Technologie

3 Neuerungen von der Google I/O 2021, die du kennen solltest

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Sundar Pichai stellt die Neuerungen auf der Google I/O 2021 vor. (Foto: Google)
geschrieben von Maria Gramsch

Google will hilfreicher für alle werden – so lautet die Mission, die CEO Sundar Pichai auf der Google I/O 2021 ausgegeben hat. Dafür hat der Tech-Konzern einige Neuerungen bekanntgegeben. Das sind die drei wichtigsten Erkenntnisse der Entwicklerkonferenz.

Googles Entwicklerkonferenz I/O erging es im vergangenen Jahr wie so vielen anderen Veranstaltungen auch: Sie musste abgesagt werden. Deshalb hat Google das Event in diesem Jahr als Online-Veranstaltung abgehalten und so beliebig vielen Zuschauer:innen kostenlos zugänglich gemacht.

„Als ich heute Morgen zu unserem Campus in Mountain View fuhr, fühlte ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein Gefühl der Normalität“, beschreibt Google- und Alphabet-CEO Sundar Pichai die Situation.


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Die Pandemie habe „vielem eine neue Perspektive gegeben“, so Pichai weiter. Googles Mission, „die Informationen der Welt zu organisieren und allgemein zugänglich und nützlich zu machen“, habe eine neue Bedeutung bekommen.

Im vergangenen Jahr haben wir gesehen, welch enormen Stellenwert Technologie im Leben vieler Menschen hat und wofür sie diese nutzen: Um gesund und sicher zu bleiben, um zu lernen und sich weiter zu entwickeln, um sich zu vernetzen – und um sich gegenseitig durch schwierige Zeiten zu helfen.

Der Konzern wolle „noch hilfreicher für alle“ werden, um seinen Nutzer:innen „in den entscheidenden Momenten behilflich“ sein zu können. Dafür hat der Tech-Riese aus dem kalifornischen Mountain View diverse Neuerungen vorgestellt. Das sind die drei wichtigsten.

Google Maps erhält bei der Google I/O 2021 gleich fünf Updates

1. Weniger starkes Bremsen

Google will mit der Hilfe von Maps den Straßenverkehr sicherer machen und dafür die Häufigkeit starken Bremsens reduzieren. Denn starkes Bremsen sei laut einer Expertenstudie des Virginia Tech Transportation Institute einer der Auslöser für einen möglichen Verkehrsunfall.

Mit der Hilfe von Machine Learning und Navigationsdaten errechnet Maps künftig mehrere Routen. Dabei analysiert Maps – neben der Ankunftszeit – auch, wo Fahrer:innen wahrscheinlich seltener stark bremsen müssen.

Bei gleicher oder ähnlicher Ankunftszeit übernimmt Maps diese Route automatisch. Google geht davon aus, dass so jährlich mehr als 100 Millionen Mal seltener stark gebremst und der Straßenverkehr sicherer gemacht wird.

2. Erweiterung von Live View

Google füttert Live View künftig auch mit Informationen über Geschäfte und Restaurants in der Nähe. Mit der Hilfe von Augmented Reality können Nutzer:innen so einfacher auf Bewertungen oder Fotos zugreifen.

Auch neue Straßenschilder werden in Live View integriert, um beispielsweise die Navigation auf unübersichtlichen Kreuzungen zu erleichtern.

3. Mehr Details für Straßenkarten

Seit August 2020 gibt es in einigen Städten bereits detailliertere Straßenkarten. Google rollt diese Ende 2021 in 50 weiteren Städten aus. Dazu gehören auch Berlin, München und Paris. Dabei werden Gehwege, Zebrastreifen und Fußgängerüberwege in Maps integriert.

4. Belebte Orte auf einen Blick

Seit einiger Zeit können Nutzer:innen bei Google Maps bereits die Stoßzeiten – zum Beispiel für Supermärkte – einsehen. Diese Funktion weitet Google nun auf ganze Regionen aus. Die belebten Hotspots oder Stadtteile sind direkt in der Karte einsehbar.

5. Eine Karte je nach Tageszeit

Google Maps erhält außerdem eine Anpassung für verschiedene Tageszeiten. Morgens will Google seinen Nutzer:innen verstärkt Cafés statt Restaurants anzeigen. Für den Wochenendtrip gibt es verstärkt Hinweise auf lokale Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen.

Google-Suche, Google Fotos, Android 12: Mehr Privatsphäre für User

Privatsphäre und Datenschutz sind für die großen Tech-Konzerne immer wieder ein Thema. Auch Google widmet sich dem Datenschutz auf seiner Entwicklerkonferenz.

So sollen Nutzer:innen der Suchmaschine ihre Suchhistorie schneller löschen können. Auf einen Klick verschwinden so die letzten 15 Minuten der Google-Suche.

Google Fotos bekommt einen passwortgeschützten gesperrten Ordner – falls das Smartphone mal aus der Hand gegeben wird, einige Bilder aber geheim bleiben sollen. Diese Neuerung rollte Google zuerst auf seinen Pixel-Smartphones aus. Im Laufe des Jahres soll sie auch auf weiteren Android-Geräten verfügbar sein.

Das neue Betriebssystem Android 12 erhält ebenfalls ein Update in Sachen Privatsphäre. Auf dem Privatsphäre-Dashboard können Nutzer:innen einsehen, wann Apps auf Kamera, Mikrofon oder Standort zugegriffen haben.

Im Passwortmanager integriert Google künftig einen Alarm, sollte ein gespeichertes Passwort bei einem Hack oder Leak veröffentlicht worden sein.

Google will komplexere Fragen schneller beantworten

Laut Google dauert es im Durchschnitt ganze acht Suchanfragen, bis die Suchmaschine eine komplexe Fragestellung beantwortet. Das soll in Zukunft schneller gehen.

Helfen soll dabei die Künstliche Intelligenz „Multitask Unified Model“ (MUM), die komplexere Fragen besser verstehen kann. Diese basiert auf einer Multitasking-Fähigkeit, mit der sich MUM Informationen „auf ganz neue Weise erschließen“ kann.

Google hat die KI in 75 Sprachen gleichzeitig trainiert und erwartet, dass MUM in der Zukunft auch Suchanfragen wie „Ich habe schon den Mount Adams erklommen und möchte im nächsten Herbst den Fuji besteigen. Was soll ich diesmal anders machen, um mich vorzubereiten?“ beantworten kann.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.