Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Thomas Ploch und der Beruf des Head of Technology Development.
Der Start in den Tag als Head of Technology Development
Thomas, du arbeitest als Head of Technology Development bei SPRK.global. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
SPRK.global verteilt bestens genießbare Lebensmittelüberschüsse um oder verarbeitet diese zu neuen Produkten. Dazu arbeiten wir eng mit unterschiedlichen Teilnehmer:innen in der Lieferkette zusammen. Dazu gehören Produzenten, Groß- und Einzelhändler aber auch gemeinnützige Abnehmer:innen.
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Als Basis für die Umverteilung der Waren dient unsere KI-basierte Plattform, für deren Weiterentwicklung ich hauptverantwortlich bin. Ich bringe alle Beteiligten – also die Produzent:innen, Lieferant:innen, Abnehmer:innen und unsere Mitarbeitenden – sowie Technologie und Prozesse zusammen.
Das Ziel ist es, die Prozesse zu optimieren und jedem Beteiligten die Arbeit zu erleichtern. Gerade bei verderblichen Waren ist Schnelligkeit in den Prozessen super wichtig.
Die Menschen und die Entscheidungen, die sie treffen, stehen für mich im Mittelpunkt. Dabei ist die Technologie ein Mittel zum Zweck, um diese Entscheidungen entweder zu erleichtern, oder gar ganz zu automatisieren.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Viele Gesprächstermine – vor allem mit dem IT-Team und Verantwortlichen aus der Produkt- und Geschäftsentwicklung. Typisch ist auch einmal ein Review einer neuen Systemkomponente oder ein gemeinsames Brainstorming eines neuen Features mit den Expert:innen aus den betroffenen Fachbereichen.
Und womit startest du in den Tag?
Mit einem kurzen Workout mit anschließender Dusche und einem Müsli mit frischem Obst und einem Tee. Danach werden die Aufgaben für den Tag priorisiert. Dafür nutze ich ganz klassisch die bewährte Eisenhower-Matrix. Danach eine halbe Stunde Admin (E-Mails, Task Boards, etc.) und los gehts!
Die Aufgaben als Head of Technology Development
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Der Aufbau und die Leitung des SPRK-Tech-Teams, für das wir übrigens noch Verstärkung suchen, die Weiterentwicklung der technologischen Plattform, die technische Evaluierung und Priorisierung von strategischen Projekten, die Steuerung von externen Ressourcen und natürlich Verhandlungen mit bestehenden und neuen Partner:innen.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Head of Technology Development persönlich?
Ich persönlich sehe mich als Förderer der Zusammenarbeit. Es geht nicht darum, alle Antworten zu haben, sondern die richtigen Fragen zu stellen und dem Team die richtigen Mittel an die Hand zu geben, die Antworten zu finden. Kollaboration und Team-Erfolg stehen über meinen persönlichen Befindlichkeiten.
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Das heißt: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Ich berichte an die Geschäftsführung und arbeite eng mit dem Tech-Team und den Verantwortlichen aus Produkt- und Geschäftsentwicklung zusammen.
Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf
Selbstverständlich wird die Rolle eines Head of Technology Development in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Momentan bin ich in einem sehr jungen und dynamischen Unternehmen mit einer spannenden Aufgabe. Wir wachsen jeden Tag mehr und mehr zusammen für unser Ziel, mit der Lebensmittelumverteilung einen wertvollen Impact zu leisten.
Aktuell fehlt ein wenig die Zeit zum Tech-Bloggen oder die Möglichkeit, Vorträge auf interessanten Konferenzen zu halten. Aber ich bin mir sicher: Das kommt bald wieder.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Das Lösen von kniffligen Situationen. Dabei ist es egal, ob es um das Finden eines unbekannten Fehlers in einem Algorithmus ist oder die Strukturierung der Arbeit einer Gruppe von Menschen geht.
Wofür bist du besonders dankbar?
Nach einer überstandenen Krebserkrankung freue ich mich einfach, am Leben zu sein.
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Und wie wird man jetzt Head of Technology Development
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Schon während meines Studiums habe ich Webseiten für Privatpersonen und kleine Unternehmen gebaut. Damals konnte man sich damit noch ein gutes Stückchen dazu verdienen.
Deshalb habe ich mich dann selbstständig gemacht, bin aber nach zwei Jahren als Entwickler in eine Full-Service-Agentur gegangen. Dort habe ich in vier Jahren die unterschiedlichsten Branchen und Technologien kennengelernt und ganzheitlich Kundenprojekte umgesetzt.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Head of Technology Development werden will?
Immer am Puls der Zeit bleiben, neue Ideen und Technologien immer mit einem kritischen Blick betrachten und die Menschen – und nicht die Technologie – in den Mittelpunkt stellen.
Vielen Dank, Thomas!
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