Bonus-Zahlungen in Millionenhöhe stehen nicht erst seit der Corona-Krise in der Kritik. Selbstverständlich müssen Führungskräfte für ihre Leistungen und ihre Verantwortung entlohnt werden. Doch es braucht andere Kriterien für Manager-Boni. Apple ist auf einem guten Weg.
10,7 Millionen US-Dollar Bonus für Tim Cook
Wenn ein Geschäftsjahr zu Ende geht, steht für viele Führungskräfte und CEOs ein besonderer Zahltag an. Denn mit der Veröffentlichung des Jahresberichts steht auch fest, wie hoch die Bonus-Zahlungen ausfallen.
Apple hat seinen Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 beispielsweise Anfang Januar veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass sich die Bonus-Zahlungen für Konzern-Chef Tim Cook auf 10,731 Millionen US-Dollar belaufen.
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Etwas mehr als eine Million US-Dollar kommt durch anderweitige Zahlungen hinzu. Das macht dann mit dem festgelegten Jahresgehalt von 3,0 Millionen US-Dollar eine Jahressumme von 14,77 Millionen US-Dollar.
Damit verdient der Apple-Chef das 256-Fache des durchschnittlichen Jahresgehalts eines Apple-Mitarbeiters. Das liegt derzeit bei 57.783 US-Dollar.
Manager-Boni und Dividenden-Zahlungen höchst umstritten
Das Beispiel von Apple verdeutlicht wieder einmal, dass das Gehalt eines Managers eigentlich in keinem Verhältnis mehr zu den durchschnittlichen Angestellten steht.
Selbstverständlich haben Manager-Boni grundsätzlich durchaus eine Berechtigung. Schließlich haften Menschen wie Tim Cook oder Tesla-Chef Elon Musk auch für alle Fehler und Verfehlungen ihrer Unternehmen. Im Ernstfall sind sie die Person, die gehen muss.
Und auch die Verantwortung für weltweit mehr als 137.000 Mitarbeiter und das mit über zwei Billionen US-Dollar wertvollste Unternehmen der Welt dürfen nicht unterschätzt werden.
Kritisch wird es jedoch, wenn Unternehmen – und dabei geht es explizit nicht um Apple – aufgrund von Krisen wie dem Coronavirus auf der einen Seite Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder sogar Entlassungen aussprechen und auf der anderen Seite Manager-Boni in Millionenhöhe ausgezahlt werden.
Ähnlich sieht es mit den Zahlungen von Dividenden an Aktionäre aus. Ist es wirklich fair, die Anteilseigener eines Unternehmens zu entlohnen, wenn zeitgleich die Angestellten mit weniger Lohn auskommen müssen?
Eine finale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Allerdings ist die Kritik, die verstärkt aus sozialen Parteien kommt, nicht komplett von der Hand zu weisen.
Die faire und smarte Lösung von Apple für die Manager-Boni
Letztendlich liegt die gesellschaftliche Verantwortung mit Blick auf die Manager-Boni auch bei den zahlenden Unternehmen. Wie gelingt es einerseits die Arbeit der Führungskräfte zu honorieren und andererseits gesellschaftliche Werte zu beachten?
Apple hat dafür im Jahresbericht 2020 einen neuen Weg vorgestellt, der auf den ersten Blick fair und nachhaltig erscheint. So plant das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino die Höhe der Bonus-Zahlungen nicht mehr nur vom wirtschaftlichen Erfolg abhängig zu machen.
Stattdessen kommt es darauf an, ob die Manager die sozialen und ökologischen Werte und Ziele von Apple erreichen. Das betrifft beispielsweise die Reduktion des CO2-Abdrucks in der Lieferkette, das Recycling von Materialien oder die Inklusion und Diversität innerhalb des Unternehmens.
Vom Abschneiden in den Kategorien hängt ab, ob der Manager-Bonus zehn Prozent höher oder niedriger ausfällt.
Die konkrete Umsetzung ist entscheidend
Die Pläne von Apple klingen soweit sehr gut. Spannend wird, wie das Unternehmen die Pläne konkret umsetzt und welche Auswirkungen das (Nicht-)Erreichen der gesetzten Ziele auf die Manager-Boni Ende 2021 dann tatsächlich hat.
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