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Neujahrsvorsätze 2022: Wir müssen damit beginnen, Altes loszulassen

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Unsplash.com / Steve Johnson
geschrieben von Carsten Lexa

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende entgegen. Deshalb suchen viele Menschen jetzt Neujahrsvorsätze für 2022. In meinen Augen gibt es dabei vor allem ein Thema, das wir uns alle zu Herzen nehmen sollten: Wir müssen anfangen, Altes loszulassen, um uns zu entwickeln.

Wer loslassen will, braucht Mut und Vertrauen. Denn wer loslässt, der macht Platz. Platz für neue Dinge und Erlebnisse, aber auch Platz für neue Menschen. Doch nicht immer fällt es uns leicht, uns auf etwas Neues einzulassen.

Loslassen ist aber in meinen Augen alternativlos – und deshalb meine klare Empfehlung für Neujahrsvorsätze und das gesamte Jahr 2022.


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Loslassen fällt schwer

Etwas loszulassen, ist nicht einfach. Das liegt daran, dass das Loslassen immer ein Beenden und ein Aufhören bedeutet. Wir verbinden damit das Abschiednehmen, manchmal auch das Aufgeben oder das Scheitern – also negative Zustände.

Uns wird jedoch regelmäßig beigebracht, dass es vielmehr Beharrlichkeit, Ausdauer und Durchhaltevermögen sind, die wir anstreben sollten. Durchhalten ist also gut. Loslassen ist nicht so gut.

Eine aktive Entscheidung mit Konsequenzen

Loslassen fällt uns aber auch deshalb schwerer als Festhalten, weil es grundsätzlich eine aktive Entscheidung erfordert. Wir müssen uns aktiv entscheiden, etwas loszulassen. Und damit meine ich nicht die vorgeschobene Behauptung, dass man sich mit etwas nicht mehr beschäftigen will und dann mental doch noch immer bei dieser Sache ist.

Es geht mir vielmehr um die bewusste Entscheidung, dass etwas keine Rolle mehr spielt und dass diese Entscheidung mit allen Konsequenzen angenommen wird.

Für eine solche Entscheidung muss man bereit sein und man muss bereit sein für die Konsequenzen. Denn diese wirken sich mehr oder weniger stark auf das bisherige Leben, auf die Abläufe und auf die Gewohnheiten aus. Und wir Gewohnheitstiere mögen es gar nicht, wenn etwas nicht mehr so läuft wie bisher.

Loslassen bringt Chancen

Dabei hat das Festhalten am Gewohnten eine negative Seite: Die gewohnten Abläufe und Umstände, die wir so gerne unverändert lassen, sorgen im Laufe der Zeit dafür, dass unser Leben ziemlich eingefahren wird.

Und im Laufe der Zeit entwickelt man eine Abneigung gegen Veränderungen, die die zwangsläufige Folge von Loslassen sind, was letztendlich in einer Angst vor Veränderungen mündet.

Dabei sind Veränderungen gut! Denn Veränderungen bedeuten, dass sich überhaupt erst neue Chancen ergeben können. Wir dagegen setzen Veränderungen oft voreilig gleich mit Verschlechterungen. Dabei kann sich aus einer Veränderung doch beides ergeben – sowohl eine Verschlechterung als auch eine Verbesserung.

Eine neue Einstellung – auch für Neujahrsvorsätze

Mich hat vor einiger Zeit ein Interview mit Matt Damon beeindruckt. In diesem Interview hat der Schauspieler erzählt, dass er mit seiner Familie alle vier Jahre umzieht. Der Grund sei, dass er sich so zwingt, immer wieder Neues zu erleben. Er vermeide so, träge und unflexibel zu werden.

In meinen Augen ist das eine ungemein positive Einstellung zu Veränderungen! Übrigens war diese Aussage letztendlich ausschlaggebend für meinen Umzug nach Berlin.

Die Idee dazu hatte ich schon lange. Allerdings wurde die Entscheidung von mir lange Zeit vermieden, weil ein solcher Umzug ja Veränderungen und insbesondere Aufwand bedeutet, den ich vermeiden wollte.

Ein neuer Blickwinkel

Jetzt bin ich in Berlin angekommen und ich muss sagen: Es war die absolut richtige Entscheidung. War es aufwendig? Natürlich! Was es anstrengend? Keine Frage.

