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Facebook, Ray Ban, Smart Glasses, Augmented Reality
TECH

Warum Facebook und Ray Ban jetzt zusammenarbeiten

Vivien Stellmach
Aktualisiert: 18. September 2020
von Vivien Stellmach
Ray Ban und Facebook machen gemeinsame Sache – und entwickeln Smart Glasses. (Foto: Screenshot / Facebook)
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Facebook will 2021 seine ersten Smart Glasses herausbringen – und hat sich dafür mit dem beliebten Brillenlabel Ray Ban zusammengetan. Die intelligente Brille soll den ersten Schritt in Richtung Augmented Reality markieren. Aber was kann sie noch? 

Facebook hat bei der Entwicklung von Smart Glasses an etwas gedacht, das alle anderen Entwickler bislang kaum beachtet haben: das Design.

Das Unternehmen will 2021 seine erste intelligente Brille herausbringen und zwar in Zusammenarbeit mit dem italienischen Brillenhersteller Essilor Luxottica – dem Mutterkonzern von Ray Ban. Das berichtet das Technik-Portal The Verge.

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Facebook bringt Smart Glasses im Ray-Ban-Design heraus

„Ich freue mich, dass ich Ihnen mitteilen kann, dass wir eine mehrjährige Partnerschaft abgeschlossen haben und unsere erste smarte Brille im kommenden Jahr auf den Markt bringen werden“, erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am 16. September auf der virtuellen Konferenz „Facebook Connect“.

Die Smart Glasses sollen aussehen wie das Wayfarer-Modell von Ray Ban und auch das Ray-Ban-Logo tragen. Facebook und Essilor Luxottica legen also viel wert auf das Design, das kommunizieren sie auch im ersten Werbeclip.

Weitere Informationen hat Facebook nicht verkündet. Wir wissen bislang nur, dass die Smart Glasses ohne integriertes Display kommen soll. Damit könnten sie mehr an Snapchats Spectacles erinnern als etwa an Googles Datenbrille Google Glass.

Zur möglichen Anwendung sagte Zuckerberg allerdings noch, dass wir uns mit der Brille etwa Wegbeschreibungen einblenden, Musik in einem Plattenladen empfehlen und Hinweise geben lassen können, wenn wir unsere Schlüssel verloren haben.

Mit den Smart Glasses in Richtung Augmented Reality

Mit dem Launch der Smart Glasses will Facebook den ersten Schritt in Richtung einer Augmented-Reality-Brille gehen. Im Verborgenen soll das Unternehmen unter dem „Project Aria“ schon am Prototypen einer AR-Brille arbeiten.

Laut The Verge habe Facebook ihn auch schon mit Mitarbeitern und Vertragspartnern in einer realen Umgebung getestet. Bis eine entsprechende Brille auf den Markt kommt, dürfte es allerdings noch einige Zeit vergehen.

Facebook konzentriert sich zunächst auf die Kooperation rund um die Smart Glasses mit Ray Ban. Der Standard zitiert dazu Andrew Bosworth, den Vizepräsidenten von Facebook Reality Labs.

„Wir sind immer auf der Suche nach Geräten, mit denen Menschen effektiver mit den Personen in Kontakt bleiben können, die sie lieben. Smart Glasses haben das Potenzial dazu.“

Auch Rocco Basilico, Chief Wearables Officer von Luxottica, zeigt sich begeistert: „Wir sind besonders stolz auf unsere Zusammenarbeit mit Facebook, das eine Kultmarke wie Ray Ban in eine zunehmend digitale Zukunft lancieren wird. Mit dieser Kooperation ebnen wir den Weg für eine neue Produktgeneration, die unsere Sicht auf die Welt verändern soll.“

Lösen Smart Glasses bald das Smartphone ab?

Smart Glasses haben bislang nicht den Durchbruch geschafft – unter anderem, weil sie nicht gerade alltagstauglich aussehen. Das könnten Facebook und Ray Ban nun ändern.

Doch es bleibt auch die Frage, welche technischen Möglichkeiten die intelligente Brille wirklich mit sich bringen kann – und ob sie irgendwann das Smartphone ablöst.

Google hat die erste Google Glass schon 2014 veröffentlicht, Snapchat im vergangenen Jahr die dritte Generation der Spectacles. Beide Produkte sind in der Gesellschaft bislang kaum verankert.

Wir dürfen also abwarten, welchen Mehrwert Facebooks Smart Glasses neben unseren bestehenden technischen Geräten bieten werden. Auch über den Preis können wir bislang nur spekulieren.

So sieht die Konkurrenz aus

Google hat seine Datenbrille lange nur für bestimmte Projekte an Partner-Unternehmen wie Volkswagen und DHL verkauft. Die Enterprise Edition 2 ist erst seit Anfang 2020 in den USA frei für Entwickler erhältlich – zu einem Preis zwischen 1.000 und 1.100 US-Dollar.

Hintergrund ist, dass die smarte Brille für den Endkunden-Markt schlichtweg gescheitert ist. Google war seiner Zeit lange voraus. In unserer Gesellschaft hatte niemand Bedarf für das Gerät.

Und die Snapchat Spectacles scheinen mehr eine Social-Media-Spielerei für Influencer und Unternehmen zu sein –  und die kostet mit 370 Euro ebenfalls nicht gerade wenig Geld.

Auch Amazon arbeitet an einer Brille mit Alexa-Sprachsteuerung. Die Echo Frames soll eine normale Brille ersetzen können. Optiker können also optische Gläser mit Sehstärke einsetzen. Die Brille verbindet sich über Bluetooth mit einem Android-Smartphone und bindet sich darüber an Sprachassistentin Alexa an.

Doch auch hier stellt sich die Frage nach dem Sinn. Mit der Echo Frames sollen Telefonate über die Alexa-interne Anruffunktion möglich sein. Aber wer mit jemandem telefonieren will, nimmt mit Sicherheit trotzdem lieber sein Smartphone in die Hand.

Die Rolle von Smart Glasses in der Gesellschaft ist gegenwärtig also unbedeutend. Facebook könnte das mit einer Mischung aus interessanten technischen Möglichkeiten, einem attraktiven Design und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis ändern. Vielleicht steht uns die nächste technische Revolution also bevor.

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vonVivien Stellmach
Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.
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