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Dieses mobile Wasserstoff-Kraftwerk kann flexibel eingesetzt werden

Bild: Tommy Krombacher
geschrieben von Felix Baumann

In den nächsten Jahrzehnten wird eine chemische Verbindung immer wichtiger: Wasserstoff. Gerade auf dem Weg zur Klimaneutralität verspricht der Stoff so einiges, so könnten schmutzige Sektoren, etwa der Stahlsektor, ihren Bedarf an Energie schnell und klimaneutral decken. Auch in der Automobilindustrie wird Wasserstoff weiterhin als Alternative zum Elektroantrieb gesehen.

Die Nachfrage ist also da, problematisch wird das ganze nur, wenn das Angebot kaum mithalten kann. Denn die großen Vorteile des Wasserstoffs lassen sich nur ausspielen, wenn dieser grün produziert wird (ausschließliche Nutzung von regenerativen Energien), grauer Wasserstoff verlagert nur die Emissionen in das Herstellungsland.

Auf der anderen Seite gibt es auch Wasserstoff, der in Produktionsprozessen anfällt und nicht weiterverwendet wird, das Gas landet im übertragenen Sinne auf dem Abfall. Eine technische Neuerung aus Sevilla könnte das nun ändern. Denn in der Stadt steht aktuell ein mobiles Wasserstoff-Kraftwerk, welches durch seine Modularität weltweit vergleichsweise einfach eingesetzt werden kann.

Aktuell in einem Container eingelagert, soll das Kraftwerk in die Niederlande verschifft und dort neben einem Chemiepark aufgestellt werden. Der Wasserstoff, der hier als Abfallprodukt entsteht, wird dann in das Kraftwerk geleitet, in der Folge entsteht Elektrizität für die Region. Damit etabliert sich die Hauptstadt der autonomen Region Andalusiens als wichtiger Mitspieler auf dem Markt.

Das Kraftwerk ist nur eines, welches unter dem Projekt Grasshopper (deutsch: Grashüpfer) entsteht. Hier sollen noch weitere Modelle entwickelt werden, die je nach Bedarf und möglichst modular betreibbar sind. Je nach Auslastung der Stromnetze könnten etwa weitere Kraftwerke ihre Arbeit aufnehmen oder aber wieder abgeschaltet werden.

Möglich machen modulare Kraftwerke auch eine Nutzung in abgelegenen Gebieten. Laufen diese vollständig autonom, könnten diese beispielsweise eingesetzt werden, um Bürger:innen in Regionen anzuschließen, die fernab von jeglichen Strommasten liegen. Dann ist nur noch eine kontinuierliche Lieferung mit Wasserstoff notwendig, schmutzige Alternativen gehören für die Initiatoren hinter Grasshopper definitiv der Vergangenheit an.

Via The Mayor

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.