und aufgrund der deutlich besseren und hervorragenden Videoqualität gegen das Note 20 Ultra verliert.

Hier sind einige weitere Fotos, die mit dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G aufgenommen wurden. Für Schnappschüsse sind die Bilder sehr detailliert und kommen dazu auch noch mit tollen Farben, sodass man die Fotos auch leicht in seinen sozialen Medien posten könnte. Der 5X Zoom ist besonders nett, da er hier auch Makro-Fotografie ermöglicht, wie man an Yoshi und Mario sehen kann. Wer dieses poppige und lebendige nicht mag, wird im Pro-Modus mit RAW-Fotos die Bilder auch im flachen Profil schießen können.

Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G – UI und S-Spen

Ich bin zwar nicht der größte Fan was die UI von Samsung betrifft, aber ich hatte grundsätzlich nie Probleme damit und mittlerweile finde ich es sogar bis auf einige Dinge recht angenehm. Stören tun mich einige Extras, wie das unten zu sehende Seitenmenü, wo ich lieber Google Now hätte.

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Ich hasse es

Aber aber ich liebe den S-Pen und das, was man mit ihm machen kann, als jemand der diese Features tatsächlich auch nutzt. Dafür bietet nämlich Samsung auch viele Apps und Features an, die ich wirklich super gerne nutze und auf anderen Smartphones vermisse. Alles was das Smartphone kann, wenn es um Produktivität geht, macht es zum Großteil wirklich richtig und ist auch das, was Samsung hier weiter ausbauen sollte, statt mir weiterhin Bixby anzubieten.

Der S-Pen hier wurde diesmal stark verbessert. Die Latenz ist jetzt von 42 ms auf 9 ms gesunken. Das macht sich sofort bemerkbar, da es keine sichtbare Verzögerung beim Schreiben gibt, was das Schreiben natürlicher erscheinen lässt und zu weniger Fehlern führt, da die Linie nicht nachgezogen wird, was extrem irritierend sein kann. Der S-Stift ist quasi ein Werkzeug, welches man komplett in in den eigenen Arbeitsablauf integrieren kann, um präzisere Screenshots zu machen diese mit Notizen aufzuwerten, um on the fly zu übersetzen und sogar um das Smartphone aus der Entfernung heraus steuern, bei Präsentationen z.B. Weiterhin ist er auch als Fotoauslöser nutzbar. Sehr schade ist, dass keine neuen Funktionen für den S-Pen zu geben scheint, aber ich denke die deutliche Verbesserung der der Latenzzeit ist eine ziemlich große Sache, die sich viele gewünscht haben.

Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G – Preis und Verfügbarkeit

Das Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G startet ab einem Preis von 1266 Euro (bzw. 1364 Euro für 512 GB). Ja, das ist nicht günstig, aber es ist ein vernünftiger Preis für das was man bekommt und für die Zielgruppe, für die es gedacht ist. Denn abgesehen von Design, Display etc. ist das größte Alleinstellungsmerkmal der S-Pen, wo das Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G noch immer einzigartig in dessen Integration und Ausführung ist.

Was sein Geld (929 Euro bzw. 1029 Euro mit 5G) nicht wert ist, ist das normale Note 20 mit Kunststoffgehäuse, 24 statt 9 ms S-Spen, FHD-Display, 128 GB fester interner speicher (nicht erweiterbar), 8 GB RAM, 64 MP Hauptsensor, 3x Telezoom, 30x hybrid etc. Quasi mehr Lite, als eine Standard-Version. Für den Preis verzichte ich doch lieber auf das Note 20 und hole mir (wenn es unbedingt Samsung sein muss) das Samsung Galaxy S20 Ultra, was um Welten besser ist. Das Standard-Paket ist wirklich ein schlechter Witz.

Bekommen tut man die Note 20 Geräte ab dem 21. August, kann sie aber schon vorbestellen.

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Über den Autor

Ümit Memisoglu