Das niederländische Start-up Sald B.V. hat womöglich mit einem Schlag sämtliche Probleme der Elektroautos gelöst. Das Unternehmen will einen Akku entwickelt haben, der 2.000 Kilometer Reichweite und zehn Minuten Ladezeit bietet – und auch noch weniger Rohstoffe benötigt.
Es gibt einige triftige Gründe, warum Elektroautos noch nicht im Massenmarkt angekommen sind. Neben den höheren Preisen gehören dazu die Reichweiten, die vielen Autofahrer:innen noch nicht reichen, genauso wie die langen Ladezeiten und die zumindest gefühlte Knappheit an Ladesäulen.
Auch benötigen Akkus und Motoren für Elektroautos kritische Rohstoffe, was einige ebenfalls als problematisch empfinden.
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Doch wenn man dem niederländischen Start-up Sald B.V. glauben darf, könnten jetzt all diese Probleme mit einem Schlag der Vergangenheit angehören. Denn das Unternehmen hat einen wahren Super-Akku entwickelt.
Weniger Rohstoffe erforderlich
Der Sald-Akku verspricht nämlich höhere Akku-Kapazität und größere Ladeleistung. Sald ist ein Akronym und steht für „Spatial Atom Layer Deposition“. Damit ist ein bestimmtes Herstellungsverfahren gemeint, das auf der ALD-Technologie basiert.
Diese stammt aus dem Jahr 2008 und wurde vorwiegend für die Herstellung von Computerchips entwickelt. Das Verfahren beschleunigte die Produktion um das Fünf- bis Zehnfache.
Sald B.V. hat dieses Verfahren nun mithilfe des niederländischen Forschungsinstituts „The Netherlands Organisation“ und den deutschen Fraunhofer-Instituten weiterentwickelt und es auch patentieren lassen.
Die Forscher haben es geschafft, eine hauchdünne Beschichtung zu entwickeln, die in etwa so „dick“ wie ein einzelnes Atom ist. Da sich die wichtigen Prozesse bei Akkus auf der Materialoberschicht abspielen, benötigt man mit dem Sald-Verfahren wesentlich weniger Material zur Akku-Herstellung. So können also Rohstoffe gespart werden.
Sald-Akku verspricht bis zu 2.000 Kilometer Reichweite
Die ersten Fahrzeuge mit dem Super-Akku sollen bis zu 1.000 Kilometer Reichweite bieten. Auch 2.000 Kilometer sollen aber langfristig durchaus möglich sein. Das würde definitiv die meisten Reichweiten-Ängste beheben.
Darüber hinaus verkürzt sich auch die Ladezeit. Beim 2.000-Kilometer-Akku soll diese bei zehn Minuten für 80 Prozent und bei 20 Minuten für 100 Prozent liegen. Das ist beachtlich.
Der Tesla Model S bietet im Vergleich dazu „nur“ eine Reichweite von etwa 600 Kilometern und braucht 40 Minuten am Supercharger, um sich auf 80 Prozent aufzuladen. Wenn das Laden so schnell geht, verkürzt dies nicht nur die Ladezeit. Es würde auch die Ladesäulen entlasten.
Technologie auch für Smartphones nutzbar
Die Technologie lässt sich aber nicht nur für Akkus von Elektroautos nutzen, sondern auch für kleinere Akkus, wie etwa in Smartphones oder Smartwatches.
Sald-CEO Frank Verhage sagt dazu:
Stellen Sie sich ein Smartphone vor, das eine Woche lang hält, und eine Smartwatch, die nur einmal im Monat geladen werden muss.
Das wäre in der Tat beachtlich. Doch wie die Akkus in der Praxis funktionieren, bleibt abzuwarten. Die Massenproduktion soll entweder 2021 oder 2022 starten.
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