Die SAP-Affäre nimmt kein Ende. Nachdem bereits vor Kurzem der Betriebsratsvorsitzende des Software-Unternehmens entlassen wurde, legt nun der nächste Funktionär sein Amt nieder. Doch was ist passiert? Eine zeitliche Chronologie.
Die SAP-Affäre geht in die nächste Runde. Nur wenige Tage nachdem das Unternehmen am 1. Juli 2021 die Trennung von seinem Betriebsratsvorsitzenden Ralf Zeiger bekannt gab, verlässt der nächste Funktionär den Konzern.
Bereits seit Juni 2021 kursieren Berichte, die die beiden ehemaligen SAP-Mitarbeiter mit diversen Unregelmäßigkeiten in Verbindung bringen.
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Im Zuge interner Untersuchungen habe nun der zweite Betriebsrat, der zugleich Aufsichtsratsmitglied war, beide Ämter am 7. Juli 2021 mit sofortiger Wirkung niedergelegt. SAP teilte mit, dass es sich um eine einvernehmliche Trennung handle – ohne weitere Gründe anzugeben.
SAP-Affäre: Interne Unregelmäßigkeiten
Wie das Handelsblatt berichtet, hat SAP bereits im Frühjahr 2021 entsprechende Ermittlungen eingeleitet, die nun in beiden Fällen zur Trennung führten.
Die Vorwürfe gegen die ehemaligen Betriebsratsmitglieder wiegen dabei schwer. Im Raum stehen Lohnbetrug, Vertuschung und die Manipulation einer Aufsichtsratswahl.
Während der ehemalige Betriebsratsvorsitzende einen arbeitsrechtlichen Verstoß vertuscht und Beweismittel unterdrückt und manipuliert haben soll, steht der andere im Verdacht des Arbeitszeitbetrugs. Er soll in erheblichen Maßen Urlaub genommen, diesen jedoch weder beantragt noch korrekt abgerechnet haben.
Whistleblower gibt entscheidenden Hinweis
Nach den Hinweisen eines Whistleblowers läuft gegen den ehemaligen Betriebs- und Aufsichtsrat, bei dem es sich um Panagiotis Bissiritsas handeln soll, zudem ein Zivilverfahren am Landgericht Heidelberg.
Die Staatsanwaltschaft wirft in ihrer Anklage aus dem Mai 2021 die Frage auf, ob der Funktionär an der Manipulation einer Aufsichtsratswahl im Jahr 2021 beteiligt war.
Der Beschuldigte bestreitet dies zwar, jedoch prüft die Ermittlungsbehörde in diesem Zusammenhang sogar den Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs. Die Staatsanwaltschaft geht dem Verdacht nach, dass ein SAP-Mitarbeiter 500.000 Euro bekommen sollte, wenn er dem Betriebsrat in den Aufsichtsrat verhelfe.
Die SAP-Aktie sank derweil zwischenzeitlich um 1,7 Prozent auf 122,34 Euro. Am Vortag lag sie noch bei 124,50 Euro. Viel größer als der noch moderate Aktieneinbruch dürfte jedoch der Imageschaden für das Unternehmen sein.
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