Technologie

Autonomes Elektroschiff startet Atlantiküberfahrt – ohne Besatzung

autonomes Schiff, Elektro-Schiff, Mayflower
IBM
geschrieben von Beatrice Bode

Das Mayflower Autonomous Ship (MAS400) hat vor Kurzem seinen zweiten Versuch einer Atlantiküberquerung gestartet. In drei bis vier Wochen soll der elektrische Trimaran unbemannt und selbstständig von England in die USA fahren.

Komplett unbemannt und gesteuert von einer künstliche Intelligenz: Das ist das Mayflower Autonomous Ship (MAS400). Seit Ende April ist der elektrische Trimaran autonom in internationalen Gewässern unterwegs und versucht, den Atlantik zu überqueren.

Die gemeinnützige Meeresforschungsorganisaton ProMare und das IT-Unternehmen IBM gaben bekannt, dass sich das Elektroschiff auf dem Weg von Plymouth in Großbritannien in die USA befindet.


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Mayflower wird von Solar-Elektromotor angetrieben

Die elektrische Mayflower hat weder einen Kapitän noch Besatzung an Bord. Komplett unbemannt nutzt das Schiff die Automatisierungs-, KI- und Edge-Computing-Technologien von IBM, um sich durch die internationalen Gewässer zu navigieren.

Das Schiff ist 15 Meter lang und 6,2 Meter breit. Bei voller Fahrt kommt es auf eine maximale Geschwindigkeit von 10 Knoten (18,5 Kilometer pro Stunde). Die Mayflower wiegt fünf Tonnen und wird mit einem solarbetriebenen Hybrid-Elektromotor angetrieben.

Für schlechtes Wetter verfügt die Mayflower allerdings zusätzlich über einen Dieselgenerator an Bord, der im Notfall die Akkus lädt und die übrigen Systeme mit Strom versorgt.

An Bord der Mayflower befinden sechs AI-Kameras, sowie 30 Sensoren die unter anderem Daten zum Wetter, dem Wasser oder zu Navigation erfassen. Diese werden kontinuierlich in Echtzeit ausgewertet, um eine sichere Fahrt zu gewährleisten.

Elektroschiff: Mayflower sammelt Daten für die Meeresforschung

In drei bis vier Wochen soll der unbemannte Trimaran den Alantischen Ozean überqueren. Auf ihrer Reise soll die Mayflower Meeresdaten erfassen und deren Entwicklung beobachten. Mit diesen Daten sollen Wissenschaftler:innen zudem die Möglichkeit bekommen, ein Verständnis für die wichtigsten globalen Probleme im Zusammenhang mit der Gesundheit der Ozeane zu erhalten.

Dabei geht es ebenso um die Übersäuerung der Meere wie auch den Schutz von Meereslebewesen. Geleitet werden die wissenschaftlichen Experimente an Board von IBM, ProMare, MarineAI und vier Universitäten. Das erklärte Ziel der Atlantiküberquerung ist es dabei, einen Beitrag zur Sicherung der Zukunft der Ozeane zu leisten.

MAS400: Ein Beispiel von autonomen KI-Anwendungen

Neben dem wissenschaftlichen Hintergrund hat die Fahrt der Mayflower noch andere, hochgesteckte Ziele. „Das Projekt zielt darauf ab, die Entwicklung von vollständig autonomen KI-Systemen und Anwendungen für den Einsatz in einer Vielzahl von Branchen wie Schifffahrt, Öl und Gas, Telekommunikation, Sicherheit und Verteidigung, Fischerei und Aquakultur zu unterstützen“, heißt es in der offiziellen Erklärung.

Die aktuelle Reise des Elektroschiffs ist bereits der zweite Versuch einer Transatlantiküberquerung. Zum ersten Mal lief das autonome Schiff im Juni 2021 aus. Der damalige Versuch musste allerdings wegen eines mechanischen Problems mit dem Hybridantriebssystem abgebrochen werden.

Auf der offiziellen Website der MAS400 können Interessierte die Route und Konditionen der Mayflower auf ihrer Reise verfolgen. Dabei stellen IBM und ProMare auch ein Mission-Dashboard zur Verfügung, welches Videos, Karten sowie Daten enthält. Besucher:inne der Website können diese live streamen.

Das Mayflower Atonomous Ship wurde während einer speziellen Zeremonie zum vierhundertsten Jahrestag der originalen Mayflower benannt. Diese hatte 1620 zum ersten Mal den Hafen in Großbritannien verlassen.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.