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DHDL 2021: Was passiert mit den Start-ups nach dem TV-Deal?

Ralf Dümmel. Die Höhle der Löwen, Vox DHDL, DHDL-Produkte
Stefan Goenveld
geschrieben von Christian Erxleben

Am 25. Oktober 2021 feiert „Die Höhle der Löwen“ ihr großes Jubiläum. Zur 100. Folge von DHDL und zum Staffelfinale der zehnten Staffel blicken wir zurück. Wie geht es für DHDL-Produkte nach dem Deal weiter? Wie viele Insolvenzen gibt es? Wir geben Antworten.

DHDL feiert Jubiläum und Staffelfinale

Als im August 2014 das erste Mal „Die Höhle der Löwen“ beim TV-Sender Vox über den Bildschirm flimmerte, hätten vermutlich weder die Produzenten noch die Investoren gedacht, dass sich aus „DHDL“ eines der erfolgreichsten TV-Formate in Deutschland entwickeln sollte.

Am 25. Oktober 2021 feiert „Die Höhle der Löwen“ deshalb gleich zwei große Jubiläen. Zum einen gibt es die 100. DHDL-Folge zu sehen. Zum anderen ist es das Staffelfinale der zehnten Staffel.


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Wie viele Deals gibt es in „Die Höhle der Löwen“?

Aus diesem Anlass haben wir mit den Experten der Wirtschaftsauskunftei Creditsafe exklusiv die ersten zehn Staffeln DHDL Revue passieren lassen. Dabei haben wir uns unter anderem angeschaut, wie hoch die Erfolgschancen der Gründer überhaupt sind.

Das Ergebnis ist überraschend: In den ersten acht Staffeln haben immerhin 221 von 448 Start-ups einen Deal mit einem Investor abgeschlossen. Das entspricht einer Erfolgsquote von fast 50 Prozent für die DHDL-Produkte.

In der abgeschlossenen neunten und laufenden zehnten Staffel liegt die Deal-Quote im Fernsehen sogar noch ein Stück höher, sodass fast jedes zweite Start-up ein DHDL-Investment bekommt – und das bei über 500 Pitches.

Nach dem Deal: Wie viele DHDL-Produkte überleben die Show?

Es gibt also rund 250 Start-ups und Gründer-Teams, die „Die Höhle der Löwen“ mit einem Deal, mehr Geld und mindestens einem Investor verlassen haben. Doch wie geht es nach der Sendung weiter? Wie viele DHDL-Produkte überleben tatsächlich? Und: Wie viele Deals scheitern?

Grundsätzlich ist es so, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit der DHDL-Start-ups im Laufe der Zeit steigt. Je „höher“ die Staffel, desto weniger Start-ups präsentieren sich. Zugleich steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz innerhalb des ersten Jahres nach der Ausstrahlung.

Konkret sind von den 508 DHDL-Deals der ersten neun Staffeln insgesamt 20 Unternehmen inzwischen insolvent. Weitere 36 Kooperationen wurden aufgelöst oder sind erloschen. Somit sind immerhin 11 Prozent aller DHDL-Start-ups nicht mehr am Markt vertreten.

No-Deal und trotzdem erfolgreich?

Nur weil es von den Investoren in „Die Höhle der Löwen“ keinen Deal gegeben hat, bedeutet das längst nicht das wirtschaftliche Ende eines Unternehmens.

Im Gegenteil: So hat der kabellose EMS-Anzug Antelope Siot keinen Löwen überzeugen können. Heute kommt das Start-up auf ein Kreditlimit von 15 Millionen Euro und einen sehr stabilen Bonitätsindex von 1,2.

Das erfolgreichste DHDL-Produkt aller Zeiten

Zugleich bedeutet ein Deal in „Die Höhle der Löwen“ längst keinen wirtschaftlichen Erfolg. Das mussten die beiden Gründer von Pinky Gloves erfahren, die mit ihren Tampon-Hygiene-Handschuhen nach ihrem Deal durch einen unvergleichbaren Mobbing- und Shitstorm zum Aufgeben gezwungen worden sind.

Das erfolgreichste DHDL-Produkt aller Zeiten ist derweil Ankerkraut. Die Gewürzmanufaktur aus Hamburg ging mit einem Deal aus der Vox-Sendung und verzeichnet inzwischen einen Jahresumsatz von rund 60 Millionen Euro. Die Gewürzmischungen stehen in vielen Supermärkten und Haushalten.

Wer sitzt in der DHDL-Jury 2022?

Da das Format so erfolgreich ist, scheint es fast sicher, dass es auch 2022 wieder einige neue DHDL-Produkte geben wird. Allerdings könnte es in der DHDL-Jury 2022 zu Veränderungen kommen.

Schließlich hat erst im Oktober 2021 die Social Chain AG von Georg Kofler die DS Gruppe von Ralf Dümmel übernommen. Es stellt sich somit die Frage, ob zwei Löwen aus dem gleichen Unternehmen an der TV-Sendung teilnehmen werden.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.