Doch die ganzen neuen Eindrücke und der positive Stress, Entscheidungen treffen und Neues in mein Leben lassen zu müssen, überwiegen in meinen Augen alle vielleicht negativen Aspekte bei weitem.

Ich muss aber auch sagen: Diese bedeutende Veränderung eines neuen Wohnorts – übrigens mit meiner neuen Partnerin – unter gleichzeitiger Beibehaltung meines Kanzleisitzes in Würzburg erfordert einen neuen Blickwinkel.

Neujahrsvorsätze: Ausbruch aus der Komfort-Zone

Denn so leicht es sich sagt, dass Loslassen neue Chancen bedeutet, so leicht ist es auch, das Altbekannte zu verherrlichen und zu überhöhen.

Ich habe beispielsweise 45 Jahre mit wenigen Unterbrechungen am gleichen Ort gelebt. Ich kenne mich dort aus, habe dort meine Freunde und kenne die dortigen Lebensumstände. Doch ist dieser Blick einseitig. Durch ihn wird der Blick auf das Neue getrübt.

Ein neuer Blickwinkel bedeutet deshalb für mich, die positiven Aspekte von etwas Neuem erkennen zu wollen und dem Neuen so eine Chance zu geben – unbelastet von der Vergangenheit.

Ich kann von mir aus sagen, dass man sich diesen positiven Blickwinkel aneignen kann. Viel braucht es dafür nicht. Ein wenig Optimismus für die Zukunft, ein bisschen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und etwas Glaube daran, dass vor einem tatsächlich unzählige Chancen liegen.

Auf das Jahr 2022

Ich wünsche uns allen, dass wir im neuen Jahr loslassen können. Loslassen von alten Gewohnheiten, loslassen von Dingen, die uns nicht guttun, und loslassen von Lebensbereichen, die keinen Sinn mehr machen.

Loslassen sollte keine negativen Gefühle auslösen, sondern uns vielmehr in Begeisterung versetzen ob der Chancen, die wir nun wahrnehmen können.

Es liegt letztendlich an uns, wie das kommende Jahr sich entwickeln wird. Freuen wir uns doch auf die Veränderungen, anstatt sie zu fürchten. Wir sind zu viel mehr in der Lage, als wir uns oftmals selbst zutrauen.

Legen wir endlich los, fassen wir Neujahrsvorsätze und lassen wir die Vergangenheit hinter uns. Es wird Zeit – 2022 ruft. Wir sollten mit ganzer Kraft und mit freudiger Erwartung antworten!

Eine persönliche Notiz

Wenn man etwas loslässt und Dankbarkeit verbleibt, dann ist das etwas Besonderes. Diese Kolumne schreibe ich wissend, dass heute der letzte Tag von Christian Erxleben bei BASIC thinking ist.

Ich erinnere mich noch genau, wie ich ihn auf dem G20 YEA Summit in Berlin kennengelernt habe und er mir die Chance eröffnet hat, mich bei Tobias Gillen als Kolumnist zu bewerben. Der Rest ist den Leser:innen von BASIC thinking bestens bekannt.

Seit über vier Jahren darf ich jede Woche in einer Kolumne meine Gedanken zu Start-ups und Digitalisierung präsentieren. Ich sage von ganzem Herzen „DANKE“! Und freue mich für dich, lieber Christian, dass du 2022 in ein Jahr voller neuer Chancen gehst. Ich wünsche dir alles Gute.

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Über den Autor

Carsten Lexa

Rechtsanwalt Carsten Lexa berät seit 20 Jahren Unternehmen im Wirtschafts-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Er ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftsrecht, BWL und Digitale Transformation sowie Buchautor. Lexa ist Gründer von vier Unternehmen, war Mitinitiator der Würzburger Start-up-Initiative „Gründen@Würzburg”, Mitglied der B20 Taskforces Digitalisierung/ SMEs und engagiert sich als Botschafter des „Großer Preis des Mittelstands” sowie als Mitglied im Expertengremium des Internationalen Wirtschaftsrats. Er leitete als Weltpräsident die G20 Young Entrepreneurs´Alliance (G20 YEA). Bei BASIC thinking schreibt Lexa über Themen an der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und Digitalisierung.

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