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Hootsuite verzehnfacht Preise für professionelle Nutzer – aus dem Nichts

Hootsuite
Hootsuite verzehnfacht seine Preise für professionelle Nutzer zum 1. Juni.
geschrieben von Christian Erxleben

Hootsuite gehört zu den größten und bekanntesten Tools für Social Media Management. Auch in Deutschland nutzen zahlreiche professionelle und semi-professionelle Nutzer:innen die Dienstleistung. Bis jetzt. Denn: Der Anbieter schockiert seine User mit einer Verzehnfachung des Preises.

Hootsuite verzehnfacht die Preise für Pro-Nutzer zum 1. Juni 2021

Hootsuite ist vielen Marketing und Social Media Manager:innen ein Begriff. Über die Software lassen sich Beiträge und Kampagnen auf Facebook, Twitter und Co. alleine oder im Team planen und veröffentlichen.

Besonders beliebt war bislang die Pro-Variante für 5,99 US-Dollar im Monat. Ein User konnte dabei bis zu zehn Social-Media-Konten verwalten und unbegrenzt Posts vorplanen. Dazu gab es dann auch noch eine Inbox zur Verwaltung der Nachrichten.

Das Angebot war für viele Nutzer:innen attraktiv, die auch privat oder semi-professionell mehrere Social-Media-Accounts bequem betreuen wollten. Genau jene Kund:innen hat Hootsuite jedoch vergrault.

In einer E-Mail hat der Tool-Anbieter angekündigt, die Preise für Pro-Nutzer bei gleichbleibendem Leistungsumfang ab dem 1. Juni 2021 auf 75 US-Dollar zu erhöhen. Auf der deutschen Website werden Kosten in Höhe von 39 Euro pro Monat zuzüglich Steuern genannt.

Hootsuite rechtfertigt sich für Verzehnfachung des Preises

Im entsprechenden Schreiben betont das Unternehmen gegenüber den Nutzer:innen der Pro-Variante, dass im Laufe der Jahre viele neue Funktionalitäten hinzugekommen sein, ohne dass sich die Preisstruktur für existierende User verändert hätte.

Um sicherzustellen, dass wir weiterhin Innovationen vorantreiben können, während wir allen unseren Kund:innen beständige Vorteile und Services bieten, gleichen wir die Preise für alle Kund:innen auf unser aktuelles Preismodell an. Ab dem 1. Juni 2021 kostet dein aktueller Plan 75 US-Dollar im Monat.

Mit der flapsigen Bemerkung, dass das einzige, was sich verändert, der Preis ist, schließt Hootsuite seine Ankündigung.

Shitstorm auf Twitter: Hootsuite bleibt (weitestgehend) stumm

Selbstverständlich ließ die Empörung nicht lange auf sich warten. Unter dem Hashtag #Hootsuite äußern zahlreiche enttäuschte und erboste Nutzer:innen ihre Meinung.

Der offizielle Account „Hootsuite Helpers“ ist dabei erstaunlich ruhig. Ein offizielles Statement gibt es nicht. Lediglich vereinzelte Kommentare, die den Inhalt der Pressemitteilung eins zu eins wiedergeben.

Für alle weiteren Gespräche bittet Hootsuite Helpers um persönliche Nachrichten. Die Diskussion soll offensichtlich aus der Öffentlichkeit herausgezogen werden.

Die Konkurrenz freut sich

Auch in Deutschland kehren zahlreiche Nutzer:innen Hootsuite den Rücken. Dazu zählt beispielsweise auch Rouven Kasten, der die digitale Kommunikation der grünen GLS-Bank mitverwaltet.

Der Abschied macht zwar auch die Community traurig. Allerdings gibt es am Markt viele Alternativen, die ähnliche oder bessere Möglichkeiten zu fairen Preisen anbieten.

Nicht zuletzt haben Facebook und vor allem Twitter in den letzten Jahren ihr eigenes Publisher-Management deutlich ausgebaut und somit Tools zumindest teilweise obsolet gemacht. Das gilt auch für Hootsuite. Der einzige Unterschied: Hootsuite hat sich durch die Preiserhöhung selbst obsolet gemacht.

5½ Hootsuite-Alternativen für professionelle Social Media Manager

Für alle Social Media Manager, die dann doch nicht nur auf die Optionen der sozialen Netzwerke selbst zurückgreifen wollen, haben wir eine Übersicht mit etwas mehr als fünf guten und preiswerten Hootsuite-Alternativen zusammengestellt. Vielleicht ist das richtige Tool auch für dich dabei.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

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