Wirtschaft

Niedriglöhne: Tesla findet keine Mitarbeiter für seine Gigafactory in Grünheide

Tesla, Gigafactory Grünheide, Niedriglöhne, Mitarbeiter, Jobs Tesla
Tesla
geschrieben von Fabian Peters

E-Autobauer Tesla hat offenbar Probleme damit, genügend Angestellte für seine Gigafactory in Grünheide zu finden. Laut IG Metall liege das unter anderem an zu niedrigen Löhnen. Facharbeiter könnten bei anderen Autoherstellern deutlich mehr verdienen.

Tesla findet offenbar nicht genügend Mitarbeiter:innen für seine Gigafactory in Grünheide. Wie die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilte, liege das unter anderem an zu niedrigen Löhnen. Angestellte am Standort Grünheide bei Berlin hätten sich demnach über unzureichende oder ungleiche Gehälter beschwert.

Tesla zahlt weniger Gehalt als die Konkurrenz

Im neuen Tesla-Werk in Brandenburg würden Fachangestellte rund 20 Prozent weniger Lohn erhalten als Mitarbeiter:innen bei anderen Autoherstellern, die Tarifverträge mit der IG Metall geschlossen haben. Wenn das Unternehmen sein Ziel erreichen will, Tausende zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen, müsse der E-Autobauer vermutlich seine Löhne in Deutschland erhöhen, so die Gewerkschaft.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Social-Media-/Content-Marketing-Manager (m/w/d)
NORKA Norddeutsche Kunststoff- und Elektro-Ges. Stäcker mbH & Co. KG in Hamburg
Referent Marketing Social Media (m/w/d)
DEKRA Automobil GmbH in Stuttgart

Alle Stellenanzeigen


IG Metall-Bezirksleiterin Birgit Dietze erklärte gegenüber Bloomberg, dass die Rekrutierung bei Tesla nicht so schnell vorankomme wie geplant. Sie ergänzte:

Viele Menschen wären an einem Wechsel zu Tesla interessiert, entscheiden sich aber letztlich dagegen, auch weil sie in ihren jetzigen Positionen bei anderen Automobilunternehmen teilweise deutlich mehr verdienen.

Gigafactory Grünheide: 12.000 Angestellte und 500.000 E-Autos pro Jahr

Im März dieses Jahres eröffnete Tesla seine Gigafactory in Grünheide und lieferte die ersten Fahrzeuge aus. Das Ziel des E-Autobauers ist es, dass pro Jahr rund 500.000 Elektroautos vom Band rollen. Damit das gelingt, will der US-Konzern auf dem 23 Hektar großen Gelände in Brandenburg künftig rund 12.000 Angestellte beschäftigen.

Zur Eröffnung arbeitet wiederum bereits circa 3.000 Mitarbeiter:innen in dem Werk. Tausende weitere sollten folgen. Bislang hat das Unternehmen hierzu jedoch keine weiteren Zahlen veröffentlicht. Während Tesla hierzulande offenbar Probleme hat, genügend Fachangestelltezu finden, kündigte CEO Elon Musk an, anderenorts Personal abbauen zu wollen.

Tesla-Angestellte bestätigen Kündigung via LinkedIN

Musk erklärte kürzlich, dass das Unternehmen vermutlich rund zehn Prozent seiner Belegschaft entlassen müsse. Grund seien die allgemein schlechte Wirtschaftslage und die steigende Inflation. In einer E-Mail schrieb Musk unter anderem, dass er ein „super schlechtes Gefühl“ mit Blick auf die Wirtschaft habe.

Wie der Business Insider berichtet, hätten einige Angestellte auf LinkedIn mitgeteilt, dass sie nach der Ankündigung von Musk entlassen wurden. Demnach seien ein leitender Angestellter, ein regionaler Lagerleiter und ein Personaltrainer betroffen. Zu einer Massenentlassung kam es bislang jedoch nicht.

Auch interessant:

Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

1 Kommentar

  • Spätestens seit Energie und Grundnahrungsmittel unverhältnismäßig teuer werden, ist kaum jemand bereit, für‘ nen Appel und ’nen Ei zu arbeiten. Dass auch Leute, die nicht studiert haben, besser bezahlte Stellen finden können, finde ich längst überfällig. „Goldstücke“ für wenig Geld ins Land holen ist auch keine Lösung, da jene sich, anders als die erste „Gastarbeitergeneration“ in letzten Jahrhundert, sich das auch nicht gefallen lassen und eben nicht arbeiten würden, weil mit unerlaubten Geschäften bequem mehr zu verdienen wäre